Schloss Zabeltitz
Das Schloss Zabeltitz mit seinen Bauten im Renaissance- und Barockstil sowie den weitläufige Parkanlage befindet sich in der gleichnamigen Gemeinde 9 km nördlich der Stadt Großenhain. Die Umgebung bilden die Naturschutzgebiete Röderauwald und Elligastwiesen. Der Name aus dem sorbischen abgeleitet, bedeutet „hinter dem Sumpf“, bezogen auf die Elligastniederung.
Schon 1207 war ein Heinricus von Zablatwitz genannt. In der Niederung stand im Mittelalter eine Wasserburg zum Schutz der Salzstraße von Halle nach Osten. 1324 wurden die von Köckeritz mit Zabeltitz belehnt. 1397 löste die Familie von Pflugk diese für 200 Jahre ab.
Um 1565 ließ Nickel von Pflugk die Wasserburg durch ein Renaissanceschloss ersetzen und die Kirche wurde errichtet.
Der Bau war zu teuer und so erwarb der Kurfürst Christian I. den Besitz. Dieser baute ihn zum Jagdschloss aus. 1637 im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss verwüstet. Johann Georg II. veranstaltete 1657 und 1659 große Jagden.
Das Rittergut wurde verpachtet, das Schloss blieb aber in der kurfürstlichen Familie. Da das Rittergut den Pachtzins oft nicht zahlen konnte, wollte August der Starke es los werden.
1728 übergab er es an seinen Minister Graf von Wackerbarth. Er ließ das Pflugksche Renaissanceschlosses abreißen und bis 1730 an dieser Stelle das heutige Barockpalais und den Garten errichten. Architekt war der Oberlandesbaumeister Knöffel. Der Barockgarten wurde 1730 nach dem Vorbild von Großsedlitz angelegt.
Sein Stiefsohn nutzte Wackerbarth’s Tod und verschenkte Zabeltitz an seinen Neffen. Die Comtess von Salmour verkaufte es dann 1769 an den Prinzregenten Xaver von Sachsen. Dieser legte den Inselteich und die Wildnis im Barockgarten an und lebte bis zu seinem Tod 1806 im Palais.
1808 wurde der Ort Zabeltitz von einem Brand verwüstet. Nur die Kirche und die Schlösser blieben verschont. Im 19. Jahrhundert wurde der Wassergraben am Palais teilweise verfüllt. Die Große Röder fließt nur noch an der Vorderseite des Palais entlang.
Nach dem königlichen Prinzen wechselten mehrere Freiherren sich im Besitz ab. Nach 1945 erfolgte die Enteignung der Besitzerfamilien in der Bodenreform. In das Schloss zogen Umsiedlerfamilien ein. Auf Initiative von Dr. Schadendorf konnte ein Abriß der Gebäude verhindert werden und es zog ein Landambulatorium ein.
Heute ist die Stadt Großenhain Eigentümer und nutzt es als Standesamt und Kultursaal. Im Schloss Zabeltitz befinden sich weiterhin mehrere Arztpraxen, Wohnungen und Büros. Im Erdgeschoß ist die Touristinformation.
Sehenswert ist auch die St.-Georgen-Kirche von 1581 mit den Gräbern des Nickel Pflugk und von Graf von Wackerbarth.
In Zabeltitz gibt es in der Dorfmitte in einem Dreiseithof das Bauernmuseum.