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Die Stadt Glatz (Kłodzko) ist die Hauptstadt vom gleichnamigen Landkreis und der früheren Grafschaft Glatz. Sie liegt 80 km südlich von Breslau im Glatzer Kessel, umgeben im Uhrzeigersinn, vom Eulengebirge (Góry Sowie), Warthagebirge (Góry Bardzkie), Reichensteiner Gebirge (Góry Złote), Bielengebirge (Góry Bialskie), Glatzer Schneegebirge (Masyw Śnieżnika), Habelschwerdter Gebirge (Góry Bystrzyckie), Adlergebirge (Góry Orlickie) und Heuscheuer Gebirge (Góry Stołowe).

Im Stadtbereich befinden sich zwei Berge: der Schlossberg (369 m) und Schäferberg (346 m). Die Glatzer Neiße (Nysa Kłodzka) fließt durch die Stadt und in sie mündet die Reinerzer Weistritz (Bystrzyca Dusznicka).

Sehenswertes

  • Die Kirche Maria Himmelfahrt von 1364

  • Die Franziskanerkirche St. Maria von 1628 bis 1631 erbaut. Im Refektorium des angrenzenden Klosters befinden sich Fresken von Felix Anton Scheffler von 1744.

  • Das Rathaus von 1887 bis 1890 mit dem alten Rathausturm von 1654 im Neorenaissancestil

  • Das Jesuitenkonvikt von 1664, heute das Museum des Glatzer Landes.

  • Die Brücktorbrücke über den Mühlgraben einem Nebenarm der Glatzer Neiße

  • Die Festung Glatz
Franziskanerkirche St. Maria in Glatz

Franziskanerkirche St. Maria

Regionale Informationen

Touristinformation
ul. Czeska 
57-300 Kłodzko


Wanderkarte Warthagebirge mit Glatz
Wanderkarte Warthagebirge mit Glatz

Ausflugsziele

Aus der Geschichte

In der Chronik des Cosmas von Prag wird nachträglich um 1100 über das Castell Glatz im Jahre 981 berichtet. Diese Burg und die dazugehörige Siedlung wurden in Streitigkeiten zwischen Böhmen und Polen mehrmals belagert und zerstört. Der böhmische Herzog Soběslav I. ließ um 1129 die Burg stärker befestigen. 1137 beschloss man den Frieden und die Grenzziehung in Glatz.
Im 12. u. 13. Jh. holten die böhmischen Könige deutsche Siedler ins Glatzer Land. Der ummauerte Ort unter der Burg wird 1114 in einer ersten Urkunde als Stadt bezeichnet. Die Johanniter siedelten sich 1183 an. Die Wenzelskirche wird 1194 genannt. Im Jahr 1275 erhielt Glatz Magdeburger Stadtrecht und 1334 die eigene Gerichtsbarkeit.
Die Leinenweberei war das beherrschende Gewerbe auch gab es eine Brauerei. In den Hussitenkriegen blieb Glatz verschont. Der König Georg von Podiebrad erhob Glatz zur Grafschaft, sein Sohn Herzog Heinrich wurde erster Graf.

Die Stadt Glatz wurde mit der Reformation evangelisch und unterstützte den Winterkönig Friedrich von der Pfalz. 1622 besetzten darauf die kaiserlichen Truppen die Stadt.
Im ersten Schlesischen Krieg wurde Glatz umkämpft und im Januar 1742 von den Preußen erobert. Im Zweiten Schlesischen Krieg eroberten die Österreicher die Stadt und Burg zurück, mussten sie aber nach 2 Monaten wieder aufgeben. 1760 gewannen die Österreicher wieder Stadt und Festung. Im Frieden von Hubertusburg 1763 wurde Glatz endgültig Preußen zugesprochen.

Durch die Lage an den Handelsstraßen war sie am Ende vom 18. Jh. ein Handwerks- und Handelszentrum. 1807 konnte im Krieg gegen Frankreich Glatz erfolgreich verteidigt werden. In der zweiten Hälfte vom 19. Jh. stieg die Einwohnerzahl stark an. 1874 und 1875 erfolgte der Bahnanschluss nach Breslau und Mittelwalde. Das förderte die Wirtschaft. Die Festung wurde aufgelassen und zum Gefängnis. Eine Garnison blieb in der Stadt.

Am 8. Mai 1945 besetzte die Rote Armee die Stadt und im Juni übernahm Polen die Verwaltung. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben und die Ansprüche der Tschechoslowakei auf das Glatzer Land abgewiesen.
Seit 1998 gehört der Landkreis zur Woiwodschaft Niederschlesien. Die Industrie entwickelte sich wieder.
1997 beim Hochwasser der Oder überschwemmte die Glatzer Neiße einen großen Teil der Stadt.

Rathaus von Glatz in Niederschlesien
Rathaus von Glatz