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Die Burgruine Rötteln ist eine Spornburg bei dem Weiler Rötteln im nördlichen Stadtteil von Lörrach. Sie ist eine der größten Burganlagen in Baden Württemberg. Seit dem 19. Jh. wird die Ruine konserviert, um den weiteren Verfall aufzuhalten. Sie ist ein Wahrzeichen und Besuchermagnet der Stadt Lörrach. Die Burganlage wird verwaltet durch die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

In einem Verzeichnis der Grafen von Habsburg von 1259 wird die Burg erstmals genannt. Das „castrum de Rötelnhein“ hatten sie als Lehen an die Herrn von Rötteln vergeben. Dieses edelfreie Geschlecht herrschte im Wiesental und dem südlichen Breisgau seit etwa 1100. Bauliche Untersuchungen datieren die ältesten Bauteile um 1200. Einige der von Rötteln waren Geistliche u.a. als Bischof von Basel. Spätestens Anfang 14. Jh. wurde der Palas vergrößert und etwa zur gleichen Zeit der Südturm errichtet. Die Ringmauer ist älteren Datums.

Lüthold II. starb im Mai 1316 und mit ihm erloschen die Röttler Herren im Mannesstamm. Besitz und Burg kamen über eine Tochter an die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg. Diese Markgrafen waren ein Zweig der Grafen von der Hochburg (Hachberg) bei Emmendingen und sie waren verwand mit der Linie der schwäbischen Herzöge von Zähringen. Für die Markgrafen bedeutete das Erbe einen großen Machtzuwachs.

Ein zweiter, äußerer Mauerring wird im 14. oder 15. Jh. erbaut. Graf Rudolf IV. erbte 1457 die Grafschaft Neuenburg (Neuchâtel).  Dadurch wurde er Lehnsnehmer des Herzog von Burgund. Als markgräflicher Verwaltungssitz erhielt die Burg um 1460 ihr endgültiges Aussehen. Das Wappen Rudolfs IV. am Tor wird auf 1468 datiert.

Rudolfs Sohn Philipp schloss einen Erbvertrag mit dem Markgraf von Baden. 1503 trat der Erbfall ein. So kam Rötteln an die Markgrafschaft Baden, später Baden-Durlach.

Im Dreißigjährigen Krieg eroberte 1633 Montecuccoli die Burg.

Danach kapitulierte die kaiserliche Besatzung vor den Schweden. Später fiel sie wieder an die Kaiserlichen. 1638 eroberte Herzog Bernhard von Weimar die Burg im Sturm.

Im Holländischen Krieg besetzten französische Truppen das Breisgau. Am 28. Juni 1678 griffen die Franzosen die Burg an. In der Nacht vom 29. zum 30. Juni ging sie in Flammen auf. Sie wurde danach nicht mehr als Verwaltungszentrum genutzt. Eine Nutzung als Lager gab es noch, da um die Burg Acker- und Weinbau betrieben wurde.

Ab 1834 gab es erste denkmalpflegerische Bemühungen, die Burgruine zu erhalten aber teilweise kam es dabei zu unsachgemäßen Restaurierungen.
Der Schwarzwaldverein nahm 1885 und 1888 erste systematische Restaurierungen vor.
1926 wurde der Röttelnbund gegründet. 1931 übernahm er die Verwaltung des Bergfrieds, der als Aussichtsturm genutzt wurde. Im gleichen Jahr erfolgte die Freilegung  vom Rittersaal und von der Burgvogtei. Die Arbeiten zur Öffnung des Hexenkellers begannen. Man machte zahlreiche wertvolle Funde.

Mauern der Burgruine Rötteln

1932 wurde der Pachtvertrag abgeschlossen und damit die Verwaltung des Schlossgutes und der Ruine selbst dem Verein übertragen. Dabei gestattete man auch den Ausbau einer Gastwirtschaft.

Erhaltungsarbeiten am Bergfried, Hexenkeller und der Burgvogtei fanden 1938/1939 statt. Eine Brücke aus Eichenholz entstand zur Oberburg. Im Schlosshof wurden Mauerteile der Kapelle, eines Kellergebäudes und der Zisterne erneuert.

Die Neugründung des Röttelnbundes war 1949. 1963 übernahm die Stadt die Burganlage. Die Zugangsstraße, der Parkplatz und eine Toilettenanlage entstanden. 1985 wurde die ehemalige Landschreiberei ausgebaut, sie beherbergt einen Kiosk, ein Museum und ein Archiv. Die Außenmauer musste in den 2000 Jahren saniert werden.

Heute bewirtschaftet der Röttelnbund mit ca. 600 Mitgliedern die Burg. Im Rahmen des länderübergreifenden Forschungsprojektes Deutschland-Schweiz-Frankreich "Burgen am Oberrhein"  erfolgten 2023 Forschungsgrabungen. Fundstücke sollen im Burgmuseum ausgestellt werden.