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Die Stadt Heilbad Heiligenstadt im Obereichsfeld ist der Verwaltungssitz des Landkreises Eichsfeld. Sie ist gleich weit ca. 14 km vom Länderdreieck Hessen – Thüringen – Niedersachsen entfernt. Durch die Stadt fließt die Leine und südlich befindet sich der Stadtwald, welcher zum Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal gehört. Im Ostsüdosten erstreckt sich der Höhenzug des Dün. Durch seine Solequellen entwickelte sich Heiligenstadt 1929 zum Kneippbad und erhielt 1950 den Namen „Heilbad Heiligenstadt“.

Durch Eingemeindung besitzt die Stadt heute 5 Ortsteile. Heiligenstadt als Zentrum des katholischen Eichsfeldes besitzt zahlreiche Kirchenbauten:
  • Kirche St. Martin (Bergkirche, ursprünglich eine vorromanische Kapelle, ab 1276 im gotischen Stil errichtet.
  • Stiftskirche St. Marien auch Altstädter Kirche von 1300 -1420 erbaut
  • Kirche St. Ägidien (Neustädter Kirche) von 1333 bis 1370 erbaut.
Mainzer Schloss in Heilbad Heiligenstadt

Sehenswertes

Das Mainzer Schloss befindet sich auf dem Stiftsberg, am westlichen Rand des historischen Stadtkerns von Heiligenstadt. Seit 1022 gehörte die Stadt zum Kurfürstentum Mainz.

Von 1736 bis 1738 ließ der Kurfürst Philipp Karl von Eltz-Kempenich das Schloss als Residenz des erzbischöflichen Statthalters erbauen. Die Laurentiuskapelle wurde abgerissen und in den Schlossneubau integriert. Heute ist das Gebäude Sitz des Landratsamtes.

St. Martin ist die evangelische Hauptkirche von Stadt und Region. Die erste Saalkirche wurde um die Mitte vom 9. Jh. durch eine vorromanische Basilika ersetzt. Um 960 gründete der Mainzer Erzbischof bei St. Martin ein Augistiner -Chorherren-Stift. Um 1276 begann der Um- und Neubau der Kirche.

Literaturmuseum Theodor Storm befindet sich im 1436 erbauten Mainzer Haus. Der Dichter wirkte und wohnte hier von 1856 bis 1864 und war als Kreisrichter am preußischen Kreisgericht.

Mainzer Schloss in Heilbad Heiligenstadt
Mainzer Schloss
Theodor Storm Museum in Heilbad Heiligenstadt
Theodor Storm Museum
Gebäude in Bad Heiligenstadt

Aus der Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Heiligenstadt erfolgte 973. Auch um 960 herum wird die Gründung des Kollegiatsstiftes St. Martin angenommen. Östlich der Pfalz und des Stiftes lag die Siedlung, welche sich bis in das 12. Jh. zu einem Marktort entwickelte. Die Kirche St. Marien entstand in dieser Zeit und wurde ab dem 13. Jh. als gotische Kirche ausgebaut.Südlich in der Neustadt erbaute man im 14. Jh. die Kirche St. Ägidien.

1227 verlieh der Mainzer Erzbischof Heiligenstadt das Stadtrecht und ließ Graben und Stadtmauer bauen. Die Herrschaft über das erzbischöfliche Eichsfeld wurde von den Vögten auf der Burg Rusteberg ausgeübt. Die Bauern unter Thomas Müntzer und Heinrich Pfeiffer zwangen 1525 dem Rat das Bekenntnis zum Protestantismus ab. Nach dem Scheitern des Bauernkrieges gewann die katholische Kirche ihren religiösen und politischen Einfluss zurück.

1574 kamen die Jesuiten nach Heiligenstadt und gründeten ein Kolleg. 1736 erfolgte der Neubau des Mainzer Schlosses. 1739 ereignete sich der zweite große Stadtbrand. Als 1803 im Zuge der Säkulation des Kirchenbesitzes wurde Heiligenstadt und das Eichsfeld preußisch. 1807 bis 1813 war es Teil vom Königreich Westpfalen. Mit dem Wiener Kongress wurde die Stadt wieder preußisch. Die Industrialisierung im 19. und Anfang des 20. Jh. ging an der Stadt vorbei, es gab nur Kleinbetriebe und Handwerker.

In der Zeit des Nationalsozialismus und der DDR blieb das Gebiet streng katholisch und wehrte die Einvernahme stark ab. Am 9. April 1945 besetzte die US-Armee kampflos die Stadt.
Die Staatsführung versuchte mit dem Eichsfeldplan das Gebiet zu „proletarisieren“. Neue Betriebe entstanden in Leinefelde, Bischofferode und Deuna.
Nach 1990 erfolgte der Ausbau des Kurbetriebes.

Blick zum Rosengarten in Heilbad Heiligenstadt

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