Burganlage Neurathen im Nationalpark Sächsische Schweiz ist die älteste und zugleich die größte Felsenburg der Sächsischen Schweiz. Zusammen mit der östlich gelegenen Burg Altrathen bildete sie ein Verteidigungssystem und sie wurde 1361 urkundlich erwähnt. Mehrfach wechselten seine Besitzer. In späteren Kriegsjahren war die Felsenburg oft Zufluchtsort für die Einwohner in der Umgebung um Gemeinde Lohmen.
Um zur Felsenburg Neurathen zu gelangen, überquert man die Basteibrücke und durchschreitet das Neurathener Felsentor. Am Kassenhäuschen beginnt der Rundgang durch die Burganlage. Über Stufen und Brücken wird die Aussicht an der westlichen Ecke der Anlage erreicht. Der Weg führt weiter ins Zentrum der Burganlage und zahlreiche Spuren auf dem Felsgelände erinnern daran, dass sich hier Wohnbauten, hölzerne Wehrgänge und Holztürme befanden
Durch die folgende Überquerung der 11 m langen Wehrgangbrücke wird der Standort eines ehemaligen Brücken- und Wehrturmes erreicht.
Um zur östlichen Seite der Burganlage zu gelangen, wird ein künstlich vertiefter Felsgang durchschritten. Weiter aufwärts kommt man zum höchsten Punkt auf dem eine rekonstruierte Steinschleuder steht. Mit ihr wurden Kugeln von ca. 50 kg Gewicht ca. 60-70 m weit geworfen. Der Rundgang endet im Burghof mit einer historischen Anlage zur Wasserversorgung.
In der ersten wissenschaftlichen Untersuchung der Felsenburg 1906 wurde die aus älteren Überlieferungen bekannte Zisterne freigelegt. 1906 begann die wissenschaftliche Untersuchung der Felsenburg Neurathen. Dabei fand man große Steinkugeln. Eine Fortsetzung der Ausgrabungen erfolgte 1929 und es wurde ein mittelalterlicher Wehrgang wieder entdeckt. Nach einem Ausbau ist er für Besucher zugänglich. Von 1982 bis 1984 untersuchte man die Wasserversorgung der Burganlage und stellte fest, dass Wasser in der Zisterne gesammelt, durch ein Holzrohr nach außen geführt und vor der Entnahme durch ein Kiesfilterbecken geleitet wurde. Nach den Grabungen in den achtziger Jahren wurde sie als Freilichtmuseum ausgebaut.