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Senftenberger Stadtgeschichte

Anfänge

Schon in der Jungsteinzeit siedelten Menschen um Senftenberg und im Elstertal. Dieses ist durch Funde von Steinwerkzeugen nachgewiesen. Urnenfunde aus der Bronzezeit und frühen Eisenzeit sind Nachweise der weiteren Besiedlung. Im Gebiet des späteren Tagebaues Sedlitz wurden Reste eines Burgwalles gefunden.

Senftenberg wurde im Mittelalter in der Zeit der deutschen Ostsiedlung westlich der heutigen Festungsanlage gegründet. Durch Senftenberg führte von West nach Ost die Niederstraße der Via Regia (von Eilenburg, Torgau, Liebenwerda nach Spremberg, Muskau Polen). Die Stadt war im Norden und Osten durch die Schwarze Elster und Storchelster sowie Sümpfe geschützt war. Die Stadtmauer war südlich und westlich mit jeweils einem Stadttor im Osten und Westen.
Die älteste urkundliche Nennung von Senftenberg war im Jahr 1279 durch Markgraf Heinrich dem Erlauchten. 22 Jahre später wird sie als Civitas bezeichnet. Der Haupterwerb der Einwohner war Acker-, Obst- und Weinbau sowie von der Fischerei.

Im Jahr 1290 waren Johann und Konrad von Senftenberg Besitzer der Burg. Danach kam sie an Brandenburg, ab 1368 war sie böhmischer Besitz. Unter den Besitzern am Anfang des 15. Jh. war die Burg Senftenberg ein Raubnest. Im Jahr 1413 übernahm der Landvogt der Niederlausitz, Hans von Polenz, den Ort. Nickel von Polenz verkaufte 1448 die Stadt und Herrschaft Senftenberg an die Wettiner und somit gehörte der Ort fast 400 Jahre zu Sachsen.

Industrialisierung

Um 1860 wurde bei Senftenberg Braunkohle entdeckt. Am Ende vom 19. Jh. nahm die Stadt einen großen Aufschwung durch den einsetzenden Braunkohlenabbau. Die genutzten Landflächen wurden umverteilt. Die Fluss- und Sumpflandschaft änderte sich durch die großflächigen Entwässerungsarbeiten.

Durch den Braunkohleabbau wurde die Schwarze Elster umgeleitet. 1866 ließ der Mühlenmeister Schönerstedt den ersten Schacht abteufen. Die Henkelschen Kohlewerke war der größte Betrieb. Mit dem Abbau entstanden auch Brikettfabriken. Um die Jahrhundertwende ging man zur Förderung im Tagebau über. 1906 begann die Ilse Bergbau AG mit dem Tagebau Marga bei Briske.1869/1870 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz.

Die Industrialisierung und der damit verbundene Zuzug fremder Arbeiter verdrängte die bisher vorherrschende sorbische Sprache nahezu vollständig.
Im Jahr 1928 erfolgte der Neubau des Rathauses.

Nach 1945

Am 20. April 1945 um 17:00 Uhr begann der Artilleriebeschuss der Festungsstadt Senftenberg. Im Morgengrauen des 21. 04. rückte die Rote Armee in die Stadt ein. 53 Gebäude wurden zerstört.
Sofort nach dem Zweiten Weltkrieg begann durch die Senftenberger der Wiederaufbau. Die Arbeitsfähigkeit der mutwillig gefluteten Tagebaue wurde wiederhergestellt und bereits im Dezember 1945 konnte Braunkohle gefördert werden. Im Jahr 1947 erfolgte die Gründung der Bergingenieurschule. Sie ist heute noch die tätige Brandenburgische TU Cottbus-Senftenberg.

In den 1950er und 1960er Jahren dehnte sich das Senftenberger Stadtgebiet Richtung Westen aus. Mit der Schaffung der Bezirke 1952 und der Neugliederung der Kreise gehörten Senftenberg und der gleichnamige Kreis zum Bezirk Cottbus.

Durch die Förderung der Braunkohle und den damit verbundenen Zuzug von Arbeitskräften erlebte Senftenberg einen starken Bevölkerungsanstieg. In den 1970er und 1980er Jahren entstanden zahlreiche weitere Neubauten, Oberschulen und Kindereinrichtungen.
Im Jahr 1976 wurde das alte Rathausgebäude abgerissen, stehen blieb nur der Neubau von 1928. Die Freifläche konnte als Grünfläche genutzt werden. Am 7. August 1996 fand der erste Spatenstich für den Neubau eines modernen Rathauses statt.

Als letzter stellte 1999 der Tagebau Meuro die Förderung der Braunkohle ein. Aus ihm wurde nach der Rekultivierung der zwischen Senftenberg, Sedlitz und Großräschen gelegene Großräschener See.
Mit der Industrialisierung im 20. Jh. wurden benachbarte Orte eingemeindet. Zu DDR-Zeiten kamen weiter Gemeinden hinzu. Zuletzt folgten 1997 und 2001 Sedlitz, Brieske und Großkoschen.