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Český Krumlov (Krumau)

Český Krumlov (Krumau) in Südböhmen liegt an der Moldau, die hier eine Flussschleife bildet (krumme Au) auf einer Höhe von ca. 500 m. Über der Moldaufurt errichteten die Witigonen um 1240 eine Burg, 1253 erstmals urkundlich erwähnt. Diese war Sitz des Herren von Krumau.
Český Krumlov und der Oberlauf der Moldau sind ein Zentrum des Kanusports im Böhmerwald in Tschechien.

Sehenswertes

  • Schloss Český Krumlov: Nach der Prager Burg der zweitgrößte historische Bau in Tschechien mit zehn Hektar. Erbaut 1680–1682 im Auftrag des Fürsten Johann Christian von Eggenberg.

  • Mantelbrücke: Dreigeschossiger Verbindungsbau zwischen Residenz, Garten und Theater

  • Historische Stadtzentrum
  • St.-Veit-Kirche von 1309, mehrmals umgebaut
  • Kirche Corpus Christi und Mariä Schmerzen: Im 14. Jh. errichtet und 1649–1681 barock umgestaltet.
Blick auf das Schloss Český Krumlov

Regionale Informationen

Infozentrum
Náměstí Svornosti č. p. 2
38101 Český Krumlov


Aus der Geschichte

1302 ging der Besitz an die verwandten Herren von Rosenberg, welche auf der südlich gelegenen Burg Rosenberg residierten. Peter I. von Rosenberg ließ Anfang vom 14. Jh. die Obere Burg errichten. Während des Burgbaues ist schon eine Siedlung am rechten Moldauufer belegt. Hier siedelten Kolonisten aus Bayern und Österreich.

1347 wurden die zwei Siedlungen durch eine Brücke verbunden. Seit 1334 erhielten Juden das Zuzugsrecht. Zwei Jahre später wurde ein Stadtrat gebildet. Durch die Entwicklung von Handwerk, die Förderung von Silbererz und als Handelsplatz an der Straße von Budweis nach Österreich erlangte die Stadt Krumlov schon 100 Jahre nach der Gründung eine wirtschaftliche Blüte.

Um 1309 entstand die St.-Veit-Kirche und 1317 das Spital. 1357 erichteten die Minoriten das St.-Franziskus-Kloster. Es folgte 1361 das Klarissenkloster St. Klara.

Nachdem Silber entdeckt worden war, kam es ab 1473 zum Zuzug deutscher Bergleute. Bereits 1494 besaß die Stadt das Königsstadtprivileg. Wilhelm von Rosenberg der  Oberstkämmerer und Oberstburggraf des Königs ließ die Burg Krumau zum repräsentativen Renaissance-Schloss umbauen.

Der letzte Rosenberger im Mannesstamm Peter Wok musste 1602 die Herrschaft Krumau auf Grund von Schulden an den Kaiser Rudolf II. verkaufen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt mehrmals geplündert. Nach den Eggenbergern erwarben 1719 die Fürsten Schwarzenberg die Herzogsherrschaft Krumau. Zahlreiche Umbauten im Barockstil gehen auf den Fürsten Adam Franz von Schwarzenberg zurück.

Ab dem 19. Jh.  war Krumau Verwaltungszentrum des Bezirks. Nach der deutschen Besetzung 1938 wurde es dem Reichsgau Oberdonau zugeschlagen.

Nach 1945 wieder im Bestand der Tschechoslowakei wurde die Deutsche Bevölkerung vertrieben. 1948 erfolgte die verstaatlichung vom Schloss. Das Stadtzentrum erklärte man 1963 zu einem  Denkmal 1992 wurde es in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.