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Nationalpark Sächsische Schweiz

Der Nationalpark erstreckt sich auf einer Fläche von 93,5 km² über die rechtselbigen Kerngebiete des Elbsandsteingebirges in Sachsen. In Tschechien grenzt das Schutzgebiet Nationalpark Böhmische Schweiz an den sächsischen Nationalpark. Der Nationalpark wurde am 01.Oktober 1990 gegründet. Schon 1956 wurde das Landschaftsschutzgebiet Sächsische Schweiz geschaffen. Zusammen mit dem Nationalpark bildet das Landschaftsschutzgebiet die Nationalparkregion.

Der Nationalpark ist ein beliebtes touristisches Ziel. Jährlich besuchen ca. 1,7 Millionen Touristen das Gebiet. Dieses ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor des Landkreises.

Zum westlichen Teil des NP gehören:

  • Basteigebiet
  • Tafelberge Lilienstein und Pfaffenstein
  • Polenztal
  • Brandgebiet

Das Gebiet wird durch die Gemeinden Stadt Wehlen, Lohmen, Hohnstein, Bad Schandau und Kurort Rathen begrenzt. Die Gemeinde Waitzdorf liegt als einzige Ortschaft vollständig im Nationalparkgebiet.
Bedeutende Berge sind der Lilienstein (415 m), die Bastei, der Hockstein und der Brand. Der Grünbach, der Amselsee und die Polenz sind die einzigen nennenswerten Gewässer.

Zum östlichen Teil des NP gehören:

  • Schrammsteine
  • Große Winterberg
  • Große Zschand
  • Hintere Sächsische Schweiz

Die Gemeinden Bad Schandau, die Sebnitzer Ortsteile Altendorf, Ottendorf und Hinterhermsdorf befinden sich in diesem Gebiet. Im Osten und im Süden grenzt das Schutzgebiet Nationalpark Böhmische Schweiz an den sächsischen Nationalpark.
Bedeutende Berge sind der Große Winterberg (556 m), der Neue Wildenstein mit Felsentor Kuhstall und der Raumberg. Die Kirnitzsch ist das einzige nennenswerte Gewässer.

Naturschutz in der Sächsischen Schweiz

Polenztal in der Sächsischen Schweiz

Die ersten Bestrebungen, des Gebietsschutzes, gab es seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Rathener Gebiet. Im Polenztal entstand 1912 das erste Naturschutzgebiet. Der Gedanke des Schutzes der gesamten Sächsischen Schweiz entstand in den 1930- er Jahren. Errichtet wurde 1938 das NSG Bastei und 1940 das NSG Polenztal.
1953/1954 wurden Bestrebungen unternommen, einen Nationalpark Sächsische Schweiz auszurufen, scheiterte aber an der DDR-Regierung, die die Kategorie Nationalpark nicht ins Naturschutzgesetz aufnahm. Dafür erfolgte 1956 die Ausweisung der Landschaftsschutzgebiete (LSG) Sächsische Schweiz und 1972 Labské pískovce (Sandsteine).

Tourismus im Nationalpark

Die Erschließung des Wegenetzes für den Tourismus im heutigen Nationalpark erfolgte schon in der ersten Hälfte des 19. Jh's und war zu Beginn des 20. Jh's abgeschlossen. Ab 1980 kam es zu ersten Sperrungen (Gratweg - Thorwalder Wände) und Ausweisung von Totalreservaten, die nicht mehr betreten werden durften. Heute stehen im Nationalpark ein markiertes Wegenetz von 400 km, zahlreiche Berggaststätten und ein Radwegenetz von 50 km zur Verfügung. Es besteht im Nationalpark Wegepflicht. Außerhalb der Kernzone dürfen alle Wege benutzt werden, innerhalb der Kernzone nur markierte Wege.
Die Markierung erfolgt nach folgender Abstufung:

  • Hauptwanderwege = gut ausgebaute Wanderwege: weißes Quadrat mit farbigem Strich oder Kreis mit folgender Farbbedeutung:
    • blau - überregionaler Weg
    • rot - regionaler Weg
    • grün und gelb - lokaler Weg
  • Bergpfade = die minimal ausgebaut sind und Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern: Graues Rechteck mit grünem Dreieck, dessen Spitze in Wegerichtung zeigt.
  • Bergsteigerzugang: Weißer Kreis mit schwarzem Dreieck und schwarzem Umkreis
  • Gesperrter Weg: Weißer Kreis mit schwarzem Kreuz und schwarzem Umkreis

Zusätzlich gibt es noch folgende Sondermarkierungen:

  • Lehrpfade: weißes Quadrat mit grünem Diagonalstrich
  • Malerweg - historischer Wanderweg: weißes Quadrat stilisiertem M
  • Europäischer Fernwanderweg E3: weißes Quadrat mit blauem E3
    Der Internationale Bergwanderweg der Freundschaft nach-Budapest (EB) ist heute in den Europäischen Wanderweg E3 integriert.

Klettern im Nationalpark

Die klettertechnische Erschließung begann in der zweiten Hälfte des 19. Jh's und geht, was neue Kletterrouten betrifft, bis heute weiter. Geklettert werden darf nur nach den strengen sächsischen Kletterregeln. Es gibt 1147 Klettergipfel mit über 15000 Kletterwegen im Nationalparkgebiet. Diese sind in mehreren Kletterführern dokumentiert.
Verschiedene Klettergipfel unterliegen aus Naturschutzgründen (Brutzeit) zeitlichen Sperrungen.