Komplex Saigerhütte in Olbernhau
Der Museumskomplex Saigerhütte besteht aus 22 funktional miteinander verbundenen Gebäuden in Olbernhau, Ortsteil Grünthal. Auf dem Gelände werden die Entwicklung des Hüttenwerkes und das Saigerverfahren, ein schmelztechnische Trennen von Kupfer und Silber, anschaulich dargestellt.
Der Hüttenbetrieb wurde 1537 gegründet und das hier angewandte Saigerverfahren galt über Jahrhunderte als Spitzenleistung des Hüttenwesens. Die Saigerhütte war gleichzeitig Zentrum der Kupferverarbeitung in Sachsen. Die ehemalige Kupferhütte in Olbernhau ist ein einzigartiges Sachzeugnis der frühneuzeitlichen Buntmetallurgie.
Neben den Wohnhäusern der Hammerknechte, das Herrenhaus und die Hammerschänke sind die Reste der Schmelzhütte und der funktionsfähigen Althammer mit seinen wasserradgetriebenen Schwanzhämmern zu besichtigen. Im Komplex befinden sich kleine Geschäfte, das Hotel Saigerhütte mit dem Restaurant Hüttenschänke, eine Bowlingbahn und die Spiel- und Erlebniswelt „Stockhausen".
Neben den Wohnhäusern der Hammerknechte, das Herrenhaus und die Hammerschänke sind die Reste der Schmelzhütte und der noch funktionsfähigen Althammer mit seinen wasserradgetriebenen Schwanzhämmern zu besichtigen. Im Komplex befinden sich kleine Geschäfte, das Hotel Saigerhütte mit dem Restaurant Hüttenschänke, eine Bowlingbahn und die Spiel- und Erlebniswelt „Stockhausen".
Angebote / Hinweise
- Glücksschmieden*
- Theaterstück „Der Hüttenmatthes*
- Kindererlebnisführung*
- Führungen außerhalb der Öffnungszeiten bei Voranmeldung möglich
- Kupferhammer für Rollstuhlfahrer geeignet
* Voranmeldung erforderlich
Aus der Geschichte
Hans Leonard, Bergmeister von Annaberg, errichtete 1537 im „Grienental zu Obern Alberhau“ eine Saigerhütte an der Flöha. 1550 gelangte die Hütte an die Annaberger Familie von Christoph Uthmann. Um 1560 entstanden die wesentlichste Gebäude der Hüttenanlage. Die „Lange Hütte“ wurde 1562 als zentraler Produktionsstandort neu aufgebaut. Hinweis gab die Jahreszahl 1562 im Sandsteinportal an der Giebelseite. Nach dem Tod des Hüttenbesitzers wurde das Werk bis 1567 von seiner Frau Barbara Uthmann und ihren Söhnen weitergeführt. Diese traten die Saigerhütte an den sächsischen Kurfürsten August ab. Bis 1873 blieb es im Besitz der Wettiner.
In der Kipper- und Wipperzeit wurden im Jahre 1621 im Althammer der Saigerhütte erstmalig Münzen, einseitig geprägte Billonpfennige, hergestellt. Später prägte man Kupfermünzen. Im Jahre 1804 wurde die gesamte Kupferausmünzung von Dresden in die Münzstätte Grünthal verlegt und sie prägte bis 1825 alle Kupfernominale für das albertinische Sachsen.
1873 kaufte der Unternehmer Franz Adolph Lange die Hütte und benannte sie in Sächsische Kupfer- und Messingwerk um. 1952 wurde das Gebäude der eigentlichen Schmelzhütte (Lange Hütte) abgerissen. Die Fundamente wurden 1992 bis 1994 wieder freigelegt und die Technik teilweise rekonstruiert. Heute ist das Gelände des Kupferhammers ein herausragendes technisches Denkmal. Die Saigerhütte Olbernhau ist eine ausgewählte Stätte zum Titel UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge.