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Nördlinger Ries

Das Nördlinger Ries liegt im Norden von bayerisch Schwaben rund um die Große Kreisstadt Nördlingen. Der Begriff "Ries" bezeichnet einen Natur- und Kulturraum. Geografisch wird das Gebiet dem Südwestdeutschen Stufenland zwischen der Schwäbischen Alb und der Fränkischen Alb zugerechnet. Kreisrund ist das Ries um die Stadt, welche ihm den Namen gibt. Das Nördlinger Ries besitzt einen Durchmesser von etwa 20 bis 24 Kilometer. Die Flächenausdehnung beträgt ca. 350 km².

Die Ränder in fast gleichmäßiger Hügelketten von 100 bis 150 m Höhe umschließen die flache fruchtbare Lößlehmebene. Aus dem Weltall aber auch vom Flugzeug aus ist diese Form deutlich zu erkennen.

Schon vor hunderten von Jahren rätselten die Menschen um diese Landschaftsform. Bis 1906 nahmen Wissenschaftler an, das es etwas mit Vulkanismus in der Urzeit der Erde zu tun haben muss. Auch die Funde von dem Gestein Suevit lassen diese Theorie schlüssig erscheinen.

Bereits 1904 nahm der Wissenschaftler Ernst Werner einen Meteoriteneinschlag für die Entstehung des Rieses an. Der Geologieprofessor Otto Stutzer aus Freiberg äußerte auf Grund der Ähnlichkeit des Rieskraters mit dem Barringer-Krater in Arizona die Impakttheorie.

Die Geologen Shoemaker und Chao wiesen 1960 nach Untersuchungen von Gesteinsproben und der Vergleiche des Rieskraters mit dem Barringer-Krater nach, dass der Krater durch einen Einschlag eines Meteoriten entstanden ist.

Nördlinger Ries
Nördlinger Ries

Das Vorhandensein von Stishovit und Coesit, welches unter Hochdruck aus dem Quarz entstandene Mineralien sind, beweisen dieses.
Mit heutiger Technik konnte errechnet werden, dass es ein Impakt eines Asteroiden von ca 1,5 km Durchmesser vor ca. 14,6 Millionen Jahren war. Das unter hoher Temperatur geschmolzene Gestein wurde weit geschleudert. Aus dem Einschlagskrater entstand ein See und Millionen Jahre später die fruchtbare Ebene.

Ein Relikt vom inneren Ring ist der Wallersteiner Felsen, ein vorzüglicher Aussichtspunkt.

Eine herausragende Rolle spielte der Impakt bei der Ausbildung der Apollo-Mondlandungs-Astronauten der NASA. Als Dank erhielt das Rieskratermuseum eine Impaktbreccie von der Mondoberfläche.

Das 164 Gramm schwere Fragment des Mondgesteins, welches Apollo 16 zur Erde brachte, wurde dem Museum als Dauerleihgabe überlassen.

Die neueren Forschungen betreffen die Zusammensetzung des Asteroiden, ob er aus Stein, Eisen oder einem Gemisch bestand. Auswertungen der Bohrkerne einer Forschungsbohrungen werden dazu gründlichst auf die verschiedensten Elemente durchsucht.

Die Fläche vom Ries sowie vom Kraterrand und der angrenzenden Gebiete wurden zu einem Geopark. Der Geopark Ries ist seit 2022 einer von acht deutschen UNESCO Global Geopark.

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