Brocken im Harz
Der Brocken ist mit 1142 m der höchste Berg im nördlichsten Mittelgebirge Deutschlands. Er gehört zur Gemarkung Schierke, einem Ortsteil der Stadt Wernigerode. Vom seinem Gipfel ist bei guter Sicht der Große Inselsberg im Thüringer Wald, der Petersberg bei Halle, der Kötersberg im Weserbergland und bei besonderen Wetterlagen sogar der Fichtelberg und Keilberg im Erzgebirge zu sehen.
Im Harz gibt es eine lange Siedlungsgeschichte. Besonders der Bergbau und die Waldwirtschaft prägte die Orte in der Umgebung. In der Neuzeit entwickelte sich der Tourismus und der Wintersport. Das Naturschutzgebiet besteht seit 1937.
Brockenhaus auf dem Gipfel
.... dient als Besucherzentrum vom Nationalpark Harz und als Museum. Seit 1800 gab es auf dem Brocken Gebäude, welche als Brockenhaus bezeichnet wurden Das Brockenhotel wurde 1945 durch einen Fliegerangriff zerstört. Der heutige Dreigeschössige entstand ab 1983 als Abhörzentrum des MfS der DDR. Wegen der Kuppel für die Antennenanlage erhielt es den Namen „Stasi-Moschee“.
Nach der Wende zog der Brockenwirt in das Gebäude. 1998 begann der Umbau des Hauses und die Einweihung vom Museum erfolgte 2000. Beim Umbau erhielt das Gebäude einen gläsernen, sich über alle drei Geschosse erstreckenden Anbau. Teil des Museums sind die in der Kuppel zu besichtigenden historischen Antennenanlagen. Auch das Dach des Brockenhauses ist begehbar. Außerdem wurde ein Café eingerichtet und die Station der Bergwacht untergebracht.
Das Brockenhaus ist Stempelstelle Nr. 9 der Harzer Wandernadel.
Geschichte des Berges
Die erste bekannt gewordene Besteigung des Berges war um 1572. Der Stolberger Arzt Johannes Thal erforschte die Flora um und auf dem Brocken. Graf Christian Ernst von Stolberg-Wernigerode ließ 1736 auf dem Gipfel das Wolckenhäuschen und auf der Heinrichshöhe ein Unterkunftshaus erbauen. Das erste Gasthaus auf dem Gipfel entstand 1800. 1775 erfolgte die erste Höhenvermessung und im Dezember 1777 bestieg Goethe den Brocken.
Der Mathematiker Carl Friedrich Gauß nutzte den Gipfel für die Dreiecksmesssung der Gaußchen Landesaufnahme des Königreichs Hannover. Nach einem Brand wurde 1862 das Brockenhotel eingeweiht. 1890 entstand der erste deutschen Alpengarten. Seit 1895 erfolgte die systematische Wetterbeobachtung auf dem Gipfel.
Seit den 1930er Jahren bestehen Sendeanlagen mit großer Reichweite und 1935 gelang die erste Fernsehübertragung vom Brocken mit einem mobilen Sender. Im Jahr darauf errichtete man den ersten Fernsehsendeturm.
Bei einem Luftangriff der US Air Force wurden das Brockenhotel und die anderen Gebäude am 17. April 1945 zerstört. 1947 erfolgte die Übergabe an die Sowjetarmee. Von 1948 bis 1959 war eine Teilfläche des Brockens wieder für Touristen zugänglich. Ab dem 13. August 1961 wurde der Brocken zum militärischen Sperrgebiet erklärt und der Gipfel militärisch ausgebaut.
Zuletzt war er von einer drei Meter hohen Sperrmauer umgeben. Die Sicherung des Gipfels erfolgte durch einen Zug der 7. Grenzkompanie aus Schierke, welcher im ehemaligen Bahnhof untergebracht war. 1987 wurde der Güterverkehr zum Brocken aufgrund des schlechten Gleiszustandes eingestellt.
Die Anlagen der Sowjetarmee waren zusätzlich durch einen Doppelzaun abgeriegelt. Eine Abhörstation des sowjetischen Militärgeheimdienstes GRU und eine zweite des MfS nutzten die exponierte Lage, um den Funkverkehr in großen Teilen Westeuropas abzuhören.
Am 3.12.1989 suchten 6.000 Demonstranten bei einer Stern-Wanderung den Gipfel auf. Ab 1990 erfolgte schrittweise der Abbau der Sicherung- und Geheimdienstsanlagen. Der letzte russische Soldat verließ den Brocken am 30. März 1994. Die Brockenkuppe wurde renaturiert.