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Wasserwirtschaftssystem im Revier Freiberg

Die Bergbaulandschaften im Freiberger Revier waren durch ein komplexes Wasserwirtschaftssystem miteinander verbunden. Es besteht aus einem umfassenden Geflecht an Kunstgräben, Röschen und Teichen, diente zur Entwässerung der Bergwerke und ist heute noch voll umfänglich im Betrieb.

Dieses System ist ein in mehreren Jahrhunderten entstandenes Wasserwirtschaftssystem des Bergbaus im Freiberger Silberbergbaurevier. Die Revierwasserlaufanstalt ist als Denkmal geschützt und ist Teil vom UNESCO-Weltkulturerbe.

Als ab dem 15./16. Jh. größere Teufen der Bergwerke aufgeschlossen wurden, kam es verstärkt zum Grund- und Kluftwasserzufluss. Das erforderte einen technischen Ausbau der Wasserhaltung. Die Wasserhebung erfolgte über Schöpf- und Wasserradsysteme. Zur zielgerichteten Bereitstellung des Brauchwassers auch für die Aufbereitung und Verhüttung entstanden Kunstgräben. Der Ausbau begann um 1558 und erstreckte sich über drei Jahrhunderte.

Wasserwirtschaftssystem im Revier Freiberg

Das Einzugsgebiet erstreckt sich von der Flöha an der tschechischen Grenze bis zum Münzbach in Freiberg. Das Gesamtsystem unterteilt sich in eine Obere und eine Untere Wasserversorgung. Die Obere Wasserversorgung hat eine Länge von etwa 47 km . Zu ihr gehören fünf Teiche. Sie beginnt an der Rauschenbachtalsperre, die die Flöha aufstaut. Dazu gehören der Dittmannsdorfer Teich, der Dörnthaler Teich und die Großhartmannsdorfer Teiche. Das System der Kunstgräben ist noch zwischen Großhartmannsdorf und Brand-Erbisdorf.

Mühlgraben am Großhartmannsbach / Erzgebirge

Mühlgraben an der Teichmühle

Mühlgraben am Großhartmannsbach / Erzgebirge

zugedeckter Kohlbach-Kunstgraben


Der etwa 12,2 km lange Kohlbach-Kunstgraben beginnt als Abfluss aus dem Oberen Großhartmannsdorfer Teich am südlichen Ortsende. Der Bau der Teiche und Kunstgräben stand unter Leitung des Oberbergmeisters Martin Planer (*1510 - †1582). Er erhielt vom Kurfürsten die Teichmühle Großhartmannsdorf.