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Weißeritztal im Erzgebirge

Die Wilde Weißeritz entspringt im Erzgebirgskammgebiet bei Nové Město (Neustadt) südlich von Moldava als Divoká Bystřice auf einer Höhe von etwa 850 Metern. Unweit der Quelle sind auch der Ursprung der Flöha und der Freiberger Mulde. Bei Rehefeld-Zaunhaus tritt sie in deutsches Gebiet über. Ihre Lauflänge ist bis zur Vereinigung mit der Roten Weißeritz 52,5 km.
Das Gefälle beträgt 667 Metern, das Einzugsgebiet umfasst insgesamt 162,7 km³ und es gibt 18 Zuflüsse. Im Unterlauf passiert sie die Stadt Tharandt und vereinigt sich dann in Freital-Hainsberg nach 52,5 km mit der Roten Weißeritz.

Nach dem Hochwasser von 1897 wurde ein Hochwasserschutzkonzept erstellt. Am Mittellauf erfolgte von 1908 bis 1914 der Bau der Talsperre Klingenberg, ihr folgte 1926 bis 1931 die Talsperre Lehnmühle. Beide dienen zudem der Trinkwasserversorgung und in geringem Maße der Elektroenergieerzeugung. Außerdem gibt es in Dorfhain und Tharandt je ein Laufwasserkraftwerk.

1902 gab es noch etwa 48 Mühlen an der Wilden Weißeritz. Eine der bekanntesten ist die heute noch als Museum dienende Herklotzmühle in Rehefeld. Der erste eindeutige Nachweis für die Existenz der heutigen Mühle im Tal der Wilden Weißeritz zwischen Schönfeld und Rehefeld stammt von Matthias Oeder aus dem Jahr 1588 in einer Landkartenaufnahme. Ihre erste Erwähnung findet die Sägemühle im Jahre 1760. Es ist möglich, dass die Mühle einige Zeit nur mit dem Wasser des Becherbaches betrieben werden musste. Erst die Karte von 1912 zeigt den heutigen Verlauf des Mühlgrabens.

Bisher ist nur bekannt, dass im Jahre 1925 Bernhard Herklotz diese Mühle von der Witwe des verstorbenen Sägemüllers Oskar Nietsche kaufte. Das Wohnhaus entstand 1931. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Mühle und entging nur knapp der völligen Vernichtung durch Sprengung und Demontage. Bis zum Anschluss an das öffentliche Energienetz 1962 wurden alle Maschinen und der Gleichstromgenerator durch die Wasserkraftanlage angetrieben.

Herklotzmühle im Weißeritztal / Erzgebirge

Herklotzmühle, Rehefelder Straße 1, 01776 Seyde

Die Nachfahren des einstigen Besitzers taten viel, um das Technische Denkmal zu erhalten. Ende 1991 wurde zwar die Produktion eingestellt, aber Dank "Hardi", dem letzten Müller, wurde die Mühle mit großem Einsatz am Leben gehalten und 2003 erfolgte die Gründung des Fördervereins Herklotzmühle e.V.

Die Vereinigte Weißeritz ist ein 13,7 km langer linker Zufluss der Elbe, welche in Dresden mündet und durch das Döhlener Becken und den Plauenschen Grund ins Elbtal fließen. Im Weißeritztal existierten früher 19 Mühlen. Am bekanntesten war das Mühlendorf Plauen am Ausgang des Plauenschen Grundes und die größte Mühle ist die Bienertmühle. Hier existiert ein kleines Museum, welches an den Wohltäter und Großunternehmer Bienert erinnert.

Verlauf der Weißeritz in Dresden

Um 1570 wurden beim Ausbau der Festungsanlagen Dresdens ein früherer Flussarm und seine Mündung in die Elbe verlegt. Er war unmittelbar am Schloss. Die neue Wasserabführung war elbabwärts zu einer neuen Mündung zwischen dem Kleinen und Großen Ostragehege. Noch im 19. Jh. floss sie ungefähr an der Stelle zwischen dem heutigen Landtag und der Marienbrücke in die Elbe.

Zur Gewinnung von Bauland und zum Bau der Eisenbahnverbindung nach Dresden-Neustadt wurde ab Dresden-Löbtau/Plauen noch einmal durch einen Kanal die Mündung verlegt. Während des Hochwassers 2002 suchte sich die Weißeritz in Dresden ihr altes Flussbett und überflutete die Stadtteile Plauen, Löbtau, Friedrichstadt und die historische Altstadt. Besonders betroffen war die Bahnstrecke Dresden-Chemnitz.