Skip to main content

Die Weltkulturerbe Stadt Quedlinburg liegt im nördlichen Harzvorland 50 km südwestlich von der Landeshauptstadt Magdeburg und wird von der Bode durchflossen. Der Ort erscheint 922 zum ersten Mal in einer Urkunde und erhält schon 994 das Stadtrecht. Vom 10. bis zum 12. Jahrhundert war hier der Sitz einer Königspfalz. Fast 900 Jahre lang existierte ein Kloster, später das Damenstift.

Ein großer Teil der Häuser im historischen Stadtkern Quedlinburg sind Fachwerkhäuser. Davon sind 11 vor 1530 gebaut, weitere 70 vor 1620, mehr als 439 zwischen 1621 und 1700, 552 im 18. Jh. und 255 nach 1800. Seit 1989 gelang mit Förderprogrammen die Sanierung und Erhaltung von ca. 650 der insgesamt 1200 denkmalgeschützten Quedlinburger Fachwerkhäuser mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalpflege voranzubringen. Der Denkmalpflegeplan von 2012 spricht von 2119 Fachwerkbauten, von denen 1689 als Baudenkmale eingestuft sind.

Rathaus Quedlinburg an der Nordseite vom Marktplatz

Sehenswertes

Das Rathaus Quedlinburg befindet sich an der Nordseite des Marktplatzes. Die Entstehung des zweigeschossigen gotischen Gebäudes geht auf das 14.Jh. zurück und ist eines der ältesten Ratshäuser in Deutschland. Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahr 1310 überliefert. Aus dem 14. Jh. stammt der zweigeschossige Archivturm an der Südwestseite des Rathauses. Der Rathausbau erfolgte am Kreuzungspunkt zweier Handelsstraßen.

Beim Umbau 1615/1616 entstand die noch heute bestehende Fassade. Der an der Westgiebelseite befindliche Eingang wurde auf die Südseite verlegt. Zum neuen Portal mit Säulen und Sitznischen führt eine Freitreppe. Oberhalb des Portals befindet sich als Brustschild eines schwarzen Reichsadlers das Quedlinburger Stadtwappen.
1899 bis 1901 erfolgte eine wesentliche Erweiterung. Hierbei entstanden die Anbauten auf der Rückseite des Rathauses. Für diesen Neubau riss man das älteste erhaltengebliebene Haus der Stadt Hoken 7 ab.

Die Siedlung Münzenberg besteht aus etwa 65 meist zweistöckigen Fachwerkhäusern auf dem gleichnamigen Berg, westlich der Quedlinburger Altstadt. Im südöstlichen Teil befand sich die ehemalige Klosterkirche St. Maria. Der Münzenberg war nach archäologischen Funden bereits seit dem 5. Jahrtausend am Ende der Jungsteinzeit bewohnt. 1968 entdeckte man umfangreiche Funde aus dem 10. bis 12. Jh. Mittelalterliche Grabfunde weisen auf die Siedlung beim Benediktinerkloster und der St. Marienkirche (um 936 bis 995) hin.
Das Kloster ist mit dem Bauernkrieg und der späteren Reformation eingegangen. Die Reste wurden zum Teil als Steinbruch genutzt und ab 1580 die Fläche von Handwerkern und der Stadtarmut besiedelt. Die planlos und dicht gebauten kleinen Fachwerkhäuser und die mangelhafte Wasserversorgung führten zu vielen Brandkatastrophen. Der Münzenberg unterstand dem Frauenstift und wurde 1810 nach Quedlinburg eingemeindet. Schwierig war die Wasserversorgung. Erst in den Jahren 1993 bis 1995 wurde die Siedlung an die zentrale Wasser- und Abwasserversorgung angeschlossen.

Siedlung Münzenberg in Quedlinburg
Fachwerkhäuser in der Siedlung Münzenberg
Siedlung Münzenberg mit Fachwerkhäuser

Das Museum Klosterkirche St. Marien ist noch im Aufbau, ist aber bereits zu besichtigen. Die ottonische Basilika wurde durch Wohnhäuser überbaut. 1994 kaufte Prof. Siegfried Behrens eines der Häuser und ergänzte den Komplex durch weitere Zukäufe um St. Marien als Museum zugänglich zu machen. 2006 wurden die Stiftung Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg errichtet. Das Museum erhielt den Romanikpreis des Landes Sachsen Anhalt.

Regionale Informationen