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Freitaler Stadtgeschichte

Die Anfänge

Die schriftlich belegte Geschichte beginnt mit der Dresdner Urkunde von 1206, in der Adlige erscheinen, die sich nach Potschappel, Döhlen und Wurgwitz nennen. Potschappler Adel wird erst wieder 1309 genannt, während 1228 ein Arnold „de Zukerade“ erwähnt wird. Diese Adelsgeschlechter dürften Vasallen der Dohnaer Burggrafen gewesen sein, da die Dresden betreffende Urkunde sich auf den Streit zwischen dem Meißner Bischof und den Burggrafen um die Dohnaer Burg Thorun, welche zwischen Potschappel und Pesterwitz zu lokalisieren ist, bezieht. Der Ortsteil Wurgwitz gehörte damals zum Lehen des Bischofs.

Die Steinkohle bestimmt das Leben im Weißeritztal

Die Geschichte Freitals ist mit der Geschichte des Steinkohlenabbaus verbunden. Erste Nachrichten dazu gab es 1542. Der herzogliche Beamte Hans Biener erhielt durch Herzog Moritz das Abbauprivileg. Überliefert sind ältere bekannte Funde und das Schürfen der Bauern für den Eigenbedarf. Um 1570 wurde in Burgk und in Potschappel Kohle abgebaut. 1743 wurde den Grundbesitzern alle Rechte an der auf seinem Grundstück zu schürfenden Kohle zugestanden. Es gründeten sich ungefähr 30 Kleinbetriebe.

Mit der Industrialisierung kam es zu einer Konzentration der Förderung. Seit 1799 arbeitete der kurfürstlichen Leopold-Erbstolln. Bis 1822 wurden die Kohlefelder von Döhlen, Potschappel und Zauckerode vom Staat aufgekauft. Es entstanden die "Königlich Sächsischen Steinkohlenwerke im Plauenschen Grunde", später „Königliches Steinkohlenwerk Zauckerode“ unter der Direktion von Carl Wilhelm von Oppel.

Auf der rechten Weißeritzseite begann die Konzentration der Betriebe erst 1819 als Carl Friedrich August Krebß (geadelt Freiherr Dathe von Burgk) neuer Rittergutsbesitzer wurde. Er erbte fünf Schachtanlagen und kaufte umliegende Kohlefelder hinzu. Daraus gründete er die „Freiherrlich von Burgker Steinkohlen- und Hüttenwerke“. Mit der Konzentration setzte eine schnelle Entwicklung der Technik ein.

Der Steinkohlenabbau im Plauenschen Grund war bis um 1870 in der technischen und organisatorischen Entwicklung Spitze in Deutschland. Am 2. August 1869 ereignete sich im Segen-Gottes-Schacht und Neuhoffnungsschacht der Burgker Steinkohlenwerke eine Schlagwetterexplosion bei der 276 Bergleute starben. Am Segen-Gottes-Schacht nahe dem Windberg erinnert daran ein Denkmal.

Schlagwetterexplosion in Freital

Freital im 20. Jahrhundert

Das Weißeritzhochwasser von 1897 führte zu schweren Schäden. In Deuben beschädigte und zerstörte es mehr als 100 Häuser. Der sächsische König Albert veranlasste militärische Hilfeleistungen. Als Dank wurde 1903/1904 das König Albert Denkmal auf dem Windberg errichtet.
Überlegungen zum Zusammenschluss der Industriegemeinden gab es seit dem Ende vom 19. Jh.. Nach kontroverser Diskussion wurde 1920 der Vorschlag, die Stadt , abgeleitet von dem „freien Tal“ der Weißeritz, „Freital“ zu nennen, angenommen.

Ab 1947 durchsuchte die SDAG Wismut das Freitaler Steinkohlerevier nach Pechblende. In Ortsteil Burgk und in Gittersee betrieb man mehrere Schächte.
Nach der Einstellung des Steinkohlenbergbaus 1968 bis zur politischen Wende 1989 wurde in Dresden-Gittersee radioaktive Erzkohle gefördert. In den 1950er Jahren erfolgte der Ausbau vom Döhlener Stahlwerk, ehemals ein Flick-Stahlwerk zum Edelstahlwerk. Durch die Stahlindustrie und aufgrund der ungenügenden Abgasreinigung in den Freitaler Industriebetrieben kam es im Döhlener Becken zwischen 1950 und 1990 zu starke Luftschadstoffbelastungen.
Die Deponien vom Bergbau und vom Stahlwerk führten zu starken Naturschäden.