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Reiterhaus - Museum Neusalza / Spremberg

Das Museum Reiterhaus in Neusalza/Spremberg ist eines der ältesten und malerischsten Umgebindehäuser im Landschaftsgebiet der Oberlausitz. Seinen Namen hat das Haus von der hölzernen Reiterfigur am Seitenflügel. Sie ist eine Siegestrophäe des "Ritterstechens" eines alten Oberlausitzer Volksbrauches. Ritterstechen und Adlerschießen waren früher zur Kirmes beliebte Belustigungen der Jugend in der südöstlichen Oberlausitz. An wenigen Hausgiebeln sind heute noch solche Reiter- bzw. Adlerscheiben sehen.

Museum Reiterhof in Neusalza/Sprembergn in Sachsen

Das Gebäude wurde 1670/71 erbaut. Seit 1703 hat es das heutige Aussehen. Seine erhaltene Substanz macht den großen Wert als Baudenkmal und als herausragendes Zeugnis der Lausitzer Holzbaukunst aus. Der Seitenflügel besitzt ein Umgebinde im Obergeschoss, eine seltene Bauform. Die Holzgalerie am Hauptgebäude, die das Fachwerk schmückenden Andreaskreuze, das Reiterbild und das gewaltige, ursprünglich Stroh- jetzt Schilfdach des Hauses geben dem Bauwerk dem ihm eigenen Charakter. Seit 1938 ist das Haus in der Landesdenkmalliste registriert. Das gesamte Haus wurde aus Materialien gebaut, die die Natur gab: Feldsteine, Holz, Lehm und Stroh.

Im älteren Gebäudeteil, mit dem Umgebinde im Erdgeschoss, ist die Dauerausstellung zur regionalen Bauweise der Umgebindehäuser. Webstuhl, Hölle, Brothäusel und zahlreiche Gebrauchsgegenstände geben einen Eindruck über das tägliche Leben und Arbeiten der Hausweber, Handwerker und Kleinbauern des 18. und 19. Jahrhunderts.

Die bemalten Möbel aus unterschiedlichen Zeiten sorgen mit ihrer Konstruktion und Schönheit immer wieder für Bewunderung. In einem separaten Raum wird die aufwändige Flachsbearbeitung von der Ernte bis zum Faden als unerlässliche Vorarbeit für das Weben der Leinwand vorgestellt. Die Ausstellungsräume im Obergeschoss des "Reiterflügels" werden für Sonderausstellungen unterschiedlichster Thematiken aus künstlerischem und geschichtlichem Bereich genutzt.