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Tangermünde

Die Stadt Tangermünde vom Landkreis Stendal befindet sich auf einer Hochfläche am linken Elbufer. Das Stadtgebiet zählt zur Altmark. Diese Landschaft wird im Süden von der Magdeburger Börde und im Norden vom Wendland begrenzt. Die Altstadt befindet sich Hochwasser geschützt auf dem Hochufer direkt westlich der Mündung des Tangers in die Elbe.
Herausragend ist der gute Erhalt der Baudenkmale über die Zeit von mehreren hundert Jahren. Sie ist ein bedeutendes Zeugnis der norddeutschen Backsteingotik.

Sehenswertes

Die Burg mit Tanzhaus, Kapitelturm, Gefängnisturm und der Alten Kanzelei. Im Burggarten stehen die Denkmale von Kaiser Karl IV. und Kurfürsten Friedrich I.

Das ab 1430 erbaute historische Rathaus auf dem Marktplatz mit einem Denkmal der Grete Minde sowie eine prächtigen Schauwand, einem Paradebeispiel norddeutscher Gotik-Backsteinbaukunst. Im Rathaus befindet sich das Heimatmuseum.

Stephans-Kirche mit dem höchsten Turm der Stadt. Der Bau wurde um 1350 begonnen und etwa 1475 vollendet.
St.-Elisabeth-Kapelle, auch Salzkirche genannt, um 1456 erbaut, später Salzmagazin, Kornspeicher und heute Konzertsaal.

Die Stadtmauer mit Hünerdorfer Tor (Eulenturm), Neustädter Tor und Elbtor. Erbaut seit 1300. Die Mauer schützt auch gegen Hochwasser und wurde daher nicht abgerissen. Schrotturm ist ein ehemaliger Stadtmauerturm, der erhöht wurde und im 19. Jh der Schrotkugelproduktion diente.

Burgmuseum in der Schlossfreiheit im ehemaligen Haus vom Schlosshauptmann. ältestes Haus der Stadt, erbaut 1453.

Historische Rathaus Tangermünde
Historische Rathaus auf dem Marktpatz
Turme in Tangermünde
St.-Stephans-Kirche

Regionale Informationen

Tangermünder Tourismus-Büro
Markt 2
39590 Tangermünde
Wanderkarte Burg, Tangermünde vom Verlag Böhmen

Aus der Stadtgeschichte

Schon in der Chronik vom Bischof Thietmar von Merseburg wird 1009 die civitas Tongeremuthi genannt. Die erste Erwähnung in einer Urkunde stammt von 1275. Im Jahr 1373 stand Tangermünde im Mittelpunkt der Politik im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Kaiser Karl IV. machte die Stadt zu seiner Zweitresidenz. Seinen Sohn Wenzel „den Faulen“ ernannte er zum Statthalter und Brandenburgischen Kurfürsten.
Nach dem Tode des Kaisers verlor Tangermünde wieder seinen Status. Erst als Kaiser Sigismund den Hohenzoller Friedrich I., den vormaligen Burggrafen von Nürnberg als Markgrafen einsetzte, wurde die Stadt wieder die Residenz, nun der Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg.

Die geschützte Lage an den Verkehrswegen und die landwirtschaftliche Nutzung vom Hinterland begünstigten die frühe Entwicklung zur Stadt. Die Lage an der Elbe beförderten auch die Einbindung in das Handelsbündnis der Hanse.
Die Blütezeit der Stadt war im 15. Jh. . In dieser Zeit entstanden die St.-Stephans-Kirche, das Alte Rathaus, die Stadttore und weitere gotische Backsteinbauten.

Als der Kurfürst Johann Cicero 1488 die Biersteuer einführte kam es zur Empörung in der Altmark und auch in Tangermünde. Danach verlegte der Kurfürst endgültig die Residenz in das Berliner Schloss in Cölln.
Im Jahr 1617 gab es den großen Stadtbrand. Unbewiesen wurde der verwaisten Bürgerstochter Grete Minde der Brand angelastet und 1619 auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Nach dem Brand entstanden viele Fachwerkhäuser mit wertvollem Schnitzwerk und Portalen neu.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg erholte sich Tangermünde nicht wieder. Die kleine Landstadt gehörte von 1807 bis 1813 zum Königreich Westphalen des Jerome Bonaparte und ab 1815 wieder zur Preußischen Provinz Sachsen. Im 19. Jh. entstanden neue Stadtviertel. Die Altstadt und die Befestigungsanlagen wurden aber nicht angetastet.

Im zweiten Weltkrieg kam es zu keinen größeren Zerstörungen. Erst im April 1945 gab es Schäden beim Beschuss durch die US-Army und die Elbbrücke nördlich der Stadt wurde gesprengt.
Auch in der DDR-Zeit blieb die Altstadt unberührt. Nach 1990 wurden viele Häuser saniert und restauriert.