Skip to main content

Hildesheimer Stadtgeschichte

Anfänge

Die Hildesheimer Börde ist ein altes Siedlungsgebiet. Bei Harsum wurden 2017 Siedlungsreste ausgegraben mit der Datierung um 5700 v.Chr. An der Querung vom Handelsweg über die Innerste (B 1) bestand schon in vorfränkischer Zeit eine Siedlung. Ausgrabungen weisen nach, dass im 8. Jh. eine Missions- und Taufkapelle auf dem Hildesheimer Domhügel existierte. In dieser Zeit entstand auch der Vorposten der Karolinger bei Elze an der Leine. Das Bistum Hildesheim wurde 815 von Ludwig dem Frommen, Sohn vom Karl des Großen gegründet.

In die Amtszeit vom Bischof Bernwards (993-1022) fällt der Ausbau des Dombezirkes zu einer Burg mit einer zwölftürmigen Mauer und der Bau der Michaeliskirche. Die Weihe der noch unvollendete Abteikirche St. Michael durch Bernward war am Michaelistag (29. Sept.) des Jahres 1022. Damals lag der Alte Markt zwischen Dom und Michaeliskirche.
Um die St. Andreas Kirche bildete sich eine Marktsiedlung, die schon 1167 ummauert war.

Bischof Bernwards (993-1022)
1217 wurde erstmals ein Rathaus erwähnt. Neben der Altstadt entstanden nach 1196 die bischöfliche Dammstadt und die dompröpstliche Neustadt. Beide waren im Gegensatz zur Altstadt planmäßige Gründungen. Die Dammstadt wurde wegen der Konkurrenz als Bedrohung wahrgenommen. Deswegen brannte man sie während der Weihnachtsnacht 1332 nieder und ermordete die Einwohner.

Nach 1500

Nach jahrhundertelangem Streit zwischen Alt- und Neustadt wurde 1583 ein „Samtrath“ geschaffen und die Innere Mauer niedergelegt. Nach zweijähriger Verhandlung gab es einen Unionsvertrag zu einer Stadt, vereinigt waren Alt- und Neustadt aber erst 1806 unter preußischer Regierung. 1523 verlor das Fürstbistum Hildesheim in der Hildesheimer Stiftsfehde große Gebiete, welche sie erst 1643 zurückerhielt.

Modell von Hildesheim

Im Jahre 1542 setzte sich die Reformation auch in der Stadt durch. Doch das katholische Fürstbistum bestand weiter. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt mehrmals belagert und nahm Schaden. Der Einfluss der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel wuchs in der Stadt an.
Mit dem Rerichsdeputationshauptschluss wurde das Hochstift säkularisiert und das Gebiet kam zu Preußen und 1807 zum Königreich Westfalen. Ende 1813 wurde das „District de Oker“ mit Hildesheim dem Königreich Hannover zugeteilt. Die Stadt erhielt eine gewisse Selbstständigkeit. 1866 kam sie zur preußischen Provinz Hannover.

Die Industrie nahm einen großen Aufschwung. 1868 wurde bei militärischen Bauarbeiten ein Silberfund aus der Römerzeit gemacht, welcher einer der bedeutendsten archäologischen Funde auf deutschem Boden ist. Ab 1885 war Hildesheim eine kreisfreie Stadt. Bedeutende Werke der Elektroindustrie entstanden in der Stadt.

Nach 1945

Mehrere Luftangriffe auf Hildesheim zerstörten 1944/1945 große Teile der Stadt. Am 22. März 1945 brannten 1300 Häuser der ca. 1500 Häuser zählenden Altstadt in einem Feuersturm nieder. Am 7. April 1945 befreite die 9. US-Armee die Stadt.  1948 begann der Wiederaufbau der Stadt.
Leider ist das historische Altstadtbild durch die neuzeitlichen Bauten völlig verloren gegangen. Der historische Markt mit dem „Knochenhaueramtshaus“ wurde erst 1984 bis 1989 wiedererrichtet. Das Fachwerkhaus „Umgestülpter Zuckerhut“ am Andreasplatz entstand 2009/2010 neu.

1970 wurde Hildesheim Hochschulstadt. Die Pädagogische Hochschule Niedersachsen, Abteilung Hildesheim wurde eröffnet. Weitere zwei Hochschulen kamen hinzu.

2015 feierte die Stadt und das Bistum Hildesheim ihr 1200-jähriges Jubiläum.