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Barockschloss Seußlitz

Das Barockschloss Seußlitz entstand in seiner heutigen Form ab 1722. Der sächsische Kanzler Heinrich Graf von Bünau kaufte das damalige Rittergut und beauftragte George Bähr, den Erbauer der Dresdener Frauenkirche, mit dem Umbau des Schlosses und des Schlossgartens im Barockstil.

Bähr ließ auf den Grundmauern des Klosters die barocke Dreiflügelanlage errichten. An das 1724 fertiggestellte Herrenhaus schließen sich zwei Seitenflügel an, die einen engen Schlosshof einfassen.

1799 wurde der Kaufmann Johann Christian Clauß Eigentümer des Schlosses. Von 1880 bis 1928 waren die Leipziger Kunstsammler Julius Harck und Fritz von Harck und von 1928 der Fabrikant Willi Böttger Besitzer des Schlosses.

Ab 1945 stand das Schloss in kommunalem Besitz und wurde Feierabendheim. Seit 2001 ist der Münchner Architekt Stephan Braunfels Besitzer des Schlosses.

Barockschloss Seußlitz

Schlossgarten

... ist im französischen und englischen Gartenbaustil mit Skulpturen aus der Werkstatt des Barockbildhauers Balthasar Permoser gehalten. Der englische Landschaftspark erstreckt sich östlich bis zum Ortsausgang. Ein Teich mit ist in den Park einbezogen.
Der Schlossgarten ist frei zugänglich.

George-Bähr-Kirche

An den Südflügel des Schlosses schließt sich die Schlosskirche an. Für diese verwendete Bähr die Außenmauern der gotischen Klosterkirche des 13. Jahrhunderts, gab ihr jedoch die gleiche Fassadengestaltung wie dem Schloss. Der Graf Bünau und seine Frau Augusta Helene von Döring sind in zwei Sandsteinsarkophagen beigesetzt.

Die Heinrichsburg

Die Heinrichsburg, ein zweistöckiges Gartenhaus, liegt oberhalb von vier Stufenterrassen. Das Haus ist nach dem Bauherrn, dem Grafen Heinrich von Bünau, benannt. Die Baupläne sind von George Bähr, gebaut wurde sie von 1725 bis 1726. Von der Heinrichsburg aus hat man einen weiten Blick ins Elbtal stromauf bis Zehren und stromab bis Boritz. Die Heinrichsburg ist seit 2008 an den Weinbauverein als Vereinsdomizil und Ausstellungsraum verpachtet.

Luisenburg

Das barocke Winzerhaus liegt gegenüber der Heinrichsburg auf der westlichen Seite des Schlosses im Schlossweinberg. Das Haus wurde nach 1725 errichtet und ist ein Erdgeschossbau mit Walmdach.

Haus des Gastes

Das Gebäude wurde 1819 im Gelände des ehemaligen Klosters und späteren Schloss erbaut. Die Bezeichnung „Alte Presse“ stammt von der Weinpresse, die im Erdgeschoss des Gebäudes gestanden hat. Der Umbau des Hauses zum heutigen „Haus des Gastes“ erfolgte von 1996 bis 1997.

Heinrichsburg im Schloßpark Seußlitz

Aus der Geschichte

Im Jahr 1205 wird ein Wasserschloss Seußlitz erstmals erwähnt. Zwischen 1250 und 1265 ließ der Markgraf Heinrich der Erlauchte ein Landschloss hier erbauen.
Aber schon 1268 stiftete er das Schloss den Klarissen als Nonnenkloster St. Afra, worauf es bis 1272 umgebaut wurde. Gleichzeitig überließ der Markgraf die Dresdner Kirche „Unser lieben Frau“ samt dem Patronat der Pfarrei Dresden sowie das Maternispital dem Klarissenkloster. Das Kloster wurde nach der Reformation 1541 eingezogen.
1545 kaufte es der kursächsischen Kanzler Simon Pistorius und betrieb es als Rittergut. Seine Nachfahren, die Pistoris von Seuselitz, besaßen das Gut bis 1720.