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Burg Kriebstein bei Waldheim

Die Burg Kriebstein liegt auf einem steilen Felsen über der Zschopau unweit der Stadt Waldheim. Die Spornburg aus dem 14. Jh. wird von drei Seiten durch steile Felswände umflossen von dem Fluss, geschützt. Der Zugang ist nur durch eine Brücke über einen künstlich vertieften Halsgraben zu erreichen.

Dominant ist der Wohnturm, errichtet 1399. Dieser hat einen Grundriss von 22 m x 12 m und eine Höhe von 45 m aus der Zeit um 1399. Um den Wohnturm gruppieren sich das Torhaus, der in der Ringmauer integrierte Wirtschaftsflügel, der Küchenbau und der Kapellenflügel.

Östlich schließt sich die gotische Halle sowie das hintere Schloss an. Dieser Gebäudekomplex über dem Steilhang besitzt ein durchgehendes Obergeschoss, welches im 17. Jh. entstand.

Ab 1930 wurden Teile der Burg Kriebstein zur Besichtigung für Besucher freigegeben. Bemerkenswert ist, dass die Burganlage stets sorgsam instand gehalten wurde und auch aufwändige Restaurierungen ohne staatliche Zuschüsse erfolgten. Dieses trug wesentlich zum Ruf „der schönsten Ritterburg Sachsens“ bei.

Nach der Enteignung der letzten Burgbesitzer Familie von Arnim 1945 wurde die Burg zunächst zu Wohnzwecken und von der Forstverwaltung genutzt. Das Museum eröffnete 1949 neu.

1986 wurde im Wohnturm der „Schatz von Kriebstein“ gefunden. Er war ein Teil vom Besitz von Heinrich, Graf von Lehndorff, der am Attentat auf Hitler am 20.7.44 beteiligt war und hingerichtet wurde.

Die Burg Kriebstein ist seit 1993 Eigentum des Freistaates Sachsen und wird vom Staatsbetrieb Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH verwaltet.

Eingang zur Burg Kriebstein über der Zschopau

Aus der Burggeschichte

Die Herren von Beerwalde gründeten im 14. Jh. die Burg. Die Adelsfamilie welche auch über die Städte  Waldheim und Hartha herrschten, besaßen vorher eine Burganlage beim Dorf Beerwalde.
Dies erste Urkunde bezieht sich auf den Baubeginn durch Dietrich von Beerwalde 1384. Hugold III. von Schleinitz erwarb die Burg 1465.

Arnold von Westfalen leitete ab 1471 den Um- und Neubau vom Wirtschaftsflügel mit dem „neuen Tanzsaal“ und der Brunnenstube sowie vom sogenannten „Hinteren Schloss“ und dem Neubau des Küchenhauses.
Die Burg Kriebstein konnte sich trotz späterer Erweiterungen und baulichen Veränderungen ihren gotischen Charakter bis in die Gegenwart hinein bewahren.

Nach 1490 gab es häufige Besitzerwechsel ohne größere Bautätigkeit. Von 1544 bis 1550 war der Herzog Moritz Besitzer. Danach folgte Georg von Carlowitz, Besitzer der Herrschaft Kriebstein mit den beiden Städten Waldheim und Hartha sowie den umliegenden Dörfern.

Zum Ende des 17. Jh. gehörte die Herrschaft den von Schönberg. Sie unternahmen eine rege Bautätigkeit wie die Aufstockungen der an dem Wohnturm anschließenden Anbauten und vom Torhaus sowie das zwischen diesen beiden Baukörpern eingespannte Treppenhaus. Im Jahre 1825 erwarb Hanscarl von Arnim die Burg Kriebstein.

In den Jahren 1866–1868 gab es Änderungen hinsichtlich der Nutzung im Stil der Neogotik.  Neben teilweiser Änderung der Raumaufteilung im Inneren wurden ein Gebäude vom Wirtschaftsflügel um zwei Stockwerke reduziert und die nördliche Wehrmauer unter Verlust des Wehrganges abgetragen.
Gravierend sind die Umbauten am Küchenhaus. Der ursprüngliche Fachwerkbau wurde  durch einen Massivbau ersetzt und auch der mächtige Kaminschlot nebst Herdstelle abgerissen.

Ansicht von der Burg Kriebstein Ansicht bei Waldheim