Zámek Hluboká nad Vltavou (Schloss Frauenberg)
Schloss Frauenberg (Zámek Hluboká nad Vltavou) befindet sich in der gleichnahmigen Stadt an der Moldau nördlich von České Budějovice und wird als Museum mit Führung genutzt:
In den "Repräsentationsräume" sind wertvollste Möbelstücke in den Schlossräumen untergebracht. Wände und Decken sind mit edlen Hölzern und reichen Schnitzereien verkleidet. Das Schlafzimmer und der Ankleideraum der Fürstin Eleonore, das sogenannte Hamilton-Kabinett und den Lesesaal schmücken Bilder europäischer Meister des 16. bis 18. Jh. sowie Lüster, Vitragen und Fayence aus Delft. Die Porträts zeigen die bedeutendsten Vertreter der Familie von Schwarzenberg. Der größte Saal ist die Bibliothek mit einer Kassettendecke aus der Stammburg in Schwarzenberg. Die Waffenkammer ist auf hohem Niveau. In der neugotischen Kapelle befindet sich ein spätgotischer Altar. In der ehemaligen Schlossreithalle befindet sich heute die südböhmische Aleš-Galerie mit einer Ausstellung von Gemälden holländischer und flämischer Maler des 17. und 18. Jh. und Statuen.
Schlossküche befindet sich im Keller im nördlichen Teil des Schlosses. Nicht nur die Größe sind für den Besucher beeindruckend, sondern auch die einzelnen Teile je nach Zubereitung und Charakter der einzelnen Gerichte (kalte Küche, warme Küche, Konditorei). Die authentischen Einrichtungen und Geräte wurden noch kurz nach 1945 genutzt.
Schlossturm bietet eine interessante Aussicht auf die umliegende Landschaft. Er wurde nach 1847 nach Einsturz des ursprünglichen Turms des Barockschlosses neu erbaut. Es gab nie tiefe Fundamente und im Zuge des radikalen Umbaus des ersten Hofes im 19. Jh. wurde das Vorderhaus, das die Stützmauer des barocken Turms bildete, abgerissen. Der neu gebaute neogotische Turm mit Zinnen misst 52 Meter vom Hof, 58 Meter vom unteren Parterre des Schlossparks und etwas niedriger als der Schwarze Turm im nahe gelegenen České Budějovice, der 71,9 Meter misst. Es ist interessant, dass die Anzahl der Stufen, die zur Galerie des Schlossturms führen, um 20 höher ist, insgesamt 245 Stufen.
Öffnungszeiten
April: Di.–So. / 9.00–16.30 Uhr
Mai + Juni Di.–So. / 9.00–17.00 Uhr
Juli + August: Mo / 9.00–17.00 Uhr
September + Oktober: Di.–So. / 9.30–16.00 Uhr<
November: Di.–So. / 9.00–16.00 Uhr
Aus der Geschichte
Das erste Bauwerk war eine frühgotische Burg aus der zweiten Hälfte des 13. Jh. Der König verpfändete sie 1490 an Wilhelm von Pernstein. Dieser ließ die Burg erweitern. Die Herrschaft ging in den Ruin. König Ferdinand I. erwarb die überschuldete Burganlage 1561 zurück und verkaufte sie. Die von Neuhaus bauten sie in ein Renaissanceschloss um. Mehrere Besitzer folgten bis die Burg Hluboká 1661 an Johann Adolf I. von Schwarzenberg ging.
Zu Beginn des 18. Jh. erfolgte der Umbau im Barockstil. Um 1840 beschloss der Fürst Johann Adolf II., Fürst zu Schwarzenberg, Hluboká im Sinne der Romantik umzugestalten. Nach 20 Jahren Bauzeit war das Schloss im Stil der englischen Tudorgotik fertiggestellt. Die endgültige Innen- und Außengestaltung wurde 1871 abgeschlossen.
1947 wurde der Besitz der Fürsten Schwarzenberg konfisziert. Der Erbe Karel Schwarzenberg hat nach 1989 diesen Besitz nicht zurückgefordert.