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Bergbauregion Altenberg

Die Bergbauregion Altenberg ist das östlichstes Bergbaurevier und gehört zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge / Krušnohoří. Zentrum des Zinnabbaus sind die Reviere Altenberg und Zinnwald. Entdeckt wurden die Vorkommen auf dem Erzgebirgskamm durch Bergleute aus Krupka (damals Graupen). Das sächsische Verwaltungszentrum war Lauenstein (mit Schloss und Stadtkirche). Der Bergbau im östlichen Erzgebirge ist aber schon älter als die Zinnfunde im Altenberg-Zinnwalder Montanrevier.

In den letzten Jahren entdeckte man die montanarchäologische Stätten der hochmittelalterlichen Silberbergwerke in Dippoldiswalde. Für die Relikte des mittelalterlichen Bergbaus entstand im Schloss Dippoldiswalde das „Museum für mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge“ – kurz MiBERZ. Denkmale des Bergbaus sind das Fördergerüst und die Tagesanlagen des Arno-Lippmann-Schachtes, die alte Zinnwäsche (heute Museum) und die riesige Pinge.

Objekte vom Bergbaugebiet Altenberg-Zinnwald (1)

Arno-Lippmann-Schachte mit Fördergerüst
Ehemaliger Arno-Lippmann-Schachte mit Fördergerüst

Die Objekte des Bergbaus im Osterzgebirge dokumentieren die Gewinnung, Aufbereitung und Verarbeitung des Zinnerzes über einen Zeitraum von 600 Jahren. In Altenberg und Zinnwald sind bedeutende Sachzeugen des Bergbaus vom 15. bis zum 20. Jahrhundert erhalten.

Im Laufe der Jahrhunderte gewann man hier in Altenberg mehr als 100.000 t Zinn. Zinn- und später auch Wolfram- und Lithiumerze wurden auch bei Zinnwald / Cínovec abgebaut.

Der Bergbau in der Zinnwalder Lagerstätte wurde sowohl auf sächsischer als auch auf böhmischer Seite betrieben. Die historischen Verbindungen zwischen den sächsischen und böhmischen Bergbaugebieten sind hier besonders deutlich.

Die Bergbautradition hat in der Bergstadt Altenberg eine 550 Jahre alte Geschichte. Pinge, Schachtanlage und mehrere Museen zeugen vom Zinnabbau.

1991 wurde der Zinnabbau eingestellt. Heute ist das Montanrevier Altenberg-Zinnwald wieder im Fokus des wirtschaftlichen Interesses, da beiderseitig der Deutsch-Tschechischen Grenze die Lithiumvorkommen als abbauwürdig erkannt wurden.

Hochmittelalterliche Silberbergwerke (2)

Nach den Silberfunden um Freiberg im Jahr 1168 kam es zu einem starken Zuzug und zu bergbaulichen Erkundungen im Osterzgebirge. So entstanden auch die ersten untertägigen Schachtanlagen in Dippoldiswalde.
Die archäologische Stätte der Silberbergwerke in und um Dippoldiswalde, eine fast vollständig erhaltene untertägige Bergbaulandschaft des 12./13. Jahrhunderts, ist für die Erforschung der Frühgeschichte des erzgebirgischen Bergbaus von herausragender Bedeutung.

Gefunden wurden bisher durch archäologische Grabungen 15 Schächte innerhalb einer Fläche von 875 m². Diese erlauben eine Rekonstruktion des untertägigen Betriebes. Die in den Abbauen entdeckten menschenähnlichen Reliefe sind im mittelalterlichen Bergbau Europas bisher einzigartig.

Zu den Funden gehören außerdem Fragmente einer Haspel, gut erhaltene Relikte einer Schachtvertonnung, mehrere Fahrten sowie Rinnensysteme für die Wasserhaltung. Da beschreibende Quellen aus dieser Bergbauperiode nicht überliefert sind, ist die archäologische Stätte von enormer Bedeutung für die frühe Bergbaugeschichte des Montanwesens im Erzgebirge und in ganz Europa.

Museum im Schloss Dippoldiswalde
Museum im Schloss Dippoldiswalde

Ehemaliger Verwaltungssitz Lauenstein (3)

Die Burg Lauenstein wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts errichtet. Nach erfolgtem Umbau zu einem repräsentativen Schloss im 15. Jhd. befand sich das Schloss von 1517 bis 1821 im Besitz der Adelsfamilie Bünau, die an der Entwicklung des Bergbaus im sächsischen Erzgebirge maßgeblich beteiligt war. Im vollständig renovierten Schloss Lauenstein befinden sich heute u.a. das Osterzgebirgsmuseum mit einer Sammlung zur Geschichte und Natur des Osterzgebirge und das Museum für mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge.
Die Stadt Lauenstein ist ein Stadtteil vom Kurort Altenberg und liegt im oberen Müglitztal im Osterzgebirge.

Ebenso dokumentiert die Stadtkirche Lauenstein die Beziehungen der Familie von Bünau zum Bergbau. Nach einem Stadtbrand 1594 erfolgte unter Günther von Bünau der Wiederaufbau und die Ausstattung mit den Gewinnen aus den Zinn- und Eisenerzfunden.

Neben dem kulturhistorisch beachtlichen Altar, der Kanzel und dem Taufstein ist vor allem die wertvolle Bünau‘sche Erbbegräbniskapelle aus der Zeit 1609 zu nennen.

Museum mittelalterlicher Bergbau im Schloss Lauenstein
Stadtkirche in Lauenstein