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Bergbauregion Annaberg-Buchholz

Bergbauregion Annaberg-Buchholz

Zum Bergbaugebiet Annaberg-Buchholz gehören die Bergstadt Annaberg, die Bergbaulandschaften am Pöhlberg, der Frohnauer Hammer und Buchholz. Sie sind Bestadteile der Objektliste UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge / Krušnohoří. Der Bergbau im Annaberger Reviererfolgte auf Silber, Kupfer und Zinn sowie Wismut oder Kobalt. Ein bekanntes Bau- und Kulturdenkmal in Annaberg ist die spätgotische Hallenkirche St. Annen, welche von 1499 bis 1525 erbaute wurde. Das Annaberger Bergbaugebiet grenzte Im Osten grenzt das Annaberger Bergbaugebiet an das Marienberger und im Westen an das Bergbaurevier Schneeberg.

Bergbaulandschaft Annaberg-Frohnau (4)

In und um Frohnau befindet sich ein ausgedehntes Haldengebiet mit kleinen, den untertägigen Erzgängen folgenden Aufschüttungen aus dem 15. bis 17. Jh. Ab dem 18. Jh. legte man Zentralschachthalden an, später kamen große Haldenablagerungen aus der Zeit des Uranerzbergbaus hinzu. Die ursprünglich zu den Schächten gehörigen Tagesgebäude haben sich mit Ausnahme des Bereiches der Grube Malwine und der Grube Markus Röhling nicht erhalten. Über das Mundloch des Stollns 81 erfolgt der Zugang zum Besucherbergwerk Markus-Röhling. Südlich vom diesem befindet sich das Mundloch des eigentlichen Stollns, der eine Gesamtausdehnung von etwa 8,6 km besitzt. Gut erhalten ist die Bergschmiede.
Unweit des Besucherbergwerkes ist der Frohnauer Hammer, welcher Bedeutung für die Wirtschaftsentwicklung im Sehmatal hatte.

Bergbaulandschaft Pöhlberg (5)

Auf der Ostseite des Pöhlbergs, inmitten eines bäuerlich erschlossenen Gebietes, befindet sich seit dem 15. Jh. ein Bergbaugebiet. Davon zeugen vor allem die Halden zahlreicher kleiner Stollen sowie die untertägig erhaltenen Grubenbaue. Hier wurden silberhaltige Kupfererze geschürft. Nach der Einführung des Saigerverfahrens konnte aus dem Kupfererz in der Saigerhütte Grünthal Silber gewonnen werden. So gewannen Bergwerke wie die Grube Heilige Dreifaltigkeit und St. Briccius erneut an Bedeutung. Die untertägigen Grubenanlagen aus dem 15. bis 18. Jh. sowie die originalen Kunstgezeugereste aus dem 18. Jh. sind einzigartig für den erzgebirgischen Bergbau."

Fundgrube St. Briccius
Fundgrube St. Briccius
Eingang in den Stolln St. Briccius am Pöhlberg
Eingang in den Stolln St. Briccius
Obere Freudenstolln
Obere Freudenstolln
Gruben-Entwässerung
Gruben-Entwässerung
Infotafel Briccius_Stolln
Infotafel über Briccius_Stolln

Bergbaulandschaft Buchholz (6)

In der Zeit des Aufschwunges des Bergbaues um Annaberg entstand die Bergbausiedlung „St. Katharinenberg im Buchholz“. Von der Zeit des Silbererzbergbaus zeugt die Buchholzer Hallenkirche mit ihrem kulturhistorisch bedeutenden Bergaltar. Auch der Hauptaltar des Annaberger Franziskanerklosters befindet sich hier. Ebenfalls aus dem 16. Jh. stammt der durch zwei Felsplatten markierte ehemalige Richtplatz inmitten des Bergbaugebietes. In der letzten Phase des Bergbaus entstanden durch die Uranerzgewinnung zudem Spitzkegelhalden (Terrakonikhalden), die im Erzgebirge nur noch hier erhalten sind. Weitere Objekte sind die Grube Alte Thiele und der Buchholzer Richtplatz.

Spitzkegelhalden (Terrakonikhalden)
Spitzkegelhalden (Terrakonikhalden)

Weitere Objekte

Geotop Scheibenberg

Am Scheibenberg wurde im 18. Jh. durch die Gewinnung von Sand, Kies und Basalt das Geotop Scheibenberg freigelegt. Die imposanten, bis zu 30 Meter hohen Basaltsäulen des Scheibenbergs dienten um 1800 als Referenzobjekt im berühmten Wissenschaftsstreit (Plutonisten-Neptunistenstreit) um die Entstehung der Erde. Der Streit zwischen dem Freiberger Gelehrten Abraham Gottlob Werner (1749-1817) und dem schottischen Geologen James Hutton (1726-1797) führte auch zu Schlussfolgerungen über die Entstehung von Lagerstätten und übten damit einen unmittelbaren Einfluss einerseits auf die Herausbildung der Geologie als Wissenschaft sowie anderseits auf die Entwicklung des Bergbaus im Erzgebirge aus. Der Scheibenberg gehört heute zu den wichtigsten geologischen Denkmalen Deutschlands.

Geotop Scheibenberg im Erzgebirge

ehemalige Hochofen Schmalzgrube

Eisenhütte Schmalzgrube

.... ist eine der wenigen original erhaltenen Sachzeugen der einstmals zahlreichen Verarbeitungsstätten von Roheisen im Erzgebirge. Der acht Meter hohe, 1659 aus Bruchsteinen gefertigte Hochofen und das 1776 errichtete Hammerherrenhaus dokumentieren als letzte erhaltene Sachzeugen die frühindustrielle Roheisenproduktion im mittleren Erzgebirge. Hier wurden überwiegend aus dem böhmischen Erzgebirge stammende Eisenerze verarbeitet.

Das Hammerherrenhaus repräsentiert zudem die sozialen Strukturen der erzgebirgischen Eisenherstellung vom 18. Jh.. Im Tal der Prießnitz gab es auch in Böhmen zahlreiche Hammerwerke.

Informatuionstafel Hammer-Herrenhaus
Hammer-Herrenhaus im Tal der Prießnitz
Hammer-Herrenhaus im Tal der Prießnitz