Dom St. Stephanus in Halberstadt

Harz

Der Dom St. Stephanus in Halberstadt war ursprünglich eine katholische Kirche, seit 1591 gemischt konfessionell und seit 1810 eine evangelische Kirche. Sie ist eine der wenigen Kathedralen nach französischem Kathedralbauschema. Mit der Gründung des Bistums 804 entstanden erst kleinere Steinkirchen. Bekannt ist eine 859 geweihte fränkische dreischiffige Basilika. Diese Kirche stürzte 965 ein. In der Zeit der Ottonen entstand 992 ein größerer Dombau. Nach der Gründung des Erzbistums Magdeburg durch Otto I. verlor aber Halberstadt an Bedeutung.

Die Kathedrale wurde 1179 während der Stadtzerstörung durch Heinrich den Löwen schwer beschädigt. Die Restaurierung dauerte bis 1220. Als 1209 der Dombau in Magdeburg begann, beschloss man auch in Halberstadt die Kathedrale nach dem modernen französischen Gotikstil zu bauen. Der Westbau verbindet die lokale Spätromanik mit der Frühgotik nach dem Vorbild der Zisterzienserarchitektur. Der obere Teil der heutigen Westfassade ist aber erst größtenteils im 19. Jh. entstanden.

Um 1260 begann der Bau des hochgotischen Langhauses. Wegen knapper Finanzen zog sich der Bau ca. 50 Jahre hin. Da bei voller Nutzung des Domes gebaut wurde, waren Neubau und Abbruch des alten Hauses nacheinander durchgeführt. So war das Langhaus insgesamt 1401 fertig und 1491 konnte erst die gesamte Kathedrale geweiht werden.

Im Zuge der Reformation wurde 1591 am Halberstädter Dom die protestantische Lehre eingeführt. Es gab bis 1810 ein gemischtkonfessionelles Domkapitel. Danach war der Dom eine evangelische Pfarrkirche.

Bei der Bombardierung 1945 nahm auch der Dom großen Schaden. Zwölf Bomben trafen ihn. Seit den 1950 Jahren wurde er kontinuierlich restauriert.

Der Dom St. Stepanus besitzt eine der bedeutendsten sakralen Kunstsammlungen von Deutschland. In der modernen Ausstellung "Domschatz" kann dies besichtigt werden.

24. und 31.12. geschlossen