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Die kreisfreie Stadt Memmingen liegt im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben und ist ein Oberzentrum in der Region Donau-Iller. Das Stadtgebiet grenzt im Westen an die Iller, welche vom Oberallgäu kommend bei Kempten in das Alpenvorland eintritt. Der Fluss Iller bildet hier die Grenze zum Bundesland Baden Württemberg,

 Memmingen ist im Norden, Osten und Süden vom Landkreis Unterallgäu umgeben. Im Westen befindet sich die Exklave Buxheim. Ulm liegt 50 km nördlich und München 130 km östlich. Die Zuordnung der Stadt wird aus touristischen Gründen zu Oberschwaben aber auch zum Allgäu bejaht.

Siebendächerhaus in Memmingen

Sehenswertes

  • Hermansbau mit Stadtmuseum zeigt Vor- und Frühgeschichte und die Reichsstadtgeschichte. Bestandteil ist auch eine Galerie. Eine Ausstellung über Freudenthal / Altvater hält die Traditionen der Vertriebenen aus dem Nordsudetenland aufrecht.

  • Strigel und Antoniter-Museum im Antonierhaus (ehemals Kloster) zeigt die Schnitz- und Malkunst der Künstlerfamilie Strigel.

  • Die MEWO-Kunsthalle mit Ausstellungen zeitgenössischer Kunst

  • Ein großer Teil der Altstadt hat den Zweiten Weltkrieg und die Umgestaltungen der Nachkriegsjahre überstanden, darunter sind noch zehn Tore und Türme und circa zwei Kilometer Stadtmauer.

 

  • Siebendächerhaus, diente einst den Gerbern zum Trocknen der Felle

  •  Marktplatz bildet mit dem Rathaus, dem Steuerhaus und der Großzunft eine großartige städtebauliche Einheit im Zentrum der Stadt

  • Frauenkirche, erstmals erwähnt 1258, erhielt ihre wertviolle Bemalung aus gotischer Zeit von Hans Strigel und Hans d. J.

  • Kreuzherrnkirche, ursprünglich gotisch, besitzt eine wertvollsten Deckenarbeiten Süddeutschlands mit Wessobrunner Stuck.

  • Gotische St. Martins-Kirche mit Wandmalerei u.a. von Hans und Bernhard Strigel und einem großartigen gotischen Chorgestühl

  • Kramerzunft – das Zwölf-Artikel-Haus
Steuerhaus in Memmingen
Rathaus in Memmingen
St. Martinkirche
Antonierhaus

Regionale Informationen

Tourist-Information
Marktplatz 3
87700 Memmingen

Wanderkarte Memmingen

Aus der Stadtgeschichte

Funde an der Iller belegen schon erste Siedler in der Steinzeit. Die Ursprünge der Stadt waren in der Römerzeit. Römische Baureste fand man bei Ausgrabungen unter der St.-Martins-Kirche und dem Antoniterkloster. Sicher ist, dass im 5. Jh. Alemannen hier siedelten. Im 7. Jh. soll auch ein Königshof da gewesen sein, woher auch der Name abstammt. Erstmals erwähnt wurde der Ort Mammingin im Jahre 1128 in einer Kirchenurkunde. Unter den Welfen stieg der Ort zu großer Bedeutung auf. Im Streit mit den Staufern wurde Memmingen 1130 zerstört.

1142 siegelte Heinrich der Löwe eine Urkunden in der „Villa nostra Maemingen”. Im Februar 1151 trafen sich in der Stadt die Staufer und die Welfen, um einen Kompromiss im Streit zwischen den Parteien zu finden. Die Stadterhebung erfolgte 1158 durch Welf VI.  Die Staufer übernahmen 1191 die Herrschaft in der Stadt. König Rudolf I. ernannte sie 1286 zur Reichsstadt nach Überlinger Recht und Ulmer Recht. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert war die Blütezeit der Reichsstadt. 1445 erbaute die Stadt den letzten Mauergürtel.

1478 arbeitete die erste Papiermühle und zwei Jahre später begann die erste Druckerei ihre Arbeit. Die Stadt Memmingen war ein Lieblingsort des Kaisers Maximilian I. Er war 13 mal in der Stadt.

Hermannhaus
Antonierhaus (ehemals Kloster)

Memmingen verdankte in dieser Zeit den Reichtum dem Handel. Die reichste Familien waren die Vöhlin, die 1490 mit den Augsburger Welsern eine Firma gründeten. Schon 1513 begannen in der Stadt die ersten Maßnahmen der Reformation der Kirche. Die Bevölkerung verbündete sich 1525 mit den aufständischen Bauern. Die oberschwäbischen Bauernhaufen aus Baltringen, vom Bodensee und aus dem Allgäu gründeten hier in ihrer Versammlung die Christliche Vereinigung. Diese Bauernversammlung verfasste die „Zwölf Artikel“. Diese zwölf Artikel waren eine Beschwerdeschrift, Reformprogramm und politisches Manifest. Heute gelten sie als die erste Niederschrift von Menschen- und Freiheitsrechten in Europa.
Ein zweites wichtiges Dokument gilt die Bundesordnung. Man kann die Bauernversammlung als eine erste verfassungsgebende Versammlung in Deutschland bezeichnen.

Von Memmingen ging die Reformation in Oberschwaben aus. 1630 zog Wallenstein in die Stadt ein und wurde dann hier vom Kaiser abgesetzt. Gustav II. Adolf weilte 1632 in der Stadt. Drei Jahre später besetzten die kaiserlichen Truppen nach Belagerung die Stadt. 1647 wechselte sie wieder zweimal den Besitzer.

Bis 1802 blieb die Reichsstadt erhalten. Nachbar war das Bistum Augsburg. 1803 kam die Stadt zum Kurfürstentum Bayern. 1805 wurde sie durch französische Truppen eingenommen. Danach kam sie zum Königreich Bayern. Es fand ein langsamer Niedergang der Handels- und Handwerkerstadt statt.
Erst 1862 mit dem Bau der Bahnlinie von Neu-Ulm nach Kempten war ein wirtschaftlicher Aufschwung verbunden.

Im Zweiten Weltkrieg kam es zu zwei verheerenden Fliegerangriffen, die südliche Altstadt, das Gerberviertel und das Bahnhofsviertel wurden dabei zerstört. Hauptziel war der Fliegerhorst Memmingerberg.
Nach 1945 gab es einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung. 2004 erhielt die Stadt einen Preis als wirtschaftsfreundlichste Gemeinde Bayerns. 2005 wurde erstmalig der „Memminger Freiheitspreis 1525“ verliehen und bisher wurden 5 Personen damit ausgezeichnet.

Der ehemalige Fliegerhorst der Bundeswehr wurde aufgelöst und er wurde zum Flughafen Memmingen umgebaut. Dieser fertigt jährlich 1,5 Millionen Passagiere ab.

Im Jahr 2009 konnte der Lückenschluss zwischen Mindelheim und Memmingen mit der BAB 96 abgeschlossen werden und somit war der Verkehr durchgehend bis Lindau möglich.