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Plauener Stadtgeschichte

Die Stadt Plauen wurde 1122 erstmals als Vicus Plawe in der Weiheurkunde der Johanniskirche genannt. Diese Urkunde nennt die Zugehörigkeit des Archidiakonates zum Bistum Naumburg-Zeitz und Plauen als Zentrum des Dobnagaues, das Herrschaftsgebiet der Grafen von Eberstein. 1214 ließ sich der Deutsche Orden in der nun Stadt genannten Ortschaft Plawe nieder. Im Jahr 1244 ist erstmals ein Vogt von Plauen, Heinrich II. von Plauen, bezeugt. Dieser kam durch die Heirat einer Tochter des Grafen von Eberstein in den Besitz von Plauen. In dieser Zeit begann der Burgbau und der Bau der zweitälteste erhaltene Steinbogenbrücke Sachsens über die Weiße Elster.

Im Juni 1279 wurde die Münze der Vögte errichtet. 1328 verzichtete Graf Hermann von Everstein auf den Lehnsbesitz im Gau Dobene. 1430 nahmen die Hussiten unter Prokop dem Großen das Schloss ein und zerstörten es, anschließend brannten sie die Stadt nieder. 1438 besetzte der sächsische Kurfürst die Stadt. Sie wurde auf kaiserlichen Befehl an Heinrich I. zurückgegeben. Dieser wurde 1466 von Georg Podibrad mit der Reichsacht belegt. Am 10. Februar desselben Jahres nahm Herzog Albrecht, der Schwiegersohn vom Böhmenkönig, die Stadt und die Herrschaft Plauen ein. Damit kam Plauen zu den Wettiner.

Die Reformation wurde 1524 in Plauen und bis 1529 im gesamten sächsischen Vogtland eingeführt. Im Sommer 1546 wechselte die Stadt von den Ernestinern zu den Albrechtiner Kurfürsten und war kurzzeitig im Besitz der Vögte. 1548 brannte die Stadt fast vollständig nieder. 1550 war das Rathaus wieder aufgebaut und 1556 der Wiederaufbau der Johanniskirche vollendet. Kurfürst August von Sachsen erwarb das verpfändete Gebiet 1563 endgültig. 1602 stieg Plauen zum Zentrum des Sächsischen Vogtländischen Kreises auf.

Im Jahr 1632 nahm Feldmarschall Holk Plauen ein und plünderte die Stadt. Hier vereinigte sich der Reiterführer mit der Hauptarmee von Wallenstein und zog nach Lützen weiter und verbrannte die Stadt. Zwei Jahre später starb etwa die Hälfte der Bevölkerung in Plauen an der Pest. 1635 brannte die Stadt wieder. Kriege forderten immer wieder Opfer. 1706/1707 besetzten die Schweden Plauen. Während des Siebenjährigen Krieges wechselte die Stadt mehrmals den Besitzer. Von 1806 bis 1813 war Plauen durch zahlreiche Durchzüge und Truppeneinquartierungen geplagt.

1835 wurden der Vogtländische Kreis und der Erzgebirgische Kreis zur Kreisdirektion Zwickau vereinigt. Plauen war nur noch Sitz der Amtshauptmannschaft Vogtland. 1952 wurde die Stadt kreisfreie Stadt. Seit 2008 gehört sie zum Vogtlandkreis und ist das Verwaltungszentrum.