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Gimmlitztal mit Mühlen im Erzgebirge

Die Gimmlitz ist ein 27 km langen rechter Zufluss der Freiberger Mulde. Sie entspringt am Töpferwald zwischen Hermsdorf/Erzgebirge und Holzhau. Schon kurz nach der Besiedlung des Erzgebirges ist um 1486 die erste Sägemühle bezeugt.
Um 1900 standen hier noch etwa 23 Wassermühlen. Das Gimmlitztal trägt daher auch die Bezeichnung „Tal der Mühlen“.

Bei einer Mühlentour sind noch zu besichtigen:

Illingmühle im Glimmnitztal / Erzgebirge

Illingmühle

Die erste Erwähnung der Mühle an der Gimmlitz ist um 1485. Etwa 300 Jahre später wurde 1791 an diesem Uferstreifen eine Brettmühle von Georg Gottlieb Erler errichtet. Nach neun Jahre entstand daneben eine Mahlmühle, die aber nach einem Brand nicht wieder aufgebaut wurde. Der Besitz wechselte 50 Jahre später an die Familie Illing. Kurt Illing, der letzter Sägemüller, betrieb die Sägemühle noch bis zu seinem Tode 1989.

Nach 5-jähriger Ruhe wurde die Mühle zum Technischen Denkmal erklärt. In der Mühle kann die Mühlentechnik beobachtet werden. So zieht es jedes Jahr neugierige Wanderer, Familien oder Mühlenfans in das Urlaubsgebiet des Mühlentales, um die alte Illingmühle zu besuchen. Wenn sie Glück haben und der Mühlenkobold gute Laune hat, wird gerade mal wieder gesägt

Illingmühle, Gimmlitztal 103, 01762 Reichenau

 Weicheltmühle im Gimmlitztal

Weicheltmühle

Die Weicheltmühle wurde 1807 vom Reichenauer Bauern Friedrich Gottfried Weichelt errichtet. Ein Mahlgang und ein Backofen waren neben drei Hektar Land die wirtschaftliche Grundlage für kommende Generationen. Die "Conzession zum Umtrieb der Mühle" und zum Verkauf von Weißbackwaren auf dem Frauensteiner Markt wurde 1811 erteilt.

Von 1846 bis 1890 bewirtschaftete Friedrich Christian Weichelt die Mühle an der Gimmlitz. Ehrgott Schröter erwarb 1898 die Mühle, lies das Mahlwerk entfernen und rüstete sie in eine Ölmühle mit Stampfwerk um. Durch den Tod Schröters wurde der Umbau nicht weitergeführt.

1901 kehrte die Mühle in den Besitz der Familie Weichelt zurück. Von nun an wurde das Futterstampfen Haupteinsatzwerk der Mühle. Ein Walzenstuhl lies die Getreideverarbeitung rationeller werden.

Konrad Weichelt, ein Nutz- und Brennholzhändler, wurde 1928 Besitzer und sorgte dafür, dass die Mühle 1977 unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Sein Sohn Heinz Weichelt übernahm den Besitz 1958 und übergab die Mühle 1979 in das Eigentum der Gemeinde Reichenau. 1999 ging die Mühle in das Eigentum der Familie Bretschneider über und wird als Gaststätte & Pension und Technisches Denkmal bewirtschaftet. Im Jahr 2007 feierte man das 200-jährige Mühlenjubiläum.

Weicheltmühle
Gaststätte, Pension, Technisches Denkmal
Gimmlitztal 42, 01762 Reichenau

 Weicheltmühle im Gimmlitztal

Müllermühle

Der Besitzer der Weicheltmühle baute die Mühle 1869 für seinen Sohn Friedrich Louis Weichelt und "Niedere Weicheltmühle" genannt. Anfangs war sie eine Sägemühle. 1907 übernahm Hermann Müller die Mühle, die bis Anfang der 1950er Jahre in Betrieb war.

Das Wohnhauses ist noch im Besitz der Nachfahren von Hermann Müller, das Objekt war bis 1990 ein Ferienheim und ist jetzt in Privatbesitz.