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Bergbau Brand-Erbisdorf

In der Bergbaulandschaft Brand-Erbisdorf / Zug gabe es entlang des Münzbaches über die Jahrhunderte zahlreiche Gruben von der Stadtgrenze über Zug bis Brand-Erbisdorf. Seit dem 13. Jh. wurde um den Ort Silber abgebaut. So entstand das wichtige Abbaugebiet im Freiberger Reviers.

Auf dem Gelände befindet sich der Bartholomäusschacht, welcher heute als Schauanlage dient.

Die heute noch sichtbaren Zeugnisse im Gebiet sind die Überreste des Mendenschachtes „Alte Mordgrube“, des „Konstantinschachtes“ und des „Drei Brüder Schachtes“ sowie vom Hörnigschacht der Grube Einigkeit.

Zu den frühesten und ausgedehntesten Entwässerungsanlagen im Erzgebirge gehört der Thelersberger Stolln mit seinen mehr als 50 km Auffahrungen.

Krumlauer Schloss
Kromlauer - Park in der Gemeinde Gablenz

Drei Brüder-Schacht

Im Jahr 1791 beschlossen die Gruben "Beschert Glück" und "Segen Gottes Herzog August" zur Entwässerung und um tiefere Erzgänge zu erhalten, den Moritzstollen / Alter tiefer Fürstenstollen zu nutzen. Im Zuge dessen wurde der Drei-Brüder-Schacht geteuft. 1818 war in 143 m Tiefe der Anschluss an den Moritzstollen. Die Erwartung in größerer Tiefe neue abbauwürdige Funde zu machen, erfüllten sich jedoch nicht.

Für den „Drei Brüder Schacht“ gab es eine andere Verwendung - die Nutzung des über große Gefälle abfließende Wasser der Revierwasserlaufanstalt zur Erzeugung elektrischer Energie. Schon 1899 versuchte man dieses im Konstantinschacht.
Ab 1904 befasste sich der Direktor der Himmelsfürst Fundgrube mit dieser Idee. Bis 1911 erarbeitete er ein Konzept für den Bau eines Kavernenkraftwerks im „Drei Brüder Schacht“.

Im Jahr 1912 schaffte man die gesetzliche Grundlage. Unter Leitung des Direktors Lange begannen die Arbeiten am Revierelektrizitätswerk.
Am 24. Dezember 1914 konnte das Unterwerk im Drei-Brüder-Schacht in Betrieb genommen werden. Die Leistung im Dauerbetrieb betrug 2,4 MW. Im Jahr 1943 gelang es die Leistung auf 6 MW zu erhöhen. 1972 wurde das Kraftwerk vom Netz genommen.

Beim Jahrhunderthochwasser 2010 wurde des Kavernenkraftwerk überflutet, zumal auch der Rothschönberger Stolln verbrochen war und das Wasser rückstaute.
2016 erfolgte die feierliche Wiederinbetriebnahme des Schachtes zur Kontrolle und Wartung der Entwässerung. Der "Rothschönberger Stolln" ist seitdem wieder über den Drei-Brüder-Schacht zu erreichen.

Eingang zum Drei Brüder-Schacht in Brand-Erbisdorf
Gelände vom Drei Brüder Schacht

Alte Mordgrube

Der ehemalige Mendenschacht war eine der bedeutendsten Gruben des Freiberger Bergreviers und liegt an der Flurgrenze zwischen Zug, Berthelsdorf, Brand und Erbisdorf. Die Mordgrube ist erstmals 1516 belegt. Der neue Hauptschacht der Grube wurde im 18. Jh. nach dem Kunstmeister Mende benannt. Der Ingenieur Brendel baute 1820–24 die Mordgrübner Wassersäulenmaschine. Mit dem Einsatz der Maschine in 140 m Tiefe wurde der bisher geringe Ertrag so gesteigert, das die Grube 1831 eine der reichsten Blei-Erzgruben war. Ab Mitte des 19. Jh. wurden mehrere Schächte fusioniert und 1886 vom sächsischen Staat aufgekauft. 1896 wurde sie stillgelegt. Im Betriebsgelände etablierte sich eine Lederfabrik. Ein Teil der Gebäude diente nun Wohnzwecken.

 Bergbaulandschaft Brand-Erbisdorf
Infotafel Alte Mordgrube
Auf dem Bergbaugelände in Brand-Erbisdorf
Museum „Huthaus Einigkeit”
Museum „Huthaus Einigkeit” | Jahnstraße 14 | 09618 Brand-Erbisdorf

Museum „Huthaus Einigkeit”

Dem Besucher wird anschaulich und ausführlich der Weg des Silbererzes von seiner Entstehung über den Abbau, die Förderung und Aufbereitung zum schmelzfähigen Produkt gezeigt.

Im Außengelände werden noch funktionsfähige Modelle von im Bergbau eingesetzten Wasserkraftmaschinen präsentiert. Es sind Objekte zur sozialen und kulturellen Stellung der Silberbergleute zu sehen, darunter auch Schnitzarbeiten von Ernst Kaltofen. Neu ist die Ausstellung zur Stadt- und Industriegeschichte von Brand-Erbisdorf.

Öffnungszeiten
Di – So 10.00 – 12.00 Uhr und 13.30 – 17.00 Uhr | letzter Einlass 16.30 Uhr | Schließtage: 24. u. 31.12.

Führungen bitte vorher anmelden / außerhalb der Öffnungszeiten nach Absprache

Silberbergwerk Himmelsfürst Fundgrube

Südwestlich von Branderbisdorf war im 19. Jh. eine der ertragreichste sächsische Bergwerke neben der Himmelfahrt Fundgrube. Sie wurde 1572 abgeteuft. Hier gab es zahlreiche Vorkommen von gediegenem Silber und zahlreichen seltenen Mineralien. Allein der Anbruch eines neuen Stolln vom 12. August 1749 erbrachte 68 kg.

Von 1573 bis 1885 erbrachte Himmelsfürst ununterbrochen Ausbeute. Insgesamt wurden 650 t Silber gefördert. In dem Mineral Argyrodit fand Clemens Winkler 1886 erstmals das Element Germanium.

Huthaus Himmelsfürst Fundgrube