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Klosteranlagen auf dem Schlossberg

Die Klosteranlagen auf dem Schlossberg von Chemnitz sind eine der schönsten und besterhaltenen Klosteranlagen Sachsens. Seine Gebäudesubstanz entstammt verschiedenen Bauphasen. Die romanische Südapsis gehört noch zum Gründungsbau (um 1150), der frühgotische Ostflügel zum ältesten steinernen Klostergebäude (1275) und der Südflügel und die Kirche zur spätgotischen Bauphase unter den beiden letzten Äbten Heinrich von Schleinitz und Hilarius von Rehburg (1483–1539). Die Stadt Chemnitz richtete von 1929 bis 1931 in den Räumen von Kloster und Schloss das Stadtgeschichtliche Museum ein.

1979 mussten alle Museumsobjekte wegen Baufälligkeit des Gebäudes ausgelagert werden. Die beiden alten Klausurflügel wurden grundlegend saniert, teils abgerissenen in modernen Formen wieder aufgebaut.

Seit der Neueröffnung 1994/1995 beherbergt das alte Kloster- und Schlossgebäude wieder die umfangreichen Sammlungen mit wertvollen Stücke aus Malerei und Plastik, historischen Textilien, Schmuck, Mobiliar sowie Gebrauchsgegenständen des 12. bis 20. Jahrhunderts, die in der ständigen Ausstellung Bildersaal Chemnitzer Geschichte zu sehen sind.

Klosteranlagen auf dem Schlossberg in Chemnitz
Klosterturm auf dem Schlossberg in Chemnitz

Die Schlossbergkirche

  • 1136 Stiftung des Benediktinerklosters durch Kaiser Lothar

  • 1143 Erwähnung des Klosters in einer Urkunde König Konrads III.

  • 1514 bis 1526 spätgotischer Umbau der Kirche

  • 1540: Reformation und Auflösung des Klosters

  • 1545 Umbau zum kurfürstlichen Schloss

  • 1668: Kirche erhält den Namen Schlosskirche

  • 1864 Schloßchemnitz wird selbständige Kirchgemeinde

  • 1866 bis 1897 Umbauten und Errichtung des neugotischen Turmes

  • 1973: bis 1989 umfangreiche Renovierung

  • 1995: Aufstellung des Katharinenaltars als Leihgabe der Großenhainer Marienkirche

  • 2006: bis 2011 Orgelneubau

Der Schlossteich

Der Schlossteich hat seinen Ursprung im Kloster St. Marien. Abt Heinrich von Schleinitz ließ 1493 den Pleißbach anstauen. Der Teich war lange durch einen breiten Schilfgürtel und Sumpf umsäumt. 1860 wollte der Rittergutsbesitzer Opitz den Teich trockenlegen. Dem Bürgermeister und den Protesten der Chemnitzer Bevölkerung ist zu verdanken, dass der Teich blieb. Die Stadt kaufte ihn, die Schlossmühle und die umliegenden Wiesen.

1862 wurde der Promenadenweg ausgebessert und ausgebaut und 1882 öffnete das Schlossteichrestaurant. 1888 entstand ein Musikpavillon. Es war ein beliebtes Ausflugslokal. Das Restaurant und der Musikpavillon brannten beim Bombenangriff 1945 auf Chemnitz ab. 1874 eröffnete die erste Gondelstation ihren Betrieb. Von 1959 bis 1990 fuhr ein Motorboot mit Rundfahrten über den Schlossteich. Seit 2009 gibt es wieder ein neues Motorboot auf dem Teich.

Schlossteich auf dem Schlossberg in Chemnitz

In der Weltwirtschaftskrise ging die berühmte Hartmannsche Maschinenfabrik in Konkurs. Die Stadt kaufte 1933 den größten Teil des Geländes. Hier entstanden bis 1938 die „Neuen Schlossteichanlagen“.
Zwischen 1867 und 1870 lies der Stadtrat Robert Zipper die Schlossteichinsel mit dem Schlamm aus dem Teich aufschütten. Exotische Gehölze wie Palmen und Bananenstauden wurden angepflanzt. Die Insel bekam einen kleinen Goldfischteich und eine Vogelvoliere. Auch ein Schwanenpärchen siedelte man an.