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Bergbauregion Marienberg

Bergbauregion Marienberg

Das Marienberger Bergbaugebiet liegt im Mittleren Erzgebirge und gehört mit seinen Objekten zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge / Krušnohoří. Es grenzt im Osten an das Freiberger und im Westen an das Annaberger Bergbaugebiet. Wichtige hier geförderte Rohstoffe waren Silber, Zinn und Eisen. Außerdem befanden sich in diesem Gebiet bedeutende Vorkommen von Kalk und Marmor.

Bergbaulandschaft Ehrenfriedersdorf (8)

Bereits Anfang vom 13. Jh begannen Bergleute bei Ehrenfriedersdorf Zinnerz zu fördern. Vermutlich bereits im 14. Jh. wurde für die Aufschlagwasserzuführung ein Röhrgraben angelegt.
Mit der Entwicklung einer neuen Wasserhebetechnik, dem „Ehrenfriedersdorfer Kunstgezeug“, konnte der zeitweilig ruhende Bergbau im 16. Jh. wieder aufgenommen werden. Das patentierte Verfahren verbreitete sich nachfolgend im gesamten Bergbau. Zahlreiche Tagesanlagen aus dieser zweiten Blütezeit sind erhalten, darunter der Sauberger Haupt- und Richtschacht, die Ruinen der Morgenröther Scheidebank, das Kulturhaus und die Strossenbaue auf dem Sauberg.

Sauberger Haupt- und Richtschacht

Das zentrale dreigeschossige Gebäude des Sauberger Haupt- und Richtschacht ist das Schachthaus und es wurde im Zuge der Abteufung des Haupt- und Richtschachtes 1855 errichtet und mehrmals umgebaut.

Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss bestehen aus verputztem Ziegelmauerwerk. Das zweite Obergeschoss sowie die Giebel sind in Fachwerkbauweise und zum Teil ausgefacht. Das Fachwerk ist mit Holz verschalt. Diese Verschalung ist mit Kunstschiefern beschlagen.

Das Satteldach wurde 1964/65 um eine Fördergerüstumhausung erweitert, das Fördergerüst 1966 modernisiert.

Das Schaubergwerk Ehrenfriedersdorf ist Teil vom „Sächsischen Industriemuseum“.

Zinnseifen im Greifenbachtal

Im 13. Jahrhundert erfolgte die Zinngewinnung in Ehrenfriedersdorf im Zinnseifenverfahren. In dieser ersten Bergbauperiode entstand um 1230 in der Nähe des Sauberges neben einer bäuerlichen Siedlung eine Bergmannssiedlung. Gegen Ende vom 13. Jahrhundert kam der Zinnseifenbergbau allmählich zum Erliegen. Der Abraum blieb als heute noch sichtbare Raithalden im Greifenbachtal als Zeugen dieser ursprünglichen bergmännischen Tätigkeit zurück.

Bergbaulandschaft Saigerhütte (9)

Das Saigerverfahren, zur Herauslösung von Silber aus silberhaltigem Kupfererz, gab der 1537 von Bergmeister Hans Leonhardt gegründeten Hütte ihren Namen.

Die Saigerhütte Grünthal entwickelte sich zu einer selbständigen Gemeinde mit eigener Gerichtsbarkeit. Hier finden sich daher neben den Produktions- und Verwaltungsgebäuden auch Wohn- und Versorgungsstätten. Nach dem Gründer leitete Barbara Uthmann die Hütte.

Mit Übernahme durch das Kurfürstentum Sachsen wurde die Hütte zum Zentrum der Kupferverarbeitung. Hier wurden ein Teil der sächsischen Kupfermünzen geprägt.

Nahezu alle Gebäude sind noch heute erhalten und bilden ein im europäischen Maßstab einzigartiges Sachzeugnis der vorindustriellen Verhüttung und Verarbeitung von silberhaltigen Kupfererzen. Der um 1534/37 erbaute Kupferhammer befindet sich außerhalb des Hüttenkomplexes. In den Jahren 1958 bis 1960 erfolgte die Umgestaltung zur technischen Schauanlage. >> Museumskomplex Saigerhütte

Bergbaulandschaft Lauta (10)


Die ältesten Zeugnisse der Bergbaugeschichte von Lauta sind aus dem 16. Jahrhundert. Beeindruckend sind die den Erzgängen folgenden, landschaftsprägenden Haldenzüge des Silbererzbergbaus. Jede Halde markiert den ursprünglichen Standort von Tagesschächten. Der Abstand der Halden orientiert sich an der Größe der damaligen Grubenfelder.

Zu den historisch bedeutendsten Erzgängen gehören die perlschnurartig aufgereihten Halden des „Bauer Morgenganges“ und des „Elisabeth Flachen“. Seit dem 18. Jh. entwickelte sich auf dem Elisabeth Flachen der Wasserlochschacht. Der Hauptschacht des Gebietes ist der heutige Rudolph-Schacht.

Beide Gangzüge des Bauer Morgengang gehören zu den beeindruckenden Sachzeugen des Marienberger Bergbaus. Hinsichtlich ihrer bedeutenden Größe weicht die Halde des Rudolph Schachtes von den anderen Halden ab. Der Schacht hatte sich seit dem 19. Jh. zur zentralen Schachtanlage auf Lautaer Flur entwickelt. In den beiden Gruben konnten von 1552 bis 1563 annähernd 0,8 t Silber gewonnen werden. Im Carl Schacht wurde 1777 durch den Kunstmeister Johann Friedrich Mende die dritte Wassersäulenmaschine im Marienberger Revier installiert.