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Burgen und Burgruinen

Wartburg in Eisenach

Wartburg

Die Wartburg in Eisenach ist die bekannteste Burg in Thüringen und ein Symbol der deutschen Geschichte. Seit 1990 erfolgten bauarchäologische Untersuchung der Burg als auch die Restaurierung der Kunstwerke. Auch die technische Ausstattung, Wasser- und Abwasserleitungen, Zufahrtsstraßen und Wege um die Burg konnten erneuert werden.

Seit 1999 ist sie Bestandteil vom deutschen UNESCO-Welterbe.
2017 war die Wartburg ein wichtiger Ort bei den Feiern zum 500. Jahrestag der Reformation.

Mit dem Besuch des Herzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach und mehrmaliger Besuche von Johann Wolfgang von Goethe wurde die Wartburg wieder entdeckt und angeregt sie als ein Kunstmuseum einzurichten.

1838 begann durch den Baurat J.W. Sältzer die Untersuchung der Bauten und Burgreste der Wartburg und er entwarf Pläne zum Wiederaufbau, welcher ab 1853 begann. Man verwendet Rotliegendes örtliches Gestein und Sandstein aus Gotha. Mehrere Gebäude entstanden.

Der Bergfried wurde 1853 bis 1859 erbaut. An Stelle der abgebrochenen Hofstube entstand 1867 die Dürnitz mit Torhalle, die die Burg etwa in der Mitte teilt. Die Neue Kemenate und das Neue Treppenhaus wurden angefügt und sie schließen zugleich die Lücke zwischen dem Palas und der Vorburg.
Zahlreiche fantasievolle Gemälde und Mosaiks entstanden.

Ansicht von der Wartburg in Eisenach / Thüringen Stadtkirche von Wintzingeroden im Eichsfeld

Durch zahlreiche Zuwendungen der Großherzogin Sophie wurde der Wiederaufbau gefördert. Mit den Kureinrichtungen und dem beginnenden Tourismus nahm der Besucherzustrom auf die Wartburg zu. Mit dem Ende der Monarchie endete auch der Besitz der Burganlage für die Großherzogliche Familie und die Wartburg wurde in eine Stiftung eingebracht.

Durch Artilleriebeschuss der US Army im April 1945 entstanden Schäden an Tor- und Ritterhaus, Dirnitz, Bergfried, Neuer Kemenate, Palas und Gadem. Sie konnten bis 1946 behoben werden.
Ausgelagerte Kunstgüter und wertvolle Bestände der Wartburgstiftung blieben bis 1946 in geheimen Depots, um sie vor Plünderung zu schützen. Die Rüstkammer ging durch Beschlagnahme der Roten Armee verloren.

Seit den 1950er Jahren erfolgten umfassende Restaurierungen. Nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wurden Einbauten des 19. Jh. entfernt. Die romanischen Bauteile wurden klarer herausgestellt.

Aus der Burggeschichte

Die Wartburg ist die bekannteste Burg der als Landgrafen in Thüringen herrschenden Adelsgeschlecht der Ludowinger. Ursprünglich hatten sie einen kleinen Besitz bei Friedrichroda. Der zweite in der Ahnenlinie, Ludwig der Springer, soll um 1080 die Burg bei Eisenach gegründet haben. Die Ludowinger, Verbündete des Mainzer Erzbischofs, konnten ihre Macht ausbauen. 1131 erhob König Lothar von Süpplingenburg Ludwig I. zum Landgrafen. Die Landgrafen, nun Parteigänger der Staufer, erweiterten ihren Machtbereich auf Kosten der Mainzer Erzbischöfe.

Unter Landgraf Ludwig II. begann ein reger Bauboom. Unter seiner Leitung entstand ca. 1156–1162 der Palas, die östliche Ringmauer und Teile des Torhauses. Der Bergfried, welcher an der Stelle des heutigen Turmes stand, überdauerte die Jahrhunderte nicht. 1172 wurde das Landgrafenhaus gebaut. Neben der Wartburg nutzten die Landgrafen auch weitere Burgen, wie die in Eckardsberga und die Neuenburg.
Während der Abwesenheit der Landgrafen regierten die Grafen von Wartburg als Burggraf auf der Wartburg und der benachbarten Brandenburg. Heinrich Raspe mit dem die Ludowinger ausstarben, regierte in der Zeit von 1227 bis 1247. Er nutzte die Wartburg als alleinige Residenz.

