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Terezín (Theresienstadt)

Terezín (Theresienstadt) liegt ca. 60 km nordwestlich von Prag, am Zusammenfluß von Ohře/Eger und Labe/Elbe am Rande des Böhmischen Mittelgebirges. Seine Festung wurde ab 1780 errichtet. Benannt wurde sie nach der Kaiserin Maria Theresia. Zeitgleich ließ der Kaiser Josef, die nach ihm benannte Festung Josefstadt bei Nachod bauen. Die Festung sollte den Elb- und Egerübergang gegen Angriffen aus Preußen schützen.

Das erste Gebäude war die Kaserne der Genietruppen. Für den Bau der neuen Stadt wurden zwei Dörfer umgesiedelt. Von 1781 bis 1785 erfolgte der Bau des inneren Festungswalls. In den folgenden Jahren wurden die Kasernen, das Zeughaus, das Krankenhaus und das Proviantlager fertiggestellt. Der Ausbau weiterer militärischer Bestandteile des Walles erfolgte in den folgenden Jahren und der Äußere Festungswall wurde 1786 und das Bewässerungssystem der Festung 1790 fertiggestellt.
Im Juni 1790,  zehn Jahre nach der Grundsteinlegung, war die Festung einsatzbereit. Den Kern bildete die Garnisonsstadt oder Große Festung und das auf der linken Flussseite vorgeschobenen Fort – die Kleine Festung. Die Gesamtfläche beträgt 67 ha. Dazu kommen noch mit Wasser der Eger überflutbaren Becken.

Stadtansicht Terezín (Theresienstadt)

Einen militärischen Angriff auf Theresienstadt hat es nie gegeben. 1846 erhielt Theresienstadt Wappen und Siegel einer Königsstadt.
1882 erfolgte die Aufhebung des Status einer Festung. In der Stadt verblieb eine Garnison, für die elf Kasernen zur Verfügung standen. Die Kleine Festung war Brückenposten über die Eger und für den Schutz des Flutungssystems der Festung vorgesehen. Kurze nach ihrer Fertigstellung diente die Festung auch als Militärzuchthaus.
Der griechische Freiheitskämpfer Alexander Ypsilantis und politische Gefangene aus dem Vielvölkerstaat kamen in die Festung. Die bekanntesten Gefangenen in der Kleinen Festung im Ersten Weltkrieges waren die Attentäter von Sarajevo und die 560 Teilnehmer der Soldaten-Meuterei von Rumburk. Nach Kriegsende war Terezín Garnison der tschechoslowakischen Armee.