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Schloss Rochsburg im Muldental

Das Schloss Rochsburg steht auf einem Felssporn über der Zwickauer Mulde südlich des gleichnamigen Dorfes. Um das Schloss erstreckt sich das Landschaftsschutzgebiet Mulden- und Chemnitztal. Direkt am Schloss ist ein Naturschutzgebiet. 

Die Rochsburg mit den Bauten aus der Zeit von 1470 bis 1548 ist ein bedeutendes Beispiel der Renaissancearchitektur. Über Jahrhunderte war sie der Mittelpunkt des sächsischen Amtes Rochsburg.

Die Rochsburg im Muldental entstand im späten 12. Jahrhundert. Baulich ist sie untergliedert in die Hauptburg, Vorburg und zwei Zwingeranlagen. Die heutige Erscheinung stammt aus der Spätgotik und Renaissance.

Die Burganlage bestand nach dem Umbau von 1470–1482 im Bautyp einer Kastellburg mit einer vierflügeligen Kernburg, in welche die Reste eines spätromanischen Saal- bzw. Wohnbaus und dem um 1200 errichteten Bergfried vorhanden sind.

Die dicken, mehrschaligen Bruchsteinmauern der Burg sitzen auf dem Fels des Bergsporns (Gneisschiefer) auf. Das Mauerwerk ist aus dem für das Gebiet üblichen roten Rochlitzer Porphyrtuff und aus Backsteinen.

Der Landkreis Mittelsachsen übergab die Nutzung des Schlosses 2009 an die Mittelsächsische Kultur gGmbH in Freiberg.

Hrad Jestřebí (Habichtstein) in Mittelböhmen

Aus der Schlossgeschichte

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1195 in einer Urkunde der Wettiner. Im frühen 13. Jh. erscheint der Name der Herrschaft Rochsburg mehrmals in Urkunden.
Ab 1283 ist der Burggraf von Altenburg der wettinische Lehnsnehmer. Die früheste urkundliche Erwähnung eines „castrum Burggravii Rochsberg“ findet sich in einer Urkunde des Burggrafen Dietrich II. von Altenburg (1291 bis 1303, Rochsburger Linie) vom 1296.

Innenhof vom Schloss Rochsburg

Durch Heirat kam die Burg 1329 an Otto von Leisnig (Mildenstein). Die Erben konnten die Anlage nicht halten und verkauften sie 1448 an Heinrich zu Gera. Diese Herren zu Gera verpfändeten ihre Grundherrschaft an Zschaslaw von Schönfeld. Da man den Pfand nicht auslöste, wurde Rochsburg wettinisches Amt und der Schönfelder ein Amtmann.

1470 ging die Burg als Pfand an den kurfürstlichen Oberhofmarschall Hugold IV. von Schleinitz, der im gleichen Jahr Aus- und Umbauten am Schloss veranlasste.

Unter Einbeziehung der älteren Bauten entstand eine Vierflügelanlage nach dem Vorbild des kurfürstlichen Schlosses zu Dresden. Ein Turm auf rechteckigem Grundriss war einer der ersten Wendelsteine mit innen liegenden Treppenhäuser. Diese Arbeiten beaufsichtigte der Baumeister Arnold von Westfalen.

Im Jahr 1503 brannte das Schloss Rochsburg völlig aus. Die Brüder Heinrich und Götz von Ende auf Kriebstein tauschten ihre Herrschaft Kriebstein gegen die Rochsburger Grundherrschaft ein.
Während des Schmalkaldischen Krieges 1547 brannte das Schloss wieder. Darauf verkauften die von Ende Rochsburg an die Adelsfamilie von Schönburg. Die Schönburger bauten das ruinierte Schloss ein Jahr später wieder auf und gaben ihr das Aussehen, wie es heute noch zu sehen ist. 

1637 wurde Christian Ernst von Schönburg durch Kauf alleiniger Besitzer der Rochsburg. Sein Wirken ist die Ausgestaltung der Gartenanlage vom Schloss zu verdanken. Finanzielle Schwierigkeiten bewogen den späteren Graf von Schönburg-Waldenburg 1911 dazu, im Schloss ein kleines Museum einzurichten und einige Zimmer als Herberge zu vermieten.

Innenhof vom Schloss Rochsburg
Innenhof vom Schloss Rochsburg

Öffnungszeiten: Am Montag geschlossen

April - Oktober:  10 - 17 Uhr
November-März: 10 - 16 Uhr
letzter Einlass ist 30 min vor Schließung

Januar ist ganz geschlossen.

Im März 1932 entstand eine katholische Jugendherberge in der Hauptburg. Die Hitlerjugend übernahm das Gebäude 1934 als Schulungslager und für die Wehrertüchtigung.

Die Rochsburg blieb von 1548 bis 1945 im Besitz vom Grafengeschlecht von Schönburg. 1945 wurde sie im Rahmen der Bodenreform enteignet und die Anlage kam an das Land Sachsen.

Im August 1948 wurde die Jugendherberge wieder eröffnet. 1960 erreichte die Kapazität 170 Plätze.
1998 erfolgte die Schließung als Jugendherberge.

Im Museum kann der Besucher die 800jährige Geschichte der Schlossanlage hautnah zu erleben.

In der Ausstellung „Leute machen Kleider“ wird an Beispiele über 1000 Jahren Modegeschichte informiert.

Innenhof vom Schloss Rochsburg

Über Baustoffe aus der Natur informiert die Ausstellung „Lehm, Schilf, Stein – Werkstoffe nicht nur für Pharaonen“ im Großen Keller.