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Kirche St. Wiperti

Die Kirche St. Wiperti liegt südwestlich des Burgberges in Quedlinburg in der Bodeaue. Sie ist ein hervorragendes Meisterwerk der romanischen Baukunst. In ihrer Entstehungszeit war sie ein Königshof des ottonischen Herrscherhauses. Die Kirche entstand schon im 9. Jh. als Gründung des Klosters Hersfeld durch den Herzog und Abt Otto I. Damit kam sie in den Besitz von Heinrich I. aus dem Adelsgeschlecht der Liudolfinger Dieser ließ eine neue Saalkirche errichten. Erstmals erschien der Ort in einer Königsurkunde 922 als Ausstellungsort. In der zweiten Hälfte des 10. Jh. gründete sich der Klerikerverband als Kloster.

Die „Osterpfalz“ der Ottonen (bis 1046) ist wohl in den Bauten auf dem Stiftsberg oder in der Nachbarschaft von St. Wiperti zu lokalisieren. Teile der Kirche reichen mit ihrer Erbauungszeit bis ins 10. Jahrhundert zurück. Neben den Osterfesten war Kaiser Otto I. mehrfach auch zum Jahresgedenken an den Tod seines Vaters Heinrich I. in Quedlinburg anwesend.

Kirche St. Wiperti in Quedlinburg / Harz
Kirche St. Wiperti im Harz / Sachsen-Anhalt

Vor Ottos I. Tod 973 fand zu Ostern in Quedlinburg ein glänzender Hoftag statt, bei dem zahlreiche Gesandte aus benachbarten Reichen anwesend waren. Die Nachkommen Ottos nutzten Quedlinburg seltener zur Repräsentation. Quedlinburgs Rolle als Osterpfalz und Reichstags-Versammlungsort ging immer weiter zurück. Das Pfalzgelände wurde mehr zur Klosteranlage.
Auf Betreiben der Äbtissin von St. Servatius erfolgte 1146 die Umwandlung von St. Wiperti in ein Prämonstratenserkloster. Im 13. Jh. hatte das Kloster die größte Blüte. In der Fehde des Regensteiner Grafen mit Quedlinburg 1336 wurden Teile des Klosters zerstört und im Bauernkrieg 1525 zum dritten Mal verwüstet. 1547 erfolgte die Aufhebung des Klosters.
Die Kirche ist als Wipertikloster im Quedlinburge Denkmalverzeichnis gelistet.

Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober: Mo bis Sa 10-12 Uhr und 14-17 Uhr | So nach dem Gottesdienst ca. 14-17 Uhr