Pfaffenstein mit Barbarine
Der Pfaffenstein ist flächenmäßig der zweitgrößte Tafelberg in der Sächsischen Schweiz. Er liegt auf der Ebenheit südlich des Bielatales und des Königsteins. Sein Name leitet vom danebenliegenden Ort Pfaffendorf, "das den Pfaffen in Königstein gezinst hat" ab. Von den Aussichtsplätzen und dem Turm auf dem Pfaffenstein hat der Besucher einen umfassenden Blick über das "Land der Steine" und zu den Tafelbergen Kleiner Bärenstein, Lilienstein, Königstein, Kleiner und Großer Zschirnstein und Deciner Schneeberg.
Die Barbarine, eine 43 m hohe Felsnadel an der Südostseite des Tafelberges ist eines der Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz. Sie wurde 1905 erstmalig bestiegen. Jahrzehnte war sie ein Ziel der besten Klettersportler. Bedenkliche Rissbildungen im Kopfbereich erforderten Sanierungsarbeiten, um den Absturz des oberen Teils und um eine Steinzerfall durch Durchnässung und Frost zu verhindern. Seit 1975 ist die Barbarine für Kletterer gesperrt.
Die eigentliche Erschließung des Pfaffensteins für den Tourismus in der Sächsischen Schweiz begann in den Jahren 1878/79 durch Karl Gottlob Jäckel aus Pfaffendorf. Ein Medaillonbildnis an der Südwand des Jäckelfelsens erinnert an ihn. Der Pfaffenstein war der erste Tafelberg, auf dem um 1890 eine Gaststätte errichtet wurde. Um den Aufstieg zu erleichtern, erfolgte 1897 der Ausbau des Nadelöhrs mit Treppen und eisernen Leitern. Eine Schlucht auf der Westseite wurde erweitert und mit Treppen versehen. Dieser ist der bequemere Weg. 1904 wurde ein 28 m hoher steinerner Aussichtsturm gebaut. Schon bei der Errichtung des Gasthauses machte der damalige Wirt Hermann Keiler archäologische Funde, die der Lausitzer Kultur der Bronzezeit zugeordnet wurden. Danach wurden systematische Ausgrabungen an mehreren Stellen auf dem Berg und am Fuß unternommen. Die Funde belegen, daß sich auf dem Pfaffenstein eine bronzezeitliche Siedlung befand.