Burg Leuchtenberg
Die Burgruine Leuchtenberg über dem Ort Weiden ist die größte und am besten erhaltene Burgruine in der Oberpfalz. Durch ihre Lage auf dem Leuchtenberg (585 m) ist der Bergfried mit 24 m Höhe, der als Aussichtsturm genutzt wird, ein hervorragender Aussichtspunkt mit einer 360° Rundumsicht.
Der Markt Leuchtenberg liegt im Landkreis Neustadt an der Waldnaab in der Oberpfalz. Die Stadt Weiden ist im Nordwesten ca. 15 km entfernt.
Die Burganlage Leuchtenberg umfasst etwa 6.800 m². Der Zwinger ist in großen Teilen erhalten, ursprünglich gab es 4 Tore. Die Burgkapelle stammt aus der Zeit der Gotik. Der Kirchturm war möglicherweise früher ein Mauerturm.
Der untere Teil vom Bergfried stammt von 1223, der obere Teil aus dem 14.Jahrhundert. Die Höhe war im 18. Jh. ca. 30 m. Die heutige Höhe beträgt 24 m und die Wandstärke erreicht bis zu 2,5 m.
Der Palas stammt ebenfalls aus dem 14. Jh. Er hatte über dem Keller drei Stockwerke. Im ersten Stock war ein Saal. Im zweiten Geschoss befanden sich wahrscheinlich die Wohnräume der Leuchtenberger.
Die Landgrafen von Leuchtenberg waren ein Adelsgeschlecht welches vom 12. bis zum 17. Jh. lebte. Sitz war Leuchtenberg später Pfreimd. Die Landgrafschaft war das größte weltliche Territorium nach den Wittelsbachern in Bayern.
Der Ort Weiden erscheint 1124 erstmals auf einer kirchlichen Urkunde. Die Leuchtenberger Landgrafen, bayerischer Uradel, beherrschten die umliegende Landschaft. Sie waren seit 1158 Landgrafen und die größten Grundbesitzer neben den Wittelsbacher und der Kirche. Erstmals wurde die Burg 1223 als Pfandobjekt genannt.
Landgraf Ulrich ließ sie 1300 neu errichten. Zeitweilig hatten die Landgrafen auch ihren Sitz in Pfreimd. Im Hussitenkrieg wurde sie eingenommen und nach der Zerstörungen erneuert.
In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurden die Herrschaft und die Burg stark zerstört. 1646 starb die Linie der Landgrafen in der Mannesstamm aus. Durch die Tochter des Landgrafen kam die Herrschaft an die Wittelsbacher und wurden somit Teil vom Königreich Bayern. Auf der Burg wohnten nur noch die Verwalter und Gerichtsschreiber. Ab 1714 war die Burg unbewohnbar.
1842 brannte der Ort und auch Teile der Burg, 1882 stürzte der Bergfried teilweise ein und durch unsachgemäße Instandhaltungen gingen Teile verloren. Ab 1902 erfolgten umfangreiche Sanierungen, der Verfall wurde aufgehalten und der Bestand gesichert.
Im Jahre 1817 wurde der Titel Herzog von Leuchtenberg geschaffen. Ihn trug der Stiefsohn von Napoleon Eugene Beauharnais, Fürst von Eichstätt, Schwager des späteren Königs Ludwig I. Dieser Titel war aber nicht mit Grundbesitz in der Oberpfalz verbunden.