Altzella - Klosterpark
Das ehemalige Zisterzienserkloster liegt im Tal der Freiberger Mulde nördlich der Stadt Nossen. Es wird vom Schlossbetrieb Schloss Nossen/Kloster Altzella verwaltet. Im dem ehemaligen Zisterzienserkloster befindet sich die Begräbnisstätte der Markgrafen der Wettiner von 1190 bis 1381. Das Kloster hat eine noch gut erhaltenen Mauer, mehrere renovierten Gebäude und einen romantischen Park mit Ruinen.
In den Räumlichkeiten im Kloster wird über die Kloster- und Ordensgeschichte informiert, werden Fundstücke der abgerissenen Klosterbauten gezeigt und die Grablege der Wettiner präsentiert.
Im Jahr 1993 übernahm der Freistaat Sachsen das Kloster und stellte die noch vorhandenen Fragmente denkmalgerecht wiederher. Kunsthistorisch interessant ist das romanische Refektorium im Erdgeschoss des Konversenhauses.
Das Mausoleum für die frühen Wettiner Markgrafen sowie das spätgotische Obergeschoss, das 1506 als Bibliothek neu errichtet wurde, ist auch sehenswert. Im Bibliotheksaal des Konversensenhauses ist eine standesamtliche Trauung möglich.
Aus der Geschichte
Der Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa übergab 1162 einer von Markgraf Otto von Meißen gestifteten Abtei 800 Hufen Rodungsland an der Freiberger Mulde. Nach einem Silberfund im Jahre 1168 bei Christiansdorf wurde ein Teil des Landes um Freiberg gegen ein Landstück westlich von Nossen ausgetauscht.
In den folgenden Jahren begann, etwas nördlich der ehemaligen Benediktinerabtei, der Bau der Zisterzienserabtei. Zum Aufbau der Klosteranlagen wurden Lehmgruben, Brennöfen für Ziegelsteine und Kalk errichtet sowie Steinbrüche eröffnet, teilweise in unmittelbarer Nähe der Abtei.
Der Einzug des Abtes aus Pforta (bei Naumburg) in das Kloster Cella erfolgte 1175. Für die Zeit zwischen 1180 und 1230 ist eine rege Bautätigkeit nachgewiesen. Im Jahr 1198 wurde die Stiftskirche geweiht.
Um 1268 entstand das Tochterkloster Neuzelle, danach bürgerte sich der Namen Altzella ein. Unter den Äbten Vinzenz von Gruner und dem Martin von Lochau (1501 bis 1522) war die Blütezeit des Klosters.
1436 erwarb das Kloster vom Bistum Meißen die Burg Nossen mit Inventar und Ländereien. Die Gebäude waren in einem schlechten Bauzustand und wurden zum Abtsitz umgebaut. Um 1540 veranlasste der sächsische Herzog Heinrich der Fromme die Säkularisierung des Klosters. Etwa ab 1557 wurden große Teile der Klosterbauten, die in schlechtem baulichen Zustand waren, abgebrochen und als Baumaterial für den Umbau des Schlosses Nossen in ein kurfürstliches Jagdschloss verwendet. Das Portal der Stadtkirche stammt auch aus dem Kloster.
Zwischen 1676 und 1787 ließen die sächsischen Kurfürsten Grabungen nach den sterblichen Überresten der Vorfahren durchführen und diese in einer Gedächtniskapelle, dem heutigen Mausoleum, beisetzen. Um 1800 entstand ein romantischer Landschaftspark.