Festung Sonnenstein in Pirna
Festungsanlage Sonnenstein ist am Nordwestrand der Pirnaer Ebenheit, dicht über der Stadt Pirna auf einem Felsen gelegen. Das Schloss wurde nach 2000 neu rekonstruiert und erweitert und ist heute Sitz des Landratsamtes Sächsische Schweiz / Osterzgebirge.
Beim Ausbau und der Rekonstruktion des Schlosses für das Landratsamt wurden die Festungswerke ausgegraben und erkundet. Nach Freilegung der Kasematten und der Geschützbastionen können diese mit einer Führung besichtigt werden.
Aus der Geschichte
Die früheste Urkunde über eine Burg ist mit den Urkunden über die Stadt vom Markgraf Heinrich den Erlauchten im Jahr 1269 identisch. Den Namen Sonnenstein erhielt es etwa um 1405 als Sachsen den im böhmischen Besitz befindliche Sonnenstein besetzte. Sachsen bezahlte dafür an den böhmischen König Wenzel IV. 20.000 rheinische Gulden. Endgültig wurde der Besitz von Burg und Stadt Pirna im Vertrag zu Eger zwischen Sachsen und Böhmen im Jahr 1459 bestätigt.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Pirna in der Sächsischen Schweiz mehrmals umkämpft. Oberstleutnant Johan Siegmund von Liebenau gelang es, die Festung gegen die Schweden zu verteidigen. Nach 1700 war sie die Garnison der kurfürstlichen Gardekavallerie und einer Invalidenwachkompanie. Im Jahr 1764 wurde die Festung aufgegeben Im Jahr 1811 erfolgte die Einrichtung einer Pflegeanstalt für geistig Behinderte in den Gebäuden der Festung durch Dr. Pienitz. Am 27. August 1813 besetzten französische Truppen die Festung und vertrieben die Kranken. Kaiser Napoleon ließ den Sonnenstein befestigen. Erst 1814 konnten die Kranken wieder einziehen und das Gelände wurde eine anerkannte Heil- und Pflegeanstalt.
Trauriger Höhepunkt der Nutzung erfuhr die Heilanstalt in der Zeit des Faschismus. Hier wurden im Zuge der Euthanasie etwa 13.720 kranke Menschen ermordet. Eine Gedenkstätte erinnert an dieses Kapitel der Geschichte.
Nach 1945 entwickelte sich die Industrie im neuen Stadtteil. Viele der Schlossgebäude wurden von Betrieben genutzt. Der Entwicklungsbau der Flugzeugindustrie und spätere Strömungsmaschinenbau nutzte das große Parkgelände. Es zogen Pflegeeinrichtungen und Behindertenwerkstätten ein. Auf dem ehemaligen Gelände des Strömungsmaschinenbaus entstand nach 1995 das neue Pirnaer Krankenhaus.