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Die Fuggerei ist eine der ältesten Sozialsiedlungen der Welt. Sie wurde von Jakob Fugger „dem Reichen“ im Jahr 1521 gestiftet. In der Reihenhaussiedlung gibt es heute noch in 67 Häusern 140 Wohnungen. Diese werden für bedürftige katholische Augsburger Bürger für eine Jahres(kalt)miete von 0,88 Euro vermietet. Die Sozialsiedlung wird aus dem Stiftungsvermögen Jakob Fuggers unterhalten. Die Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Stiftungs-Administration betreut die Fuggerei und acht Fuggersche Stiftungen.

Eingang zur Fuggerei in Augsburg

Erbaut wurde die Anlage von 1516 und 1523. Anfänglich gab es 52 Häuser in sechs Gassen. In jedem Haus waren zwei Wohnungen. Die Wohnungen nach standardisierten Grundrissen mit 2 Geschossen waren für die Entstehungszeit großzügig geplant. Geradezu modern war die Konzeption der Fuggerei als Hilfe zur Selbsthilfe. In der Fuggerei wohnten bis ins 20. Jh. meist Familien mit mehreren Kindern.

1581/82 erbaute der Augsburger Baumeister Hans Holl die Kirche St. Markus.
Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten die Schweden die Siedlung.
Einer der bekanntesten Bewohner war von 1681 bis 1694 Franz Mozart, der Urgroßvater von Wolfgang Amadeus Mozart.

Erweiterungen der Fuggerei erfolgten 1880 und 1938. Im Jahr 1944 zerstörten Bomben die Siedlung bei zwei Luftangriffen der Royal Air Force auf Augsburg zu zwei Drittel.

Ab 1945 wurde die Sozialsiedlung nach historischem Vorbild wieder aufgebaut. 1947 zogen die ersten Bewohner ein.

Das Ensemble mit acht Gassen und drei Toren ist eine „Stadt in der Stadt“ mit eigener Kirche, „Stadtmauern“ und mehreren „Stadttoren“.

Seit dem Jahr 2006 ist für Besucher nur ein Tor geöffnet von 5.00 -22.00 Uhr. Ein Besuch der Fuggerei kostet seit 2006 Eintritt. Das Fuggereimuseum wurde erweitert.

2007 stellte man in der Fuggerei das einzige Augsburger Denkmal für Jakob Fugger auf.

In der Fuggerei in Augsburg
Jakob Fugger "Der Reiche"