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Naumburger Stadtgeschichte

Die Besiedlung der Region erfolgte schon seit der Jungsteinzeit. So gibt es reichhaltige Funde aus der Bronze- und der Eisenzeit. Auf der Saale-Hochterrasse nordöstlich der Stadt bei Eulau wurden 2005 die Familiengräber aus dem 3. Jahrtausend v. Ch. geborgen. Die Grenze zwischen germanischen und sorbischen Siedlern bildete ab 400 n.Ch. die Saale. Die Gründung zahlreicher Ortschaften liegt im 9. Jh. und in deren Folge weitete sich die Ostsiedlung weiter in die bisher sorbischen Gebiete aus.

Naumburg wurde erstmals 1012 urkundlich erwähnt. Für die Entwicklung war der Saaleübergang und die nahe Burg Eckardsberga der Ekkehardiner Markgrafen förderlich. Die Gründung einer ersten Probstei wurde 1021 vermeldet. Die Ekkehardiner veranlassten die Verlegung des Bischofssitzes 1028 von Zeitz nach Naumburg. Somit blieb der Bischofssitz Naumburg-Zeitz bis zur Reformation 1568 in Naumburg. Kurios war aber, dass die meisten Bischöfe in Zeitz lebten.

Der Dom brachte Anregungen zur Bildung von Schulen ins Saaletal. 1030 gab es die erste Domschule. Es folgten die Schule am Kloster Pforta. Später entstanden neben Pforta das Georgenkloster und das Moritzkloster. Sie bewirtschafteten mehrere Vorwerke Meiereihöfe und Dörfer.
Seit 1144 wurde Naumburg als Civitas bezeichnet. Ab 1278 gab es die Naumburger Messen und erst der Aufstieg der Stadt Leipzig um 1500 zur führenden Messestadt bremsten die wirtschaftliche Blüte.

Am 20. Januar 1542 wurde der erste evangelische Bischof von Martin Luther im Ostchor des Naumburger Doms geweiht. Mit der Reformation 1542 endete das katholische Bistum und 1544 wurde aus dem Stiftsbesitz an der Saale das Amt Naumburg in Kursachsen gebildet.

Beim Hauptvergleich unter den vier Söhnen Johann Georg I. von Sachsen 1657 gehörte das Naumburger Stiftsgebiet zum Sekundogeniturherzogtum Sachsen-Zeitz. Sie regierten aber weiter in Naumburg bis die Moritzburg in Zeitz von 1657 bis 1667 erbaut wurde. Im Jahr 1718 fiel das Naumburger Stiftsgebiet an die Dresdner Kurlinie zurück.

Mit dem Wiener Kongress 1815 wurde Naumburg in den Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen eingegliedert. In Naumburg war der Sitz des Oberlandesgerichts.
Im Jahr 1846 erfolgte der Anschluss der Bahnlinie der Thüringer Bahn von Halle bis Erfurt. Später folgten noch Bahnlinien nach Artern und Teuchern und 1892 fuhr die erste Straßenbahn in der Stadt.
In den 1930er Jahren entstanden drei neue Kasernen in Naumburg. Im April 1945 erfolgten zwei Bombenangriffe der US-Air Force auf die Kasernen und Teile der Altstadt mit 70 Häuser wurden beschädigt. Durch den Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen lebten zeitweise bis zu 60.000 Menschen in der Stadt. Die Rote Armee bezog in den Kasernen und dem Oberlandesgericht Quartier.

Naumburg kam 1950 zum Landkreis Weißenfels. Es entstanden im Vergleich zu den benachbarten Industriestädten wenige Neubausiedlungen. Im Jahr 1994 wurden Naumburg, Nebra und Zeitz zum Burgenlandkreis im Bundesland Sachsen-Anhalt zusammengeschlossen. 2007 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Landkreis Weißenfels.