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Schloss Blankenburg

Das Große Schloss Blankenburg befindet sich in der gleichnamigen Stadt im Harz direkt über der Altstadt auf dem 305 m hohen Kalksteinberg. Die heute sichtbaren Bauten stammen aus dem 16. - 19. Jahrhundert. Östlich der Schlossanlage ist der Barockgarten mit dem Kleinen Schloss. Zusehen sind außerdem die Stadtmauer, der Fasanengarten, der Schlosspark und der Schlossteich. Die Schlossgärten von Blankenburg gehören zum Verbund „Gartenträume Sachsen-Anhalt“.

2014 erhielt der Verein Rettung Schloss Blankenburg e.V. für sein langjähriges und ehrenamtliches Engagement, zur kontinuierlichen Bestandssicherung, Sanierung und Nutzung des Großen Schlosses Blankenburg den Deutschen Preis für Denkmalschutz.

Große Schloss Blankenburg im Harz
Schloss Blankenburg von außen
Schloss Blankenburg von außen
Große Schloss Blankenburg vom Innenhof
Große Schloss Blankenburg vom Innenhof
Kleine Schloss Blankenburg im Harz

Das Kleine Schloss ist mit dem Großen Schloss durch die Blankenburger Schlossgärten verbunden. Der Eingang ist an der Straße Schnappelberg. Vom 19. bis ins 21. Jh. beherbergte das Kleine Schloss das Städtische Museum. Heute befinden sich hier die Tourist-Information sowie Information und Verwaltung der Harzer Wandernadel.

Im Jahr 1725 ließ der Fürst von Blankenburg für seine Ehefrau ein Fachwerkgebäude als Orangenhaus bzw. Fürstliches Gartenhaus errichten. Nach Erweiterung bewohnte Christine Luise von Braunschweig-Wolfenbüttel das Gebäude bis zu ihrem eigenen Tod.

Ab 1765 wurde das Haus über sieben Jahre als Sandsteinbau massiv im Rokokostil umgebaut. Von 1914 bis 1918 diente das Kleine Schloss als einer der Wohnsitze von Ernst August von Braunschweig und Lüneburg. Seit 1953 steht eine Kopie des Braunschweiger Löwen vorm Schloss.

Die barocken Gärten in Blankenburg bilden ein Gartenensemble, welches aus einem Jagdpark, der im 17. Jahrhundert angelegt und umzäunt wurde, entstand . In der Zeit von 1707 bis 1731 wurde ein Großteil der barocken Anlagen mit Gebäuden außerhalb der städtischen Befestigung geschaffen. Seit 1990 werden die Anlagen schrittweise saniert und rekonstruiert.

Der Terrassengarten ist ein symmetrischer Barockgarten. Prägend für die Anlage ist eine Wasserachse. Auf der höchstgelegenen Terrasse liegt eine Grotte mit Skulpturen. Zwei der drei Springbrunnenanlagen sind figürlich ausgestaltet. Die aufgemauerten Ränder der Terrassen sind u. a. mit Puttenfiguren besetzt.

Der Schlosspark verbindet den Terrassengarten und den Fasanengarten mit dem Großen Schloss und geht nahtlos in den Tiergarten über. Hauptachse ist eine im 19. Jahrhundert angelegte Kastanienallee.

Barockgarten Blankenburg

Bereits um 1700 befand sich an gleicher Stelle ein Fasanengarten. Um 1860 wurden Teile des Gartens abgegeben und der Garten neu gestaltet. In der zweiten Hälfte vom 20. Jh. befanden sich Kleingartenanlagen auf der Fläche. In den Jahren 2002 bis 2003 kam es zur Neugestaltung. Markenzeichen sind die hohen metallenen Fasanenfedern, die die Anlage zieren. Auch heute befindet sich hier eine Voliere mit Fasanen.

Blick auf den Fasanengarten
Blick auf den Fasanengarten
Fasanenvoliere im Schlosspark Blankenburg
Fasanenvoliere im Schlosspark Blankenburg

Die mittelalterliche Stadtmauer trennt den Terrassengarten vom Berggarten, der sich innerhalb der Altstadt befindet. Von einem Teehaus führt eine Wasserachse mit zwei Brunnen den Berg hinab. Ende vom 19. Jh. erweiterte man den Berggarten um den angrenzenden „Rosenwinkel“. Die Stadtmauer mit dem Prinzessinnenturm ist in die Gartenanlage eingebunden. Der Berggarten wurden von 1997 bis 2001 saniert und teilrekonstruiert.

Stadtmauer Blankenburg mit Turm
Stadtmauer Blankenburg mit Turm
Aussichtsturm am Barockgarten Blankenburg
Aussichtsturm am Barockgarten Blankenburg

Aus der Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung der Blankenburg ist von 1123 in einer Urkunde des Kaisers Lothar von Süpplingenburg. Er überließ 1128 Popo von Blankenburg die Anlage sowie die Heimburg und den Regenstein. Die Grafen nannten sich bald von Regenstein-Blankenburg. 1181 wurde die Burg und die Stadt durch ein Heer des Kaiser Friedrich Barbarossa belagert und besetzt. Nach dem Friedensschluss erhielten die Grafen den Besitz zurück. Der Neubau und eine großzügige Erweiterung der Burg begann. Die Regensteiner Grafen Heinrich, Günther und Siegfried II. und dessen Nachkommen wechselten sich im Besitz der Teile ab.

Um 1500 ließ Graf Ulrich XI. trotz großer Schulden den Ostflügel abreißen und einen Schlossneubau im Renaissancestil errichten. Im November 1546 brannten große Teile des alten Schlosses ab, wobei es mehrere Tote der Grafenfamilie gab. Graf Ulrich ließ eine Gedenktafel anfertigen. Darauf sind der Graf, die Gräfin, die sechs Söhne und vier Töchter dargestellt. 1599 starb das Regensteiner Grafengeschlecht aus und das Schloss fiel an die welfischen Herzöge von Braunschweig.

1705 begann der Umbau vom Renaissanceschloss zum Barockschloss unter der Herrschaft des Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel. Nach der Eheschließung der Herzogstochter Elisabeth Christine mit dem späteren Kaiser Karl VI. wurde Blankenburg zum Fürstentum erhoben. Die Herzogsfamilie von Braunschweig bewohnte von 1930 bis 1945 das Schloss, das man der Familie im Zuge der Fürstenentschädigung 1924 als Privateigentum zusprach.

Im Jahre 1917 wurde hier die Tochter des Herzogspaares, die spätere Königin der Griechen und Mutter der spanischen Königin Sophia, geboren.
Berühmt wurde der Hof Blankenburg durch glänzende Feste und Theateraufführungen.

1945 wurde das Schloss Volkseigentum und von 1947 bis 1957 als Genesungsheim genutzt. Von 1957 war es die Fachschule für Binnenhandel. Nach der Schließung der Schule 1991 begann eine lange Zeit ohne Nutzung und der Gebäudeunterhaltung.

Löwe am Kleinen Schloss Blankenburg

Ein Verkauf 1996, um es zum Tourismuszentrum zu machen, schlug fehl. Jahre des Verfalls durch undichte Dächer, Durchfeuchtung des Gebäudes und Hausschwammbefall und Einsturzgefahr folgten.

In den Jahren 2004/2006 wurden die ersten Sicherungsarbeiten am Schloss durchgeführt. Ab 2008 war nach einer Zwangsversteigerung die Großes Schloss Blankenburg GmbH Eigentümer, die eine Tochtergesellschaft des Vereins Rettung Schloss Blankenburg e.V. ist.

Der Theatersaal konnte nach fast 20 Jahren Leerstand 2011 erstmals wieder genutzt werden. Eine Außenstelle des Standesamtes zog 2012 im Grauen Saal vom Schloss ein. 2013 wurde die Turmuhr instand gesetzt und die Teilsanierung des Küchenflügels abgeschlossen.

Im Wesentlichen dient heute das Schloss Blankenburg touristischen und kulturellen Zwecken. Es ist noch ein großer Finanzbedarf zur vollständigen Sanierung notwendig. Die Sanierung wird durch Rückgabeansprüche des Erben der Alteigentümer Ernst August von Hannover behindert.