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Burg Tangermünde

Die Anlage der Burg Tangermünde liegt direkt über der Tangermündung in die Elbe auf einer teils felsigen, eiszeitlichen Endmoräne, welche zur Elbe abfällt. Sie besteht aus dem Burgtor und Burgmauer, der Alten Kanzlei, dem Bergfried / Gefängnisturm, dem Kapitelturm und dem Burggraben. Der 50 m hohe Kapitelturm kann seit 2003 als Aussichtsturm genutzt werden. Im Burggarten stehen die Denkmale von Kaiser Karl IV. und Kurfürst Friedrich I.

Aus der Burggeschichte

Die Notwendigkeit für den Bau einer ersten Burg hängt mit dem Aufstieg vom Herrschergeschlecht der Askanier zusammen, die ihr Gebiet gegen die sorbischen Stämme in der Elbe und Havelniederung sichern mussten. Im 10. und 11. Jh. unternahmen die Deutschen Könige immer wieder Versuche die slawischen Gebiete fest in ihr Reich zu integrieren. Erst Albrecht der Bär hatte den Erfolg, dauerhaft die Nordmark/Brandenburg in seinen Besitz zu bringen.

In der Chronik des Thietmar von Merseburg wird die Burg 1009 erstmalig genannt. Südlich davon entstand die Siedlung Tangermünde, welche im 13. Jh. zur Stadt aufstieg.

Am 7. September 1373 zog der Luxemburger Kaiser Karl IV. in die Burg ein. Er machte seinen minderjährigen Sohn Wenzel (der Faule) durch Kauf zum Markgrafen von Brandenburg. Neben der böhmischen Kurstimme kam nun die von Brandenburg hinzu.

Eingang zur Burg Tangermünde
Kapitelturm wird als Aussichtsturm genutzt.
50 m hohe Kapitelturm kann seit 2003 als Aussichtsturm genutzt

Über die Elbe hatte der Kaiser  Karl einen bequemen Weg von Prag in seine geliebte Nebenresidenz. Die Burg wurde schlossähnlich ausgebaut. Aber ihm verblieben nur noch fünf Herrschaftsjahre. Sohn Wenzel wurde nach ihm Deutscher König, der jüngste Sohn Sigismund erhielt den Markgrafentitel. Beide zogen aber Prag und die Burgen Karlstein und Tocnik als Residenz vor.

In der Mark Brandenburg ging es nun drüber und drunter, der einheimische Adel machte was er wollte und akzeptierte keine Unterordnung. Das änderte sich  nachdem der Deutsche König Sigismund 1415 dem Burggrafen von Nürnberg, Friedrich I. von Hohenzollern, den Markgrafen und Kurtitel verkaufte. Dieser fackelte nicht lange. Im Burgmuseum ist ein Nachbau der „Wunderwaffe“ des Hohenzollers ausgestellt, damit schoss er die Burgen der Aufrührer sturmreif.
Im Jahr 1488 verlegte der Brandenburger Kurfürst endgültig seine Residenz nach Berlin/Cölln.

Gefängnisturm am Tor der Burg Tangermünde
Gefängnisturm am Burgturm
Kaiser Karl IV im Park der Burg Tangermünde
Kaiser Karl IV
Denkmal vom Burggrafen von Nürnberg, Friedrich I. von Hohenzollern
Friedrich I. von Hohenzollern

Nach dem Weggang vom Kurfürsten nach Berlin war Tangermünde nur noch Verwaltungssitz für die Altmark und die Priegnitz. Magdeburg überholte in der Stadtentwicklung als Handelsstadt und Sitz des Erzbischofs Tangermünde.
1640 brannten die Schweden die Burg nieder. Im Jahr 1701 ließ der König Friedrich I. das neue Amtshaus errichten (heute das Schlosshotel Tangermünde). Der Verfall der Burg schritt voran. Erst ab 1902 wurde mit dem Wiederaufbau in der Stadt Tangermünde begonnen.

Burgmuseum Tangermünde
Burgmuseum Tangermünde

Burgmuseum befindet sich in der Schlossfreiheit im ehemaligen Haus vom Schlosshauptmann. Es ist das älteste Haus der Stadt, erbaut 1453.