Creuzburg
Creuzburg liegt am Ufer der Werra zwischen dem Hainich im Osten, Thüringer Wald im Süden, Ringgau im Westen und Eichsfeld im Norden. Die Stadt ist der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Hainich-Werratal im Wartburgkreis und ist eine der ältesten Stadte in Thüringen. Bekannt ist sie durch die Creuzburg.
Im frühen Mittelalter war die Burg Creuzburg ein bevorzugter Residenzort der Ludowinger und bevorzugter Aufenthaltsort der Heiligen Elisabeth von Thüringen. Die über 1000-jährige Geschichte zeigt die Bedeutung des Ortes am Übergang über die Werra.
Die Königsfurt und die Werrabrücke ermöglichten den Flussübergang. Hier verlief die alte Handelsstraße „Die Lange Hessen“ von Frankfurt/Main nach Eisenach. Nach dem Flussübergang waren hier die Abzweigungen nach Langensalza und Mühlhausen.
Sehenswertes in Creuzburg
Die Stadtkirche St. Nikolai am Markt von 1215, ist eine kunstgeschichtlich bedeutende romanische Kirche. Sie brannte am 1. April 1945 vollkommen aus und wurde nach 1960 gesichert und schrittweise wieder aufgebaut.
Vier Rathäuser: Schon um 1220 entstand nördlich der Nikolaikirche das erste Rathaus. Der Wohlstand der Stadt erlaubte, 1589 ein neues, größeres Renaissancerthaus am Marktplatz südlich der Nikolaikirche zu erbauen. Das alte Rathaus wurde Lateinschule.
1765 brannte das zweite Rathaus ab. Der Wiederaufbau des dritten klassizistischen Rathauses dauerte von 1770 bis 1825. Dieses brannte bei den Kampfhandlungen am 1. April 1945 aus. Aus dem stark beschädigten Gebäude der Lateinschule entstand das heutige Rathaus im historisierenden Fachwerkstil.
Die 1223 erbaute Steinbrücke mit 7 Bögen über die Werra ist ein wertvolles Denkmal der romanischer Profanbaukunst. Am 1. April 1945 wurden der zweite und dritte Landseitenbogen der Brücke, einschließlich Pfeilern, durch Explosion zerstört. Die Wiederherstellung erfolgte bald nach Kriegsende.
Im Jahr 1499 ließ die Priorin des St.-Jakob-Klosters die Liboriuskapelle als Wallfahrtsort errichten. Im Innern befinden sich noch erkennbare Fresken, mit Szenen aus der Leidensgeschichte Christi und aus dem Leben der Heiligen Elisabeth.
Der Creuzburger Werradurchbruch ist ein Durchbruchstal der Werra im Wartburgkreis. Der Durchbruch im erweiterten Sinne beginnt an der westlichen Thüringer Pforte bei Hörschel. Danach weitet sich das Tal und bildet ein kleines Becken. Ab Creuzburg in Richtung Mihla beginnt die eigentliche Engtalstrecke mit seinen steilen Hängen, die durch kleine Seitentäler stark gegliedert sind.
Regionale Informationen
Ausflugsziele
Aus der Stadtgeschichte
Im Stadtgebiet wurden bei Grabungen Hügelgräber aus der Bronzezeit gefunden. Die systematische Besiedlung geht auf die Straßenlage zurück. Es soll auch hier der Apostel der Deutschen Bonifatius gewirkt haben.
Im 10. und 11. Jh. war das Gebiet Eigentum der Reichsabtei Fulda. Die Ersterwähnung vom Ortsteil Milingen erfolgte in einer Urkunde der Ottonen vom 22. Oktober 973.
1137 kam die Propstei Creuzburg in den Besitz des Landgrafen Ludwig I. Dieser stiftete das St. Jakob-Kloster, da das bisherige Kloster dem Bau der Creuzburg weichen musste. Der Landgraf Hermann I vollendete den Burgbau und ließ die Stadt planmäßig anlegen.
Schon 1213 erhielt Creuzburg Stadtrechte, Wappen und Gerichtsbarkeit. Es erfolgten der Bau der erste Stadtmauer und die erste Steinbrücke über die Werra. Unter Ludwig IV. und der heiligen Elisabeth wurde die Creuzburg neben der Wartburg zur Zweitresidenz. Heinrich Raspe verlegte 1241 wieder die Residenz nur auf die Wartburg. König Adolf von Nassau griff 1295 die Creuzburg an und brannte dabei die Stadt nieder.
Neben dem Handel waren Ackerbau, Weinanbau und Viezucht die wirtschaftliche Grundlage der Bürger. Es gab 4 Mahl- und Sägemühlen und zahlreiche Gerberein und Schuster. Von Bedeutung war das Steinhauerhandwerk mit dem heimischen Sandstein. Ab dem 15. Jh. nutzte man die Salzquellen.
Unter den Wetinnern blieb die Stadt Verwaltungsmittelpunkt zwischen Hainich und Werra. Im 19. Jh. entwickelte sich die Schafszucht als Zulieferer der Eisenacher Kammgarnspinnerein.
Im beginnenden 20. Jh. entstand die Tabakverarbeitung und eine Seidenweberei es erfolgte ein Eisenbahnanschluss.
Am Ostersonntag, dem 1. April 1945, brannten große Teile der Stadt nach Beschuss durch die US-Army ab.
Ab 1949 gehörte Creuzburg zum Kreis Eisenach in der DDR. Durch die Lage im Grenzgebiet waren die Bewegungsmöglichkeit und wirtschaftliche Entwicklung eingeschränkt. 1969 wurde der Bahnbetrieb eingestellt.
Die Stadt Creuzburg bestand aus den Stadtteilen Creuzburg und Scherbda. 2019 erfolgte der Zusammenschluss von Creuzburg mit Mihla und Ebenshausen zum Amt Creuzburg.