Eine weite Bekanntheit erreichte im Mittelalter die Wartburg unter der Herrschaft von Hermann I. (1190–1216). Hermann war ein Förderer der Kunst und Kultur. Er zog Künstler an seinen Hof und die deutsche Dichtung erlebte einen Höhepunkt. Hier soll der sagenhafte Sängerkrieg stattgefunden haben. Bis 1228 lebte die ungarische Königstochter Elisabeth als Frau (seit 1227 als Witwe) vom Landgrafen Ludwig IV. auf der Wartburg. Nach Ludwigs Tod widmete sie sich vollständig der Armen- und Krankenpflege und wurde deswegen heilig gesprochen.

Nach dem Tod Heinrich Raspes 1247 und dem darauf folgenden thüringischen Erbfolgekriegs nahmen die Wettiner die Burg in Besitz. Der Sohn Heinrich des Erlauchten, Albrecht der Entartete, nahm seinen Wohnsitz auf der Wartburg.
Im 13. Jh. erfolgte der Bau des Südturms am hinteren Burghof. Im Jahre 1318 wurde durch einen Blitzschlag ein großer Teil der Burg geschädigt. Der Markgraf Friedrich der Freidige ließ im folgenden Jahr Reparaturarbeiten ausführen und ein großes beheizbares Gebäude errichten. Nach dem Tode des Landgrafen Balthasar 1406 nutzte man die Burg nur noch als Nebenresidenz.
Es wurden nur noch einfache Ergänzungsbauten ausgeführt. Aus dieser Zeit stammt das Torhaus, das Ritterhaus, die Vogtei und die Wehrgänge der Vorburg.

Als Martin Luther 1521 mit der Reichsacht belegt wurde, war er im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation vogelfrei. Gemäß der Zusage an den sächsischen Kurfürsten erhielt er freies Geleit nach Sachsen. Luther wurde am 4. Mai 1521 nahe Schloss Altenstein zum Schein gefangen genommen und auf die Wartburg verbracht. Bis zum 1. März 1522 weilte er hier, getarnt als „Junker Jörg“. Hier in einer kleinen Stube im ersten Burghof arbeitete er an der Übersetzung vom Neuen Testament ins Deutsche.

Anlässlich des 300. Jahrestages der Reformation und des 4. Jahrestages der Völkerschlacht von Leipzig im Herbst 1817 trafen sich auf der Wartburg die studentischen Burschenschaften. Seitdem werden regelmäßig Burschenschaftstreffen hier durchgeführt.

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Wasserburg Švihov (Schwihau)

Hrad Švihov (Schwihau)

Hrad Švihov (Burg Schwihau) liegt im gleichnamigen Ort südlich von Klatovy in Südböhmen. Der Herrensitz lag an einer alten Handelsstraße zwischen Böhmen und Bayern über Eisenstein und wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert als Wasserburg an der Úhlava erbaut.

Sie ist eine der Stammburgen der Herren von Riesenberg. Der Oberstburggraf und Kanzler des Königs Heinrich von Riesenberg ließ diese Burg von 1480 bis 1520 befestigen. Die Anlage war 150 Jahre als Festung von Bedeutung. Im Jahr 1558 kaufte sie der Graf Czernin.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg gehörte sie zu den Befestigungen, welche auf Befehl des Kaisers geschliffen werden sollte. Das wurde nicht ausgeführt. Man nutzte sie in ihrem schlechten Zustand bis Ende des zweiten Weltkrieges als Getreidespeicher.

Eine Renovierung fand erst nach 1952 statt. 2002 erfolgte die Ernennung der Wasserburg Schwihau zum nationalen Kulturdenkmal.

Den Kern der Burg Švihov bilden zwei Wohnflügel. Im Osten befindet sich zwischen ihnen eine Kapelle, im Westen dominiert ein mächtiger Turm. Die Innenräume sind heute das Burgmuseum und beherbergen Exponate zur Lebensweise im 16. Jahrhundert.

Die Wirtschaftsgebäude der Vorburg dienten 1972 als Kulisse für den überregional bekannten Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Es besteht in der Burg eine kleine Dauerausstellung zum Film mit originalen Garderoben und Filmutensilien.
Sie ist das Gegenstück zur Ausstellung im Schloss Moritzburg bei Dresden. Die Burg wird auch heutzutage für Film-Produktionen genutzt.

Wasserburg Schwihau - nationales Kulturdenkmal

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