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Kurort Bad Schlema

Der Kurort Bad Schlema ist eine Gemeinde im Erzgebirgskreis und liegt im Tal des Schlemabaches, welcher in die Zwickauer Mulde mündet. Bis Ende 2018 war der Ort eine selbstständige Gemeinde und bildet heute mit Aue eine Große Kreisstadt.

In Schlema erfolgte über Jahrhunderte nur ein geringer Bergbau. In kleinen Gruben wurde Eisen, Kupfer und Silber gefördert. Im Sehmatal standen mehrere Hammerwerke und Schmelzhütten zur Erzverarbeitung. 1908 und 1911 fand man im Markus-Semmler Stolln starkes radiumhaltiges Wasser. Der einsetzende Kurbetrieb brachte einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Bad-Schlemma Wasserspiele

Sehenswertes

  • Gesundheitsbad: Die radon- und solehaltigen Therapiebecken besitzen im Innen- und Außenbecken bis zu 36°C warmes Wasser und Massagedüsen. Entspannung verspricht ein Aufenthalt in der angeschlossenen Sauna- und Wellnessoase. Erste authentische Ayurveda-Center Sachsens

  • Besucherbergwerk "Markus Semmler": Faszination Bergbau im Schacht 15IIB mit Seilfahrt im Schacht und Bergwerksführung

  • Museum Uranbergbau: Traditionsstätte des Sächsisch-Thüringischen Uranerzbergbaus im im Kulturhaus Aktivist


Schachtkomplex 371 Alberode bei Bad Schlema ist eine der wenigen Uranerz-Bergbauanlagen der SDAG Wismut, die in großen Teilen erhalten geblieben ist. Die ab 1956 errichteten Tagesanlagen umfassen das Schachtgebäude mit 50 m hohem Stahl-Fördergerüst, das Maschinenhaus mit Fördermaschine und ein großes Funktions- und Verwaltungsgebäude.

Der Bergbau in der weltweit größten Uranganglagerstätte erreichte eine Abbautiefe von mehr als 1.800 m. Die Schachtanlage, die bis zu 3.000 Personen beschäftigte, gehörte damit zeitweise zu den tiefsten Bergwerken Europas und lieferte bis 1990 mehr als 73.000 t Uran. Die Anlage beherbergt eine beachtenswerte lagerstättenkundliche Mineraliensammlung.

Regionale Informationen

Gästeinformation
Joliot-Curie-Str. 13
08301 Bad Schlema


Aus der Geschichte

Als 1908 bis 1912 im Oberschlemaer Marx-Semler-Stolln starke Radonquellen erschlossen wurden, entwickelte sich der Ort nach 1918 rasch als das stärkste Radiumbad der Welt. Ab 1924 durfte die Gemeinde Oberschlema den Titel „Radiumbad Oberschlema“ führen. Der Kurort zählte 1943 über 17.000 Kurgäste. Radon besitzt entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften, stärkt das Immunsystem.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann durch die damalige Sowjetunion eine systematische Suche nach Uran für Atomwaffen. Sie wurden im Gebiet zwischen Hartenstein, Aue, Schlema und Schneeberg fündig. Die Lagerstätte hatte über 1.000 uranerzführenden Gänge und waren eine der weltweit größten Uran- Gangerzlagerstätten. Im Jahre 1963 erreichten die rund 12.000 Bergleute mit einer Fördermenge von 4.553 t Uran einen Förderrekord. 1988 wurde mit dem Blindschacht 383 III eine Tiefe von 1.800 m erreicht. Das war zu dieser Zeit die größte aufgeschlossene Teufe in Deutschland.

Bergbauhalde von Bad Schlema

Mit der im Jahr 1946 erfolgten Aufnahme des Uranerzbergbaues durch das Objekt 02 der SAG Wismut wurde der Kurort Radiumbad Oberschlema zum Bergbauzentrum im Westerzgebirge.

Infolge des oberflächennahen Abbaues des Urans begann ab 1949 die Absenkung des Oberschlemaer Talbereiches. Ab Mai 1952 begann daraufhin der Abbruch des gesamten Ortskerns mit Kirche, Gemeinde- und Kurzentrum. Die Stilllegung der Bahnlinie erfolgte am 1. August 1952. Alle erschlossenen Radonquellen waren nun durchkreuzt und versiegten.

Im Jahr 1644 wurde in Oberschlema das Blaufarbenwerk errichtet, welches später mit 42 Gebäuden das größte Blaufarbenwerk der Welt wurde.

Im Industriezeitalter entwickelten sich auch die Buntpapierindustrie, das Stickereiwesen und ein Emaillierwerk entstand, in Niederschlema der Maschinenbau, die Papier- und die Textilindustrie. Niederschlema erhielt 1858 einen Bahnhof an der Bahnlinie Zwickau-Schwarzenberg.
Am 16. Juli 1955 kam es unter Tage zu einem schweren Unglück, das 33 Tote und über 100 Verletzte forderte. Unter den Opfern waren viele Rettungskräfte.
Aufgrund des Uranerzbergbaues wurde 1952 der Stadtkreis Schneeberg mit den Ortsteilen Ober- und Niederschlema gegründet. 1958 wurde der Kreis wieder aufgelöst und Schlema kam zum Kreis Aue.