Bergbauregion Freiberg
Mit den Funden des silberhaltigen Bleierzes 1168 im Münzbachtal beim Dorf Christiansdorf begann der Bergbau im Miriquidi, der in der Umgangssprache damals auch „Böhmischer Wald“ genannt wurde. Diese Silberfunde lösten ein „Berggeschrei“ aus und es begann eine intensive Suche nach Erzen. Schon um 1180 ist die erste Kapelle in der jungen Stadt Freiberg bezeugt. In und um Freiberg ist die größte Erzganglagerstätte mit 35 x 40 km Fläche gefunden wurden. Die zahlreichen Funde und erfolgreichen Abbaugebiete sorgten dafür, dass sich der Name Erzgebirge für den bisherigen Böhmischen Wald einbürgerte.
Montanlandschaft Freiberg (7)
Das Freiberger Bergbaugebiet ist das älteste, das größte und bedeutendste sächsische Bergbaurevier in der Montanregion Erzgebirge. Von 1168 bis 1968 wurde im Freiberger Gebiet kontinuierlich Silber abgebaut. Der Bergbau lieferte mehr als zwei Drittel des gesamten erzgebirgischen Silbers. Außerdem förderte man Kupfer, Bleierze und andere Bodenschätze. 800 Jahre Bergbautradition haben viele außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten hinterlassen und ihnen ist es zu verdanken, dass im Juli 2019 die Montanregion Erzgebirge / Krušné hory zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde.
Bergbaulandschaft Gersdorf
... gehörte ursprünglich zum Besitz des Zisterzienserklosters Altzella. Da das Bergregal beim Landesherren lag, wurde dem Kloster das Bergrecht in diesem Ort übertragen. Die vielen vorhandenen Sachzeugen sprechen für einen intensiven Silbererzbergbau ab dem 12. Jahrhundert. Die heute noch sichtbaren Halden- und Pingenzüge stammen überwiegend aus dem Mittelalter. Insgesamt gab es in diesem Gebiet mehr als 200 Schächte.
Nach dem Niedergang der Silberförderung entwickelte sich seit dem 17. Jh. die Grube Segen Gottes Erbstolln zum wichtigsten Bergwerk, die erst 1885 stillgelegt wurde. Als bedeutende Relikte der Bergbautätigkeit sind u.a. das Ende vom 18. Jh. errichtete steinerne Grubenwehr, der Erzkanal, der Obere und der Untere Kunstgraben und die Mundlöcher verschiedener Aufschlagröschen erhalten. Auf dem Niveau des Adam-Stollns sind im Maschinenraum zwei Wassersäulenmaschinen erhalten. Erhalten ist auch das Treibehaus aus dem 18. Jh., das später zum Huthaus umgebaut wurde.
Das Freiberger Bergbaurevier besitzt das flächenmäßig größte bergbauliche Wasserwirtschaftssystem Europas. Es besteht zur Entwässerung der Bergwerke aus dem Rothschönberger Stollen und der Revierwasserlaufanstalt.