Breslau (Wroclaw)
Breslau - Wrocław die Stadt mit einer über 1000 jährigen Geschichte ist von den kulturellen Einflüssen aus Polen, Böhmen und Deutschland geprägt. Als Zentrum der Woiwodschaft Niederschlesien ist sie heute das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum im Südwesten der Polnischen Republik.
Stark geprägt wird die Stadt Breslau von ihrer Lebensade, der Oder. Diese war Jahrhunderte ein wichtiger Handelsweg zwischen Oberschlesien und der Ostsee. Zahlreiche Flussarme und Kanäle durchziehen noch heute das Stadtgebiet. Breslau nannte man auch das Venedig Polens.
Unweit der Stadt im Süden steigt die Landschaft aus der Oderniederung an. Der heilige Berg der Sillinger und Slezanen der Zobten ist der Übergang zu den Bergen der Sudeten, welche den gesamten Süden der Woiwodschaft Niederschlesien prägen.
Sehenswertes
- Das Alte Rathaus ist das Wahrzeichen der Stadt Breslau. Es steht an der Südostseite vom Großen Ring / Markt (Rynek). --> weiterlesen
- Große Ring ist der mittelalterliche Marktplatz von Breslau. Die Ausmaße sind 250 m x 175 m. Er ist heute eine Fußgängerzone.
- Das Haus „Zur Goldenen Sonne“ (Nr. 6) ist eines der schönsten Barockgebäude der Stadt Breslau an der Westseite des Großen Ring.
- St. Elisabethkirche
- Die Nordwestecke vom Ring wird durch zwei winzige Priesterhäuser besetzt, die miteinander durch ein Bogentor verbunden sind. Früher wurde die Elisabethkirche von einem Kranz derartiger Häuser umgeben. Die Häuser werden als Hänsel und Gretel bezeichnet.
Die Kuppel der Breslauer Jahrhunderthalle war zu der Zeit der Errichtung mit 65 m Spannweite die größte dieser Art in Deutschland. Vorbild der Konstruktion war das Pantheon in Rom. Das Messegelände wurde in den Scheitniger Park hinein gestaltet.
Die Breslauer Jahrhunderthalle ist eine Veranstaltungshalle aus Stahlbeton, die von 1911 bis 1913 erbaut wurde. Gemeinsam mit der seit 1948 vor dem Haupteingang aufgestellten Iglica (Nadel) zählt sie zu den Wahrzeichen der Stadt.
Hier werden Messen, Kultur- und Sportveranstaltungen durchgeführt. Sie besitzt 6.000 Sitzplätze und fasst maximal 20.000 Stehplätze. Der Vier-Kuppel-Pavillon, die Wasserspiele und die Pergola stammen vom Architekten Hans Poelzig.
Anlass zur Errichtung des Messegeländes war die Jahrhundertausstellung 1913 anlässlich des hundertsten Jahrestages vom Befreiungskrieg 1813 und des in der Stadt veröffentlichten Aufruf vom König „An mein Volk“.
Im Zweiten Weltkrieg blieb die Halle unbeschädigt. 2006 wurde sie als „Pionierleistung des Stahlbetonbaus und der modernen Architektur“ in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Die Grunwald-Brücke (ehemals Kaiserbrücke) ist die bekannteste Brücke in Wrocław. Sie entstand in den Jahren 1908-1910. Der Bau war damals eine neuartige Technologie. Das Brückenjoch wurde mit Stahlbändern an die gemauerten Pylonen gehängt. Die 20 m hohen Pylonen stehen am Flussufer und sind aus Granit. Der dekorative Stein stammt aus dem Riesengebirge.
Zeitweise hieß sie nach dem ersten Weltkrieg Freiheitsbrücke. Im Frühjahr 1945 wurde die Brücke stark beschädigt. Als ein Flugplatz auf dem heutigen Grunwaldsky Platz errichtet wurde, sprengte man zahlreiche Häuser und die Pylonen wurden abgetragen. Die Wiederherstellung dauerte über zwei Jahre. Die Brücke ist 112 m lang und 18 m breit.
Das Nationalmuseum Breslau ist ein Museum für Bildende Künste. Neben den schlesischen Kunstsammlungen sind die Sammlungsbestände der polnischen Sammlungen aus Lemberg (Lwiw) Grundstock der Ausstellungsbestände. Die Sammlung umfasst etwa 120.000 Objekte vom Mittelalter bis heute.
Gezeigt werden die umfangreiche Sammlung mittelalterlicher Kunst aus Polen und aus den schlesischen Kirchenbeständen. Die ältesten Objekte des Museums stammen aus schlesischen Kirchen. Das früheste Gemälde ist das Bild „Heilige Anna mit der Jungfrau und dem Kind“ aus dem Kloster Striegau 14. Jh.
In der Abteilung für europäische Malerei reichen die Werke von der Renaissance, über die Zeit des Barock, der Romantik, bis hin zu Lovis Corinth und Wassili Kandinsky.
Regionale Informationen
Ostrow-Tumski-Brücke führt von der Sandinsel zur Dominsel.
Heilige Kreuzkirche (li) und Türme vom Breslauer Dom (re)
Die Dominsel (Ostrow Tumski) ist der älteste Stadtteil von Breslau. Dieses Gebiet war bis zur Zuschüttung vom Seitenarm der Oder in der Nähe des Domplatzes im Jahr 1824 eine Insel rechts der Oder. Die erste Burg existierte hier schon im 8. Jh.. Sie war der Sitz der Herzöge.
Im 11. Jh. nahmen die Breslauer Bischöfe ihren Sitz mit dem Dombau auf der Insel ein. Ab 1435 bezogen die Herzöge das neue Schloss auf der linken Oderseite und die Insel war nun voll im Besitz der Kirchen.
Bis 1810 herrschten die Bischöfe von Breslau über die Insel und es galt nicht das Stadtrecht. Praktisch war beim Überqueren der Ostrow-Tumski-Brücke eine Staatsgrenze zu überschreiten.
Die Insel ist auch heute noch der Sitz der Breslauer Erzbischöfe und ein ruhiger, abgelegener Ort zum Spazierengehen, frei von Autoverkehr.
Sehenswürdigkeiten auf der Ostrow-Tumski-Insel:
- Kathedrale St. Johannes der Täufer (DOM)
- Statue des heiligen Johannes Nepomuk und die Heilige Kreuz Kirche
- Kirche St. Peter und Paul
- Botanische Garten
Knödeltor mit dem ältesten Haus Breslaus
Statue des heiligen Johannes Nepomuk und die Heilige Kreuz Kirche