11,5 km / 4 Std. / 135 Höhenmeter
Die erste Etappe vom Malerweg durch die Sächsische Schweiz beginnt im Ortsteil Pirna-Liebethal. Der Wanderweg durch den Liebethaler Grund ist zunächst breit, da hier Jahrhunderte Sandstein gebrochen wurde. Dann wird das Tal enger und der Weg führt an zerklüfteten Felswänden vorbei. Auf der linken Seite ist das Richard Wagner Denkmal.
Unmittelbar dahinter befindet sich die Lochmühle, die bereits ab 1835 vorbeikommende "Schweizwanderer" auf dem Platz oberhalb der Mühle bewirtet hatte. Nach der Wanderung durch Lohmen geht es über Feldfluren nach Uttewalde. Auch im Uttewalder Grund beeindrucken die hohen Felswände. Der Weg führt durch eine kühle Schlucht. Moose und vor allem Farne entfalten sich hier besonders reichhaltig. Die seltsamen Felserscheinungen dieses Grundes, wie z. B das Felsentor, sind vielen Wanderern bekannt. Wehlen wird auf einem bequemen Wanderweg durch den Wehlener Grund erreicht.
In Lohmen, vor dem Erbgericht, trafen sich seit 1835 Wanderführer, um die Fremden, die mit Kutschwagen aus Dresden und Pirna oder zu Fuß kamen, zu den romantischen Gründen und auf die herrlichen Aussichtspunkte zu geleiten. Mit ihnen zogen musizierende Harfenmädchen, die damals die sentimentale Umrahmung der romantischen Landschaft bildeten.
Am linken Wesenitzufer in Lohmen befindet sich auf einem Felsen das ehemalige Schloss. Die Familie von Köckritz besaß es seit der ersten Erwähnung 1365 über 100 Jahre. Sie gehörte einst zu den großen Besitztümern im böhmisch-sächsischem Grenzgebiet. Ab dem 15. Jahrhundert wechselten oft die Besitzer unter dem hohen sächsischen Adel durch Verkauf und Verpfändung.
Heute sind das ursprüngliche Schloßgebäude über dem Wesenitztal und das ehemalige Herrenhaus erhalten geblieben.
im Schloss Lohmen
01847 Lohmen
Informationen aus der Geschichte
Lochmühle
Der 1841 angelegte Fußweg führt durch den Liebethaler Grund zur Lochmühle. Diese war früher eine Mahlmühle und wurde 1559 erstmalig in einer Urkunde erwähnt. 1681 beschädigte ein herabstürzender Felsen die Mühle schwer und sie musste neu errichtet werden. Ein zweiter Wiederaufbau erfolgte nach einem Brand in dem Jahre 1828. Ab 1835 wurden vorbeikommende "Schweizwanderer" auf dem Platz oberhalb der Mühle bewirtet. Jedoch ist die Lochmühle heute keine Gaststätte mehr.
Von Graupa aus, wanderte Richard Wagner oft durch den Liebethaler Grund, um in der Lochmühle einzukehren. Gern komponierte der Meister des "Lohengrin" beim Tosen der wilden Wesenitz. Zum letzten Mal besuchte er die Lochmühle 1881 mit seiner Familie.
Ca. 100 Jahre lang wurde im Liebethaler Grund Sandstein gebrochen. Dadurch hat sich der untere Teil stark verändert. Früher standen die Felswände dichter am Flusslauf.
Wehlener Steinbruch
Die Steinbrecherei in der Sächsischen Schweiz hat eine fast tausendjährige Tradition. Ab 1388 wurde in Wehlen Sandstein abgebaut. Diese Arbeit war sehr hart und gefährlich. Die Wände wurden im Ganzen "gefällt". Dazu unterhöhlten die Steinbrecher die bis zu 70 Meter hohen Wände und stützten sie von unten ab. Unter ihrem eigenen Gewicht sollten sich anschließend die Wände vom Massiv lösen und in einen vorbereiteten Bruchraum fallen. Das konnte mitunter ein Jahr dauern.
Maler kamen in die Steinbrüche und zeichneten die Steinbrecher bei ihrer Arbeit. Besonders bekannt sind die Bilder von Robert Sterl. Der Sandstein fand als Baumaterial Verwendung und wurde zu Mühl- und Mahlsteinen verarbeitet. Nach 1900 erfolgte allmählich die Stilllegung der Steinbrüche und in deren Folge begann die Wiederaufforstung der Bruchhalden.