Mosigkauer Schloss
Das Schloss mit Park Mosigkau liegt in der gleichnamigen Gemeinde 8 km westlich der Stadt Dessau-Roßlau und entstand in den Jahren 1752 bis 1757 im Rokokostil. Seit 2000 gehört es zum UNESCO-Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz.
Aus der Schlossgeschichte
Nach schweren Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg erholte sich das Land schnell. Durch die Verbindung vom Fürstenhaus mit der Herrscherfamilie Nassau-Oranien der Niederlande kamen niederländische Einflüsse, Wirtschaftsführung und Handwerker ins Land.
Der regierende Fürst Leopold I. (1698-1747) war nicht nur ein beschränkt denkender Militär. Er verstand auch etwas von der Wirtschaft und veranlasste in seiner fast fünfzigjährigen Regierungszeit viele Reformen in den Bereichen Landwirtschaft, Steuern, Infrastruktur und Ansiedlung von Manufakturen.
Die gut wirtschaftende Domäne Mosigkau vererbte er seiner unverheirateten Lieblingstochter Anna Wilhelmine, die Domäne.
Erste Entwürfe vom Schloss stammten vermutlich vom Architekten Georg Wenzelslaus von Knobelsdorff. Der verantwortliche Baumeister war der Hofbaumeister Damm aus Dessau.
Um den Ehrenhof liegen das Corps de Logis, Kavalierhäuser und Wirtschaftsbauten. Heute kann der Besucher 17 Räume im teilweisen Originalzustand besichtigen. In der Eingangshalle ist ein Gobelin (Wandteppich) nach einem Entwurf von Peter Paul Rubens.
In der Mitte der Gartenseite befindet sich die Gemäldegalerie mit Werken von Rubens, van Dyck Jan Brueghel d. Ä., Jordaens u.a. Sie stammen aus der Erbschaft der Großmutter der Prinzessin, der Henriette Catharina von Nassau-Oranien. Weitere Teile der Sammlung sind im Schloss Dessau, in Oranienbaum und Wörlitz zu sehen.
Zum Schloss gehört ein Lustgarten. Dieser grenzt südlich an den Galeriesaal. Ein Anziehungspunkt des Rokokogartens ist die Orangerie am hinteren Ausgang. Nach dem Tode der Schlossherrin im Jahre 1780 wurde ihrem Vermächtnis entsprechend ein Stift für adlige ledige Frauen eingerichtet, das bis 1945 bestand. Dadurch wurden keine größeren Veränderungen vorgenommen. Ab 1951 wurde das Schloss Museum für die Wohnkultur des Rokoko.