Hoyerswerda (obersorbisch Wojerecy) ist eine große Kreisstadt im Landkreis Bautzen und liegt in der Region Lausitzer Seenland 35 km südlich von Cottbus. Naturschutzgebiete in der Nähe sind das Dubringer Moor und der Knappensee. Die Stadt hat fünf dörfliche Ortsteile und die Neustadt gliedert sich in 14 Stadtteile.
Der Name Hoyerswerda setzt sich aus zwei Teilen zusammen, Hoyer und Werda. Hoyer von Friedeburg war der erste Besitzer der Burg. Werda/Werder ist sorbisch und bedeutet die Insel im Fluss oder Niederung. Umgangssprachlich nennt man Hoyerswerda - Hoywoy.
Sehenswertes
- Schloss Hoyerswerda
... ist das älteste Gebäude der Stadt. Es wurde im 13. Jh. als Wasserburg auf einer Insel in der Niederung der Schwarzen Elster erbaut. Von 1468 bis 1589 wurde die Burg völlig zerstört. Danach erfolgte der Wiederaufbau zum Renaissanceschloss. 1727 gab es eine Umgestaltung im Barockstil. 1781 kam es in Staatsbesitz und diente als königliches Amtsgericht und Gefängnis. Heute ist es Museum Ausstellungsort und Touristinformation. - Schwarzkollm (obersorbisch Čorny Chołmc)
... Seit 1996 ein Ortsteil von Hoyerswerda mit dem Landschaftsschutzgebiet Lauta-Hoerswerda-Wittichenau. Bekannt ist es durch die Sagengestalt des Krabat und die Schwarze Mühle. Schwarzkollm ist Start- und Endpunkt des Krabat-Radwegs.
Das ZCOM – Zuse-Computer-Museum wurde am 19. September 1995 als Konrad-Zuse-Computermuseum in Hoyerswerda eingeweiht. Anfangs befand sich das Museum im Gebäude des LAUTECH in einem Raum mit einer Ausstellungsfläche von 32 m² und vergrößerte sich dann auf ca. 350 m² im Jahr 2016 am neuen Standort in der D.-Bonhoeffer-Straße 1–3. Es konnte somit eine neue Dauerausstellung auf 1000 m² geschaffen werden.
Die neue Exposition befasst sich nicht nur mit der Computer-Technik, sondern beleuchtet außerdem die gesellschaftlichen Auswirkungen dieser und schlägt den Bogen bis zur Kunst. Ausstellungsthemen und -objekte sind unter anderem:
- Geschichte der Rechenhilfsmittel
- Lochkartenmaschine von IBM
- Zuse Rechner Z11, Z 22, Z 23, Z 25
- Funktionsmodell der Z1 und der erste Plotter Z 64
- DDR Rechentechnik von Robotron
Regionale Informationen
Ausflugsziele
Aus der Geschichte
Die Siedlung Hoyerswerda besteht vermutlich seit dem 12. Jh. Der größte Teil der Kolonisten, die hier neue Dörfer anlegten, waren Sorben. Eine Urkunde des Bistum Meißen nennt 1225 eine Kirche in Hoyerswerda. Weiter Urkunden sind die Oberlausitzer Teilungsurkunde von 1268 und 1272, die den Besitzer der Herrschaft - Hoyer von Vredeberg erwähnen. 1353 kaufte Kaiser Karl IV. die Herrschaft Hoyerswerda den Grafen Johann und Günther von Schwarzburg ab. Bezahlt hat den Kauf der Oberlausitzer Sechsstädtebund. 1371 erhielt Hoyerswerda das Marktrecht.
Der Kaiser verpfändete die Herrschaft an seinen Hofmarschall Thimo von Colditz und von diesen ging es in den Besitz der Berka von Duba über. Diese verliehen Hoyerswerda 1423 das Stadtrecht.
Die Herren von Duba lagen im Streit mit den Kurfürsten von Sachsen. Diese besetzten 1430 die Stadt. Neuer Herr wurde durch Kauf Friedrich von Schönburg. 1540 wurde die Reformation in Hoyerswerda eingeführt. Durch das Aussterben der Schönburger fiel die Herrschaft an den König zurück und kam an die Familie von Maltitz, danach an die von Promnitz und die von Ponickau. Die Stadt wurde im Dreißigjährigen Krieg mehrfach besetzt und fast jährlich geplündert. 1651 kaufte der sächsische Kurfürst August der Starke Hoyerswerda und schenkte 1705 die Herrschaft seiner Mätresse Katharina von Teschen. Die Gräfin förderte vorbildlich die Wirtschaft.
Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde der Norden und der Osten der Oberlausitz mit Hoyerswerda an Preußen abgetreten.
1873 erfolgte die Eröffnung der Bahnlinie Hoyerswerda-Ruhland,was die Entwicklung der Industrie förderte.
1912 wurde die Domowina - der Bund der Lausitzer Sorben in Hoyerswerda gegründet. Hoyerswerda blieb aber 5 Jahrhunderte eine Kleinstadt.
Mit der Industrialisierung zur Jahrhundertwende begann mit der Braunkohle der Aufstieg zur Industriestadt. Als zu DDR-Zeiten beschlossen wurde, die Braunkohle der Lausitz als Grundlage der Chemieindustrie zu nutzen, erbaute man nördlich von Hoyerswerda das Gaskombinat Schwarze Pumpe für die Veredelung der Kohle. Für diesen großen Industriestandort und die 5 Braunkohletagebaue wurden ab 1955 viele Neubauwohnungen benötigt und es entstanden die Plattenbausiedlungen der Neustadt. Die Bevölkerung wuchs von ca. 7000 Einwohnern auf über 70.000. Nach der Wiedervereinigung und der Deindustrialisierung fiel die Zahl der Bewohner um die Hälfte.