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Meißner Dom

Sächsisches Elbland

Der Dom von Meißen trägt den Namen St. Johannis bzw. St. Donatus und bildet gemeinsam mit der Albrechtsburg den bestimmenden Teil des Burgberg-Ensembles über der Altstadt von Weinstadt Meißen.

Die Kirche ist einer der stilreinsten deutsch-gotischen Dome. Daneben verfügt er über die wertvollsten Ausstattungen der sächsischen Kirchen. Der Vorgängerkirchenbau war mit der Gründung des Bistums Meißen die Keimzelle des Christentums im heutigen Sachsen.

Der Meißner Dom war als Kathedrale des Bistums bis 1581 Bischofskirche der römisch-katholischen Bischöfe von Meißen. 1581 wurde der Dom eine lutherische Kirche.

Heute ist er die Predigtkirche für den Landesbischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens. Die Domverwaltung erfolgt durch das Hochstift Meißen, vertreten durch das Domkapitel, dem acht ordentliche Domherren angehören.

Meißner Dom
Meißner Dom in Sachsen

Zur wertvollen Innenausstattung des Doms gehören die um 1260 geschaffenen überlebensgroßen Figuren aus der Naumburger Werkstatt. An der Chor-Nordwand sind die Bildnisse von Kaiser Otto I. und Adelheid von Burgund den Domstiftern.
Der Lettner entstand um 1260, der spätgotische Hochaltar zu Beginn des 16. Jahrhunderts, das Chorgestühl im Jahr 1529 und die Sandsteinkanzel im Jahr 1591. Am Laienaltar vor dem Lettner befindet sich ein Bild aus der Werkstatt von Lucas Cranach d. Ä..Das Kruzifix und die Kandelaber sind Werke des Meißner Porzellangestalters Kändler von 1760.

Die künstlerische Ausstattung
Der Kurfürst Friedrich der Streitbare ließ 1425 die Fürstenkapelle als neue Begräbniskapelle der Wettiner an die Westfront des Doms anbauen. Das alte Westportal aus dem Jahr 1400 wurde so zum Innenportal. Die Fürstenkapelle zeigt ein betont schmuckreiches Maßwerkgewölbe. Die bronzene Grabtumba Friedrichs des Streitbaren ist von wertvollen Bronzegrabplatten wahrscheinlich aus der Nürnberger Werkstatt Vischer umgeben. Im Dom sind 164 weitere Grabdenkmäler zu finden.

Der Kreuzgang von 1470/71 besitzt ein kunstvolles Zellengewölbe. Zwischen 1470 und 1477 setzte Arnold von Westfalen ein formenreiches drittes Geschoss auf den Dom auf. Die Sakristei entstand 1504.
In der um 1530 angebauten spätgotischen Georgskapelle sind Herzog Georg der Bärtige und seine Gemahlin Barbara beigesetzt. Das Altartryptichon für die Georgs-Kapelle wurde von Lucas Cranach d.Ä. geschaffen.

Aus der Baugeschichte

Der Vorgängerbau des Domes war schon im Jahr 968 anlässlich der Gründung des Bistums Meißen als kleine Kapelle errichtet worden. In den Jahren 1006 bis 1073 entstand in eine viertürmige romanische Basilika, die man zur bischöflichen Kathedralkirche erhob.
Der Umbau der Basilika begann 1250 und 1260 erfolgte der eigentlichen Bau des Doms als gotische Hallenkirche. Ab 1268 war der Chor und der Kreuzgang nutzbar. Es folgten die Fertigstellung der Maria-Magdalenen-Kapelle an der Ostseite des Doms um 1280. Die Johanneskapelle wurde im Jahr 1291 und der Kapitelsaal im Jahr 1297 eingeweiht. Der Bau des Langhauses zog sich über Jahrzehnte hin undes konnte erst 1410 vollendet werden.

Drei Jahre später die Westfront und die zwei 1315 gebauten Türme durch einen Blitzschlag zerstört. Die beiden 81 Meter hohen Türme wurden zusammen mit dem vierten Geschoss des Doms erst zwischen 1903 und 1909 im Stil der Neogotik nach Entwürfen des Architekten Carl Schäfer gebaut